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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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und ritt nach Einbruch der Dunkelheit los.
    Als er der Farm näher kam, bemerkte er, dass dort noch ziemlich viel los war.
    Die vermissen mich nicht einmal, dachte er traurig.
    In sicherem Abstand befestigte er sein Pferd.
    Was mache ich nun? Eigentlich ist das doch ganz günstig, wenn alle draußen sitzen, kann ich ungestört in das Haus. Ich weiß ja, wo ich was finde.
    Randy ging zuerst in sein Zimmer, nahm seinen Rucksack aus dem Schrank und packte ihn voll mit Kleidungsstücken.
    Auch seinen Schlafsack nahm er mit. Danach ging er in Sarahs Zimmer und nahm auch ihren Rucksack mit.
    „Schwesterchen, den bringe ich dir irgendwann wieder“ , schrieb er auf einen Zettel und legte ihn auf ihr Bett. Aus Dads Schrank nahm er sein eigenes Gewehr. Er hatte es zu seinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen, und natürlich nahm er auch sämtliche Munition mit, die er dazu fand. In der Küche stand auf dem Schrank eine alte Keksdose. Darin befand sich der gesamte Bargeldvorrat seiner Eltern. Er nahm alles mit. Ein schlechtes Gewissen zeigte sich kurz auf seinen Gesichtszügen.
    „Mum und Dad bitte verzeiht mir, aber das Geld muss für sehr lange Zeit reichen!“ schrieb er auf einen Zettel, den er wieder zurück in die leere Dose legte.
    Danach ging er in den Keller, wo sich die Vorratskammer befand. Er packte ein, was er tragen konnte. Das Stück bis zum Pferd würde er schon schaffen. Auch eine Flasche von Dads bestem Rum nahm er mit. Dad wollte ihn nur bei ganz besonderen Ereignissen hervorholen. „Den muss ich einfach mal probieren. Dad, ich sehe es als mein Erbteil an.“ Er hob auf jede Schulter einen Rucksack, die Schnur vom Schlafsack hängte er um seinen Hals. So beladen war er an der Kellertreppe angekommen, blieb stehen und drehte sich um. „Nein, Dad, eigentlich müsste mein Erbteil doch etwas größer ausfallen.“ Der Sack mit den Kleidungsstücken war leichter, demnach nahm er noch zwei weitere Flaschen Rum mit, um, wie er meinte, das Gewicht auszugleichen.
    Er wollte gerade gehen, als er Schritte hörte. Blitzschnell versteckte er sich hinter einer Mauer, die als Abtrennung diente. Das Licht ging an, und seine Mum kam in den Keller, um eine Flasche von dem guten Rum zu holen.
    Randy beobachtete sie. Meine liebe Mum, dachte er, welch ein Glück, dass ich dich noch einmal sehen darf. Mum, ich habe dich lieb, und ich hoffe, du kannst mir jemals verzeihen. Tränen liefen über sein Kindergesicht. Er staunte darüber, denn er konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal geweint hatte.
    Sie blieb vor dem Regal stehen und stutzte. „Neil, du hast wohl den heimlichen Suff“, sagte sie im Selbstgespräch, schüttelte aber lächelnd den Kopf, nahm eine Flasche und ging nach oben.
    Nun musste sich Randy aber beeilen, weil er damit rechnen musste, dass seine Mum gleich davon erzählte, mit dem Ergebnis, dass er hier entdeckt werden würde.
    Da der Erdboden so viele Jahre ausgetrocknet war und es nun sanft regnete, hinterließ sein Pferd kaum Abdrücke.
    Er ritt in die Nacht hinein.

    „Cheers, auf den Regen“, prostete Neil allen zu.
    „Hmm, wo hast du den guten Tropfen her“, staunte Kevin.
    „Den haben wir bei unserem letzten Besuch in Brisbane gekauft. Schmeckt gut, ja? Ich sagte zu Sabrina, den heben wir uns auf. Und wenn ein ganz besonderes Ereignis ist, dann köpfen wir eine Flasche.
    „Stimmt“, sagte Sabrina darauf „das sagtest du zu mir, Neil. Aber hast du schon welchen heimlich getrunken?“, scherzte sie.
    „Wie kommst du darauf? Nein!“
    „Na, weil wir sechs Flaschen gekauft haben und nun im Keller nur noch zwei Flaschen liegen?“
    „Waaas, das ist unmöglich. Zufälligerweise war ich heute Mittag unten. Ich weiß genau, dass noch alle sechs Flaschen dort lagen.“
    Alle schauten sich erstaunt an, und wie aus einem Munde sagten sie: „Randy war hier.“
    Sabrina saß wie angewurzelt auf ihrem Stuhl. Die Männer standen auf und rannten ins Haus. Dort verteilten sie sich auf die einzelnen Zimmer. Zuerst vergewisserte sich Neil, ob das mit der Flaschenanzahl stimmte. Dann ging er in Randys Zimmer.
    Nach einigen Minuten trafen sie sich wieder bei den anderen, die immer noch im Regen saßen.
    „Ja, es ist sicher. Randy war hier. Er hat seine Sachen geholt, seinen Schlafsack, sein Gewehr ...“
    Bei diesem Wort zuckte Sabrina zusammen und hielt sich die Hände vor das Gesicht.
    „...und alle Munition“, sprach Neil weiter „viel Nahrungsmittel fehlen, alles Geld aus der Dose

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