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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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nächste Woche hin.“
    Franziska amüsierte sich köstlich. „So“, sagte sie „nächste Woche, das hätte aber noch Zeit gehabt!“
    „Ja“, und jetzt schaute er ihr direkt in die Augen „ich bat sie, dass ich dich fragen dürfte.“
    „Ach so!“, gab Franziska kurz zur Antwort. Um dem Blick zu entkommen, sagte sie schließlich: „Ich brauche schon einiges, aber das muss nicht gleich sein. Es hätte auch noch Zeit bis zu deiner nächsten Reise nach Brisbane. Sabrina hat doch übernächstes Jahr Einschulung. In Deutschland ist es üblich, den Kindern, die in die Schule kommen, den ersten Tag mit einer Zuckertüte zu versüßen.“
    „Eine was? Eine Tüte Zucker?“
    Franziska lachte: “Nein, eine Zuckertüte!“
    „Das ist doch wohl dasselbe!“
    „Nein, ist es nicht.“ Und sie malte für Kevin eine Zuckertüte auf ein Blatt Papier. „Sie werden bunt beklebt oder bemalt, sie gibt es in ganz unterschiedlichen Größen. Je nachdem, wie viel Geld man zur Verfügung hat. Dann werden sie gefüllt mit Heften, Stiften und natürlich – ganz wichtig – mit Süßigkeiten.“
    Kevin hörte gespannt zu.
    „In Deutschland gab es solche Zuckertüten zu kaufen. Nur füllen musste man sie noch. Wer über ganz wenig Geld verfügte, bastelte eine selbst. Aber das war ja egal, Hauptsache, es bekam jedes eingeschulte Kind solch eine Zuckertüte. Und da es hier in Australien so etwas nicht gibt, wollte ich eine für Sabrina basteln, denn ich finde diesen Brauch sehr schön. Vielleicht spricht sich das herum, und in ein paar Jahren bekommen auch hier alle Erstklässler eine Zuckertüte. Das würde ich sehr schön finden.“
    „Das finde ich auch, dass es schön wäre, wenn man von anderen Ländern Bräuche übernimmt, die vor allem Kindern gefallen.“
    „Was ich dazu brauche, hat wirklich noch Zeit, Kevin. Bis dahin fährst du sicher noch einmal nach Brisbane.“

    Errungenes Glück

    Mamdy und Maggi wollten sich um Sabrina zu kümmern, während Franziska und Alina zu den Minen ritten. Natürlich kannte niemand ihr tatsächliches Ziel.
    „Ich möchte Franziska die Gegend zeigen, und wie man in der Wildnis überlebt.“
    Das war für alle glaubwürdig und keiner zweifelte daran.
    „Warum kann ich nicht mitreiten, Mum?“, nörgelte Sabrina, „Ich kann doch gut auf Floh reiten.“
    „Das bestreite ich auch nicht, Sabrina, aber es ist zu anstrengend. Ich werde mich beeilen, damit ich ganz schnell wieder bei dir bin.“
    Am Abend vor dem Ritt zu der Mine holte Franziska aus ihrer Schatulle eine silberne Kette mit einem Anhänger in Herzform, die sich öffnen ließ. Auf der einen Seite war das Bild von Martin und auf der anderen das von Sabrina. Sie legte sich die Kette um und ging schlafen. „So werden beide bei mir sein, wenn ich weg bin.“ Doch vor dem Einschlafen gingen ihr noch eigenartige Dinge durch den Kopf. Was meinte Peter wohl mit seinen Worten? Und dann, wie Kevin sie anschaute und wie dabei ein Kribbeln durch ihren Körper ging. Über diese Gedanken schlief sie endlich ein. Allerdings schlief sie sehr unruhig. Sie hatte Alpträume – Kevin umfasste sie an den Hüften und küsste sie leidenschaftlich – sie wachte schweißgebadet auf und schämte sich ihrer Träume.
    Kurz vor Sonnenaufgang sattelten sie ihre Pferde. Franziska ritt auf Mona und Alina auf ihrem Hengst Axel. Nachdem die Wasserflaschen gefüllt waren, ging es los in Richtung Westen. Es gab so gut wie keine Dämmerung. Die Sonne ging langsam auf und tauchte den Himmel und die Landschaft in ein grandioses Farbenspiel aus warmen rot und orange Tönen. Sie ritten ziemlich zügig und Franziska sah in der weiten Ebene eine Herde Kängurus äsen. Sie verlangsamte ihr Tempo, um die Tiere zu beobachten.
    „Franzi“, ermahnte Alina „wir müssen weiter, ich werde dir irgendwann etwas über die Kängurus erzählen. Nur jetzt haben wir keine Zeit dafür.“
    Gegend Abend kamen sie in Lightning Ridge völlig erschöpft und durchgeschwitzt an. Im Pub fanden sie ein gutes Zimmer. Als erstes wuschen sie sich den roten Staub von der Haut. Die Besitzerin brachte den Frauen ein deftiges Abendmahl auf ihr Zimmer. Es gab Sandwichs und gebratene Eier mit Salat und kühle Limonade. Nachdem sie sich gestärkt hatten, fragte Alina: „Wie soll es nun weitergehen, ich meine, was hast du für morgen geplant?“
    „Ich wollte mir erst die Mine ansehen, die mir allein gehört. Hoffentlich werde ich von den Leuten akzeptiert.“
    „Nun, geh nicht so skeptisch an

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