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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Kevin nachdenklich, während er kleine Wölkchen in die Luft blies, „dieses Fohlen hilft ihr über vieles hinweg.“
    Der Nachmittag ging ruhig in den Abend über. Kevin übernahm die erste Nachtwache. Die Pferde waren ruhig und alles schien in bester Ordnung zu sein, als er Andy zur Wachablösung weckte. Gerade wollte Kevin in seinen Schlafsack kriechen, als Andy ihn auf knackendes Holz aufmerksam machte. Die Stille der Nacht trug das Geräusch weit. Einige Pferde wurden unruhig. Und bevor Andy und Kevin wussten, was eigentlich geschah, ertönte auch schon ein Schuss. Alle Pferde rannten davon. „Wieso sind die Pferde los, ich habe sie doch selbst festgebunden?“ Kevin konnte sich das einfach nicht erklären.
    „Ich weiß es auch nicht, Boss, eben schien noch alles in Ordnung zu sein!“
    „Los“, schrie Kevin „nimm dein Pferd, wir müssen sie wieder einfangen!“
    „Wollen wir nicht lieber warten bis morgen früh? Bei Tagesanbruch ist die Suche sicherlich erfolgreicher als in der Nacht.“
    „Sicher“, erwiderte Kevin „du hast recht, jetzt bringt das nichts.“ Nach einer Pause sagte er: „Ich glaube, das war Nick, er wollte mir eins auswischen.“
    „Hm, das denke ich auch, und ich glaube auch zu wissen, wo wir ihn finden können!“
    Kevin wurde plötzlich ganz aufmerksam. „Was, das ist ja toll, komm erzähl schon!“
    „Nick erzählte mir vorletzte Nacht, dass nicht weit von hier ein kleiner Wasserfall ist. Das wäre doch eine gute Stelle zum Übernachten, meinte er zu mir.“
    „Ja, den kenne ich“, stellte Kevin ganz aufgeregt fest „das wäre auch ein gutes Versteck für die Pferde, weil das eine kleine Schlucht ist, die nur einen Zugang hat. Danke, Andy. Jetzt bin ich mir sicher, dass Nick die Pferde dorthin gebracht hat. Noch vor dem Hellwerden brechen wir auf, sodass wir bei Tagesanbruch dort sind. Andy, wir haben gute Karten, unsere Pferde wiederzubekommen. Alina würde mir den Kopf abreißen, wenn ich ohne ein Pferd zurückkäme.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Dann wollen wir beide jetzt schlafen, damit wir morgen ausgeruht sind. Eine Nachtwache brauchen wir nicht mehr.“
    Andy nickte und kroch in seinen Schlafsack.
    Aber ruhig schlief keiner, denn schließlich machten sie sich beide Sorgen um die Pferde.

    Der Pferdedieb

    Abseits vom Wasserfall hatten sie ihre Pferde angebunden und pirschten sich leise an den Rand der Felswand.
    „Dort sind sie!“, flüsterte Andy und zeigte nach unten. In dem Schein des Lagerfeuers und dank des Vollmondes konnte er alle neunzehn Pferde zählen.
    Kevin flüsterte zurück: „Habe ich es mir doch gedacht. Vor ein paar Jahren durfte man solche Kerle an Ort und Stelle an den nächsten Baum aufknüpfen.“
    Leise schlichen sie nach unten. Es waren nur noch wenige Minuten bis zur Dämmerung. Kevin überzeugte sich mit einem Blick, ob alle Pferde angebunden waren. Es wäre gut möglich, dass noch einmal geschossen wurde, und er hatte keine Lust, wieder auf die Suche nach den Pferden zu gehen. Es ging einfacher als er dachte. Nick schlief so fest, dass er nichts bemerkte. Sein Revolver lag neben seinem Kopf, Andy hob ihn auf und trat Nick etwas unsanft in die Seite, um ihn zu wecken. Dieser erschrak und schaute in zwei Gewehrläufe. Nicks Hände wurden gefesselt und an das Ende des Pferdesattels von Kevin gebunden. So musste Nick die verbleibende Strecke laufen.
    „Mensch, bin ich froh, dass wir alle Pferde wiederhaben. So und nun nichts wie nach Hause.“ Kevin trat sein Pferd etwas in die Seite, sodass es sich in einer schnelleren Gangart bewegte. Nick rannte hinterher.
    In Tamworth übergaben sie Nick der Polizei.
    „Andy, die Hälfte der Strecke haben wir geschafft. Sagt dir Boggabilla etwas?“
    „Nein, noch nie gehört!“
    „Das ist unser Ziel. Na ja nicht ganz, aber fast. Boggabilla, liegt ungefähr zwei Pferdestunden südwestlich von Mozzie.“
    Mamdys Geständnis

    Franziska war mit ihrer Arbeit in der Küche fertig und ging in ihre Wohnung. Auf dem Weg dahin sah sie auf einem Baum einen Schwarm Rosakakadus, deren Gezwitscher ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie sind so schön anzuschauen, und trotz allem sind sie Plagegeister. Wenn Farmer ihre Saat ausbringen, fallen die Kakadus in Schwärmen über die Felder her und picken die Samenkörner auf. Die Verluste sind gewaltig. In Deutschland werden diese schönen Tiere sicherlich in Käfigen gehalten, dachte Franziska. Öfters sieht man sie auf Weidezäunen sitzen, dann kann man

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