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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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über die Weide gleich hinter dem Anwesen. Am Anfang ritten sie ganz langsam, weil er sich sorgte, denn Sabrina hatte wenig Halt. Natürlich war das für den kleinen Wildfang viel zu langsam. Sie versuchte, immer schneller zu werden. Kevin bemerkte es, tat aber, als merkte er es nicht. Nach einer halben Stunde schon ritten sie im Galopp, und dabei stellte Kevin fest, wie sicher Sabrina ohne Sattel ritt. Von diesem Tag an benutzte sie nie wieder einen Sattel.

    „Wie kommst du dazu, dieser Göre ein Fohlen zu schenken und dann noch so ein edles Tier?“
    „Was verstehst du schon unter edel?“
    „Antworte mir gefälligst. Ich hatte dich etwas gefragt!“, brüllte Robin.
    „Das Fohlen hat dieses liebe Mädchen von Kevin geschenkt bekommen. Ich habe leider nichts damit zu tun. Ich bedaure, dass ich nicht selbst auf diese Idee gekommen bin.“
    „So, so, also Kevin. Der muss bei uns ja allerhand verdienen, wenn er solche Geschenke machen kann.“
    „Sicher“, erwiderte Alina ruhig „er arbeitet ja auch wie ein Wilder. Er kann alles und scheut sich vor keiner Arbeit, im Gegensatz zu dir. Seiner Arbeit angemessen ist sein Lohn.“
    „Und was ist mit meinem Lohn? Hast du je daran gedacht, auch mir Lohn zu zahlen?“
    „Wenn du arbeiten würdest, könnten wir uns auch über ein Taschengeld unterhalten. Aber du bist doch nur eine Last für die Farm. Das einzige was du kannst, ist saufen, ständig negativ auffallen und Kinder zu vergewaltigen, für deren Folgen, die daraus entstanden sind, ich bezahlen muss.“
    „Was redest du da für einen Blödsinn?“ Robin fühlte sich in die Enge getrieben.
    „Ach“, schrie jetzt auch Alina. „Blödsinn nennst du das, wenn du ein Kind schwängerst?“
    Das hatte gesessen. Robin wurde feuerrot im Gesicht und war sprachlos. Er rang nach Worten, die er aber auf der Stelle nicht fand.
    Somit hatte Alina endlich die Gelegenheit, sich ihren ganzen Frust von der Seele zu reden.
    „Die arme Maggi, sie wusste gar nicht, was du mit ihr gemacht hast, da sie noch nicht aufgeklärt war. Du Sau hast ihr ganzes Leben zerstört. Ich hasse dich dafür. Erst tötest du unser Kind und sorgst durch deine brutale Gewalt an mir dafür, dass ich nie wieder ein Kind bekommen kann, und als Krönung des Ganzen schändest du ein schwarzes, wehrloses Kind, weil es in deinen fiesen Augen Freiwild ist. So was wie dich gehört hinter Gitter oder sollte auf der Stelle erschossen werden.“ Mehr sagte sie nicht. Sie drehte sich um und ging hinaus. Alina war so erregt, dass ihre Knie und die Hände zitterten, auch ihr Herz stach wieder. Der Kerl bringt mich noch eher unter die Erde, als mir lieb ist, dachte sie und legte sich in den Schatten des großen Jacarandas, um wieder zur inneren Ruhe zu finden. Die hellblauvioletten Blüten verströmten einen wunderbaren Duft, der Alina zur Entspannung verhalf.

    Gute und schlechte Nachrichten

    1935
    Ein Reiter kam und brachte Post. Auch für Franziska waren zwei Briefe mitgekommen. Alina übergab sie ihr.
    „Für mich?“
    „Ja, einer aus Deutschland und der andere von einer Bank in Brisbane. Was hast du mit der Bank zu schaffen? Steckst du in Schwierigkeiten?“
    „Nein, Alina“, antwortete Franziska betroffen „lass mich erst meine Post lesen und dann wird es Zeit, dass ich dich in etwas einweihe.“
    Neugierig verließ Alina das Cottage.
    Zuerst öffnete Franziska den Brief von Mr. Will McArthur.
    Sehr geehrte Mrs. Winter!
    Ich habe die freudige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass sich Ihre Investitionen in die Opalmine nördlich von Lightning Ridge bereits verfünffacht haben. Meine Frage, Mrs. Winter, wollen Sie weiter investieren? Ich könnte Ihnen die Opalmine, die Sie schon zu fünfzig Prozent gekauft haben, als Alleininhaber anbieten. Somit wären alle Gewinne zu einhundert Prozent Ihr Eigen. Natürlich abzüglich der Löhne, der Ausrüstungen, der Versicherungen und was sonst noch nötig ist. Ich muss Ihnen allerdings gestehen, Mrs. Winter, dass ich so frei war und Ihrer Zustimmung bereits vorgegriffen habe, weil die Zeit drängte. Ich habe demzufolge die gesamte Mine für Sie von Ihrem Konto gekauft. Sie gaben mir die Vollmacht, Ihre Interessen zu Ihren Gunsten zu vertreten, das habe ich damit getan. Auch habe ich die Mine südlich von Lightning Ridge zu fünfzig Prozent für Sie käuflich erworben. Sollten Sie mit meiner Handlungsweise nicht einverstanden sein, teilen Sie es mir bitte umgehend mit. Ich bin sicher, in so einem Fall bald einen

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