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Unternehmen CORE

Unternehmen CORE

Titel: Unternehmen CORE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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von mir, haben es mir letzte Woche gezeigt. Das ist ein toller Ort für eine Party.«
    Sie lachten nervös. Ein Moment schrecklicher Spannung – dann griff er nach ihr, sie fiel ihm in die Arme, griff nach ihm, und sie küßten sich leidenschaftlich. Einige Sekunden später lagen sie auf ihren Knien auf dem Boden.
    Sie zerrte an seiner Gürtelschnalle, als sie plötzlich losließ und sagte: »Hier kann es Skorpione geben.«
    »Vielleicht.« Er kämpfte unter ihrem Shirt mit dem BH-Verschluß. »Sie werden uns nicht stören.«
    »Halt, stop.«
    »Verdammt, komm schon.« Der primitive Teil seines Hirns drängte ihn, nicht aufzuhören, aber er hörte auf.
    »Laß uns zurückgehen«, sagte sie. »Laß uns einen anderen Ort suchen.«
    »Ich habe nicht gedacht, daß du dich so anstellst, Luisa.«
    »Ich stelle mich nicht an. Wenn ich an Skorpione denken muß, dann versaut mir das den ganzen Tag. Außerdem sollten wir erst über einige Dinge reden. Ich will nicht schwanger werden.«
    »Ja. Ich auch nicht. Ich meine, ich will nicht, daß du schwanger wirst.«
    »Ich möchte nicht AIDS bekommen oder …«
    »Du bekommst nicht AIDS!« Er atmete tief aus. »Okay, ja.« Er zog sich von ihr weg, setzte sich auf seine Knie und begann sein Hemd in die Hose zu stopfen.
    Sie hörten einen fernen Knall und das Geräusch von zerbrechendem Glas. Dann tönte ein pfeifender Wind wie der Klang eines Artilleriegeschoßes durch die Nacht, erhob sich bogenförmig über sie, bevor er niederging, auf sie zukam und plötzlich – keine hundert Meter von ihnen im leeren Haus – abrupt abbrach und donnernd einschlug. Brennende Wrackteile flogen durch die Luft und leuchteten im zerbrochenen Fenster.
    »Wow, das hörte sich an wie ein Flugzeugabsturz.« Josie sprang zum Fenster. Sein Gesicht wurde von dem Feuer draußen rötlich erleuchtet. »Irgend etwas hat die Scheune getroffen. Sie steht in Flammen. Wir sollten hier besser verschwinden.«
    Luisa stand auf und blickte hinaus. »Oh, mein Gott, schau, dort.«
    Er sah bereits in die Richtung, in die sie wies. Im Stadtzentrum war eine Feuersäule in die Dunkelheit aufgeschossen. »Das sieht aus wie ein Vulkan.«
    Die Feuerfontäne war in ihrer Mitte weißglühend, rot an den Rändern, umgeben war sie von sich auftürmenden Rauchwolken, die sich ausbreiteten und vom nächtlichen Wind davongetrieben wurden – eine Feuersäule wie aus der Apokalypse.
    »Sieht aus, als hätte Gott uns angepinkelt«, sagte Josie.
    Sie sah ihn verständnislos an. Er hatte witzig sein wollen, was ihm gründlich mißlang.
    Der Bohrturm war eingetaucht in spritzende Ströme des geschmolzenen Bohrschlamms, speiende Strahlen fuhren in spektakulären Bögen aus flüssigem Feuer seitlich davon. Während sie das Schauspiel beobachteten, wurden ihre Gesichter heiß – nicht wegen der Hitze, sondern vor Angst. Sie sahen, wie der Bohrturm wegzusacken begann.
    »Der Bohrturm schmilzt«, sagte Luisa.
    »Ich nehme an, der Bohrlochverschluß … öffnete sich. Der Schlamm kommt hoch wie Lava. Ich hoffe nur, daß sich niemand darunter befindet.«
    »Wir müssen hier weg«, sagte sie drängend.
    Sie rannte die Stufen hinab und ließ sich durch das kaputte Fenster nach draußen, Josie folgte dicht hinter ihr. Funken der brennenden Scheune waren auf das Dach des Hauses übergesprungen, das nun ebenfalls zu brennen anfing; sie schenkten ihm keine Beachtung, während sie zwischen Kakteen und Dornensträucher auf die riesige Flammensäule zuliefen.
    Sie waren bald in den Straßen der Stadt, drängten sich durch die schiebenden Menschenmengen, die sich auf den Ort der Katastrophe zu- und wieder wegbewegten. Sie erreichten den Park, wo die verlassenen Barbecues noch vor sich hinglühten. Vor dem Bohrturm war bereits eine Barrikade aus Einsatzwagen gebildet; ihre drehenden und blitzenden Notfallichter gingen im leuchtenden Flammenturm über ihnen unter. Das Kreischen des ausströmenden glühenden Schlamms übertönte die Sirenen der noch eintreffenden Fahrzeuge.
    Hinter dem Bohrturm standen die Laboratorien und Fertigungshallen in Flammen; feuerprasselnde Lava fiel auf die Dächer und Straßen. Josie und Luisa überstiegen die Absperrungen aus gelben Bändern, die die Feuerwehrleute gespannt hatten, und rannten zu den Gebäuden des Hauptquartiers und des Kontrollraums, den einzigen Ort, wo sie ihre Eltern zu suchen hatten.
    Wachleute hielten sie an der Tür auf. »Hier darf niemand rein. Ihr Kinder, geht nach Hause.«
    »Ich will meinen Dad

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