Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Grund gelaufen war. Arbeiter machten sich an dem teilweise zertrümmerten Bug zu schaffen und führten einige Reparaturen aus, damit man das Schiff durch die Fahrrinne abschleppen konnte. »Ist das die Adelaide ?«
»Ja«, sagte Pitt. »Wir haben sie genau auf der Salzburg geparkt.«
Gunn schüttelte den Kopf. »Die Panamaer schreien Zeter und Mordio. Zählt man die Kosten für die Reparatur des Damms, für das Heben der Salzburg und die Einnahmeverluste zusammen, die durch die zeitweilige Sperrung des Kanals entstehen, wird Uncle Sam dem Land einen ziemlich dicken Scheck ausstellen müssen.«
»Trotzdem sind wir ganz günstig weggekommen, wenn man bedenkt, was wir beinahe verloren hätten.«
»Dem kann ich nicht widersprechen. Sandecker freut sich wie ein Schneekönig, und der Dank des Präsidenten wird euch ewig nachschleichen. Er wird jedoch aus Sicherheitsgründen niemals preisgeben können, was tatsächlich auf dem Spiel stand. Er muss für das, was Panama rücksichtsloses amerikanisches Abenteurertum nennt, eine Menge Schelte einstecken.«
Giordino angelte sich eine frische Flasche Bier aus der Kühlbox und öffnete sie. »Rücksichtsloses amerikanisches Abenteurertum? Darauf trinke ich.«
»Natürlich«, sagte Rudi Gunn, »wird der Präsident bestimmt vor Glück weinen, wenn wir mit dem Motor der Sea Arrow zurückkommen.«
»Ich habe mein bestes Team darauf angesetzt«, sagte Pitt. »Sie arbeiten gerade daran.«
Gunn blickte stromaufwärts in die andere Richtung des Kanals und entdeckte in nicht allzu großer Entfernung einen grauen Zerstörer der U. S. Navy.
»Die Spruance «, sagte Pitt. »Unsere Sicherheitseskorte und unser Hebeschiff, wenn wir Glück haben.« Pitt sah Gunn mit ernsten Augen an. »Es ist wirklich ein Glück gewesen, dass du sie in die Schleusen geschickt hast. Wahrscheinlich säße ich jetzt nicht hier, wenn diese bewaffnete Truppe nicht gewesen wäre, die sie abkommandiert haben.«
»Hiram und ich konnten dank der Webcams am Kanal verfolgen, wie sich die Dinge entwickelten. Die Spruance plante ohnehin einen Kanaltransit, daher brauchten wir ihr nur ein wenig Dampf zu machen. Nicht wir, sondern Admiral Sandecker, um genau zu sein.«
Er warf einen Blick über die Seitenreling und sah Luftblasen, die von den Tauchern herrührten, an der Wasseroberfläche zerplatzen. »Wie ist es mit dem Kreuzfahrtschiff gelaufen?«
»Mit der Sea Splendour ? Ihr Kapitän glaubte, er habe die längste Zeit auf der Kommandobrücke gestanden, aber etwas Seltsames ist passiert. Die italienischen Medien machten ihn zum Helden, und zwar wegen der Rolle, die er dabei gespielt hat, als Bolcke das Handwerk gelegt und das Sklavenlager ausgehoben wurde. Sobald die Schifffahrtslinie davon ausgehen konnte, dass unsere Regierung die Kosten für die Reparatur der Schäden an dem Schiff übernimmt, haben sie ihm einen Orden verliehen und ihn befördert. Dem Kanallotsen, der zu diesem Zeitpunkt an Bord Dienst tat, erging es allerdings nicht so gut. Er hat seinen Job verloren. Aber soweit ich gehört habe, hat ihm Kapitän Franco inzwischen eine Beschäftigung bei der Schifffahrtslinie verschafft.«
Gunn lächelte. »Vielleicht kann er mir auch einen neuen Job besorgen.«
Die Luftbläschen wurden größer, bis zwei Taucher erschienen. Gunn erkannte Dirk und Summer, die zu einer Leiter schwammen und dann an Bord kamen.
»Hi, Rudi«, sagte Dirk. »Willst du mit uns tauchen? Das Wasser ist richtig warm.«
»Nein danke.« Misstrauisch blickte Gunn auf das trübe Wasser. »Gibt es schon eine Spur von dem Motor?«
»Wir haben ihn völlig intakt auf seinem Platz auf dem Sattelschlepper gefunden«, berichtete Summer. »Er stand ein gutes Stück abseits von den anderen Frachtcontainern und auch von der Salzburg .«
»Der LKW war ziemlich mitgenommen, aber am Motor selbst konnte ich keine Beschädigungen feststellen«, sagte Dirk. »Die Spruance sollte ihn eigentlich ohne Probleme heben können.«
Gunn seufzte erleichtert. »Das ist wirklich eine gute Nachricht. Dann braucht die NUMA wenigstens keinen neuen Damm zu bezahlen«, sagte er mit einem Seitenblick auf Pitt.
»Das ist auch nicht unser Fachgebiet«, erwiderte Pitt lachend. »Die Kanalverwaltung war damit einverstanden, dass wir die Bergung der Salzburg aus der Fahrrinne überwachen, daher sieht es wohl so aus, als dürften wir dieses schöne Wetter noch einige Zeit auskosten.«
Gunn wischte sich die Stirn mit einem Hemdärmel ab. »Ohne mich. Aber ich würde
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