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Unternehmen CORE

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Titel: Unternehmen CORE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Leiden Hudder, im Inneren des NS-Kontrollraums. Ich wiederhole, hier ist Leiden Hudder, ich rufe Michael Mann. Wenn Sie dieses Ziel noch einmal treffen, lösen Sie das Erdbeben aus.«
    Draußen komprimierten die schlagenden Rotorblätter der landenden Helikopter die Luft; die Trommelfelle schmerzten. Sie drängelten sich, über dem Boden schwebend, auf der anderen Seite der durchlöcherten Wand.
    »Ziehen Sie die Jacke aus, Dr. Hudder.« Edward sprach mit unheimlicher Gelassenheit, wie aus einem Traum heraus – ein Willkommensgruß bei einer Gartenparty, eine Einladung, sich zu entspannen. Leidy sah das Gesicht des Mannes im flackernden Schimmerlicht der Lampe blauweiß werden.
    Leidy verstand endlich – er riß an der Jacke, ließ seine Waffe zu Boden fallen. Er steckte noch in einem Ärmel, als der erste Sayeret durch ein Loch in der Wand sprang. Der Soldat ließ seine Waffe wie ein Uhrwerk zwischen Edward und Leidy hin- und herpendeln.
    Leidy warf seine Arme zur Seite und hielt sie in dieser Stellung; der Lauf der Uzi des Elitesoldaten war auf seine Brust gerichtet. Leidys Jacke hing schlaff an seinem rechten Ellbogen.
    Der erste Soldat kam direkt auf sie zu, drei weitere folgten ihm, verteilten sich und untersuchten die Toten. Der erste, seinen Rangabzeichen nach ein Leutnant, ging auf Leidy zu; sein Blick verriet keine Emotionen. Er sagte etwas in einer Sprache, die Leidy als Arabisch erkannte.
    »Ich bin Leiden Hudder«, sagte Leidy. »Ich spreche nur Englisch.«
    »Beugen Sie sich nach vorne, ganz langsam«, sagte der Leutnant. Brooklyn Englisch. »Ziehen Sie die Jacke vom Arm und lassen Sie sie fallen. Wenn Sie Metall in Ihrer Hand haben, erschieße ich Sie.«
    »Ich habe ein Funkgerät in meiner Hand.«
    »Wenn Sie Metall in der Hand haben, erschieße ich Sie.«
    »Gut, Einstein, ich lasse die Jacke und auch das Funkgerät fallen.« Langsam zog er den Jackenärmel von seinem Arm und ließ sie auf den Boden gleiten. »Sie wissen, wer ich bin, oder? Michael Mann hat mich hier reingeschickt.«
    Der Leutnant sagte nichts. Er hielt seine Waffe auf Leidy gerichtet, während er sich nach vorne bewegte und die Jacke zu sich zog. Er fühlte das Funkgerät, das sich im Ärmel verfangen hatte. Er befreite es und steckte es in seine eigene Tasche. »Sie sind Hudder? Befehle lauten, wenn wir Sie lebend finden, hier rauszubringen. In der Zwischenzeit stehen Sie nicht im Weg rum.«
    »Was tun Sie nun?«
    »Wir haben den Befehl, sicherzustellen, daß diese Einrichtung zerstört wird.« Der Leutnant gestikulierte zu seinen Männern und sprach etwas in Hebräisch. Zwei von ihnen rannten, mit schweren Taschen beladen, in Richtung zur Bohrebene. Einer hielt weiterhin seine Waffe auf Edward gerichtet. Acht andere betraten den Raum, diesmal durch die Türen. Der Leutnant wies sie an, erteilte Befehle, und sie verschwanden wieder.
    »Wann haben Sie zum letzten Mal mit Mann gesprochen?« wollte Leidy wissen.
    »Was geht das Sie an?«
    »Mein Vater ist dort unten.« Leidy wies auf die Bohrebene. »Er versucht die Bombe zu entschärfen, die ihre Leute außer Gefecht setzen sollten. Wenn Sie hier noch mehr Schaden anrichten, stirbt er und mit ihm eine große Zahl von Menschen in Israel. Die Bombe ist unter Jerusalem.«
    Leidy bemerkte Edwards blassen und fiebrigen Blick. Leidy log ein wenig – um etwa fünfzehn Kilometer –, und er wußte es; er hatte die Monitore betrachtet und wußte, was die Grafiken bedeuteten. Aber niemand sonst konnte das erkennen.
    »Vor zwei Minuten habe ich einige dieser Informationen Mann übermittelt. Wenn ich Sie wäre, würde ich das sofort überprüfen.«
    Der Leutnant war nicht Einstein, aber er verlor keine Zeit mit Diskussionen. Er sprach schnell in sein Funkgerät. Es dauerte eine Sekunde, dann piepste es und stieß schnelles Hebräisch aus.
    Der Leutnant schaute zu Leidy. »Er sagt, Sie meldeten, daß alles klar sei. Die verdammten Bastarde schaffen vielleicht Panzer und schwere Waffen herbei.«
    »Was ist, wenn sie es bereits tun?«
    Das Funkgerät krächzte.
    »Er fragt, wo Hudder sei? Ihr Vater.«
    »Etwa zweihundert Kilometer von hier – unter der Erde, und tiefer gehend. Ich sagte bereits, daß er versucht, die Bombe nach oben zu bringen -«
    »Verdammt.« Der Leutnant erhielt schlechte Nachrichten über Funk.
    »- da es keine andere Möglichkeit mehr gibt, dank ihrer Hitzköpfe. Und wenn Sie weiterhin den Bohrturm beschädigen, ist auch das nicht mehr möglich.«
    Der Leutnant sprach in

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