Unternehmen CORE
finden!«
»Meine Mom ist dort drinnen!«
»Was ist los?« Gregor Mattasow tauchte hinter dem Wachmann auf.
»Niemand darf hier rein, Professor. Das hat uns Dr. Hudder gesagt.«
»Das ist Dr. Hudders Sohn und das Professor McDougals Tochter. Sie werden erfahren wollen, daß ihre Kinder in Sicherheit sind.«
»Auf Ihre Verantwortung«, sagte der Wachmann und winkte sie hinein.
Vor den Türen des Kontrollraums sagte Gregor: »Ihr beide macht es kurz, okay? Eure Eltern haben viel zu tun.«
Josie und Luisa nickten und gingen hinein. Das Amphitheater war bis auf die Controller und einigen anderen leer. Marta und Leidy standen mit Queenie unten und unterhielten sich. Marta blickte auf und sah ihre Tochter und Josie in den oberen Sitzreihen.
»Wir fahren später damit fort«, sagte Marta und rannte die Stufen hoch. Nach der Hälfte des Wegs nahm sie zwei auf einmal, Leidy folgte dicht hinter ihr.
Marta umschlang ihre Tochter und drückte sie fest. Nach einige Sekunden hielt sie Luisa von sich weg und sah ihr in die Augen. »Was machst du hier?« sagte sie. »Man erzählte mir, du wärst beim Picknick, und dann wußte niemand, wo du …«
»Wir waren, äh …« Sie wußte nicht, was sie sagen sollte.
»Wir wollten sehen, was passiert«, sagte Josie, der sich von Leidy abwandte. Seine Haare waren durcheinandergeraten; sein Vater hatte von einer Umarmung abgesehen, aber er hatte nicht widerstehen können, ihm über die Haare zu streichen.
»Hallo Josie«, sagte Marta.
»Hi, Dr. McDougal.« Ihr wilder Gesichtsausdruck schüchterte ihn ein, der einzige weiße Streifen in ihrem schwarzen Haar glich einem niederfahrenden Blitz. »Ist jemand verletzt worden?«
»Das wissen wir noch nicht«, sagte Marta. »Einige Leute im Kabelgießwerk werden noch vermißt.«
»Wollt ihr hier bei uns bleiben?« fragte Leidy. Als er aber von Marta einen bösen Blick zugeworfen bekam, fügte er an. »Wenn du bleiben willst, Josie, habe ich nichts dagegen.«
»Andererseits wäre es nicht schlecht, wenn ihr nach Hause gehen würdet«, sagte Marta und sah von einem zum anderen.
Josie war einen Moment lang verwirrt. »Ich denke, ich bleibe. Ich möchte sehen, wie ihr das repariert.«
Luisa blickte zu Josie und dann auf ihre unglückliche Mutter. »Ich gehe nach Hause und schaue, ob alles okay ist. Wir sehen uns später, Josie.«
»Ich … ja, bis dann.« Er war hin- und hergerissen, aber er wußte, wo er sein wollte.
Marta umarmte ihre Tochter. »Geh gleich nach Hause. Ich möchte wissen, wo ich dich finden kann.«
»Okay, Mom.«
Luisa ging. Marta ging wieder die Stufen zur Kontrollebene hinunter.
»Tut mir leid. Ich muß wieder an die Arbeit«, sagte Leidy.
»Sicher, Dad.« Josie fand einen Stuhl und setzte sich.
Draußen bahnte sich Luisa ihren Weg durch Wachleute, Feuerwehrmänner und neugierige Zuschauer. Die Lavafontäne erhob sich hoch in die Nacht und überstrahlte die Sterne. Der stählerne Bohrturm war zu einer Masse von spinnenartigen Trägern zusammengesackt. Aus den brennenden Gebäuden züngelten Flammen in den Himmel; die Wasserstrahlen der Hochdruckschläuche, die sich auf die umliegenden Gebäude herabsenkten, warfen dünne Schatten auf das blendende Licht. Sie verdampften augenblicklich beim Aufprall auf die Lava; trotzdem trugen sie dazu bei, daß sich die Flammen nicht über den glühenden Schlamm hinweg ausbreiteten.
Nun, da sie Zeit hatte sich umzusehen, bemerkte Luisa das Ausmaß des Schadens. Die Wellblechplatten auf den Dächern der Industriehallen hatten sich aufgekräuselt, überall waren Fenster zerbrochen. Sie sah ein Ziegelhaus – es war nur ein Stockwerk hoch –, das in sich zusammengefallen war. Eine Wasserleitung unter der Straße war geborsten; die Straße und anliegenden Grundstücken waren überflutet.
Sie wünschte, sie hätte im Kontrollraum bleiben können. Nicht wegen Josie; sie wollte ebenfalls dabei sein und beobachten, wie sie es wieder unter Kontrolle bekamen. Einen Augenblick lang war sie versucht, sich ihrer Mutter zu widersetzen. Ob es nun fair war oder nicht, ihre Mutter wollte nicht, daß sie zusah, und der Kontrollraum war nicht der Ort für eine Familienauseinandersetzung.
Sie machte sich Sorgen, daß ihre Mutter für die Schäden verantwortlich gemacht werden würde.
Josie Hudder hatte viele Sommer in Core City verbracht; er verstand das, was er auf den Monitoren des Kontrollraums sah, beinahe ebensogut wie die Wissenschaftler. Er sah, daß die Verkleidung des
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