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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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gedrückt. Er beugte sich vor, die großen Hände auf Janes bloßen Brüsten, und lauschte aufmerksam Kates Hinweisen und Anweisungen. Kate hatte sie so hingesetzt, dass auch sie meiner Bestrafung zuschauen konnte. Und auch, vermutete ich, damit Andrew die leichte Enttäuschung in ihren Augen nicht bemerkte, als das Frühstück vom echten Butler des Hauses serviert worden war. Steve war auffallenderweise abwesend.
    Der Besuch war bald zu Ende. Es gab ein leichtes Mittagessen mit Champagner und einem Geburtstagskuchen für Jane, der mit Maiglöckchen und kandierten Veilchen verziert war. Jane sah jetzt chic und erwachsen aus, in einem kurzen schwarzen Baumwollstrickkleid, nackten Beinen und Sandalen. Sie plauderte mit kühler, beherrschter Stimme mit Kate über die letzte Gaultier-Show, während Andrew sie stolz und besitzergreifend betrachtete. Und dann brachte der Butler – wieder der echte – ihre Koffer zu ihrem schönen Auto, sie stiegen ein und fuhren davon. Kurz darauf brachten Kate und Steve mich zurück zu Mr. Constant, um sich anzuschauen, wie Tony und Randy das Rennen der Zweiergespanne gewannen.
    »Und sie hat nicht mit dir geschlafen?«, fragte Jonathan langsam.
    »Nein«, antwortete sie, »und das machte mich sehr traurig, weil ich sie wirklich sehr begehrte. Vielleicht machte ich mir ja etwas vor, aber ich dachte, sie begehrte mich auch. Nun, wahrscheinlich habe ich mich getäuscht … Ich habe immer wieder darüber nachgedacht und bin mir ziemlich sicher … Ich war die ganze Zeit in ihrem Haus, und sie hat mich nicht ein einziges Mal berührt.«
    Er gab einen kleinen Laut von sich, den sie nicht deuten konnte. Erheiterung, Erstaunen und noch etwas anderes. Glück?, dachte sie verblüfft. Ja. Sie hatte ihn noch nie so glücklich gesehen.
    »Oh, natürlich begehrte sie dich, das stimmt«, sagte er. »Du hast dir nichts eingebildet. Sie begehrte dich so sehr, dass sie am Ende ein wenig die Kontrolle über ihre Szene verlor. Kein Wunder, dass Steve seine Missbilligung zeigte.«
    Sie starrte ihn verblüfft an.
    »Ach, komm schn«, sagte er, »du hast mir doch die Geschichte selbst erzählt. Die Geschichte, die du mir nach ihrem Willen erzählen solltest. Nun, sie hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass du Jane und Andrew so genau beobachtest, ganz zu schweigen von Steve, aber …«
    »Aber?«
    »… aber sie wollte, dass du mir erzählst, dass sie praktisch die gesamte Szene für dich arrangiert hat … und sie hat dich nicht berührt. Sie fand nämlich, dass sie nicht das Recht dazu hatte.«
    »Aber Mr. Constant wäre es egal gewesen.«
    Er schüttelte den Kopf.

    Carrie
    Okay, ich glaub, es hab es verstanden. Typisch, Carrie, dachte ich, du knockst dich selbst aus, indem du versuchst zu verstehen, was wirklich vorgegangen ist. War es Andrews Geschichte? Janes? Vielleicht dachtest du sogar, dass es deine eigene war. Und die Antwort hat die ganze Zeit auf der Hand gelegen. Annie hat sie dir am Morgen im Stall gesagt. Es geht immer nur um ihn – um Jonathan.
    Er setzte sich auf die Bettkante und streichelte mir über die Schultern. »Du bist ganz kalt«, sagte er. »Komm unter die Decke. Ich wärme dich auf.«
    Ich hatte gar nicht bemerkt, wie kalt mir war. Er legte sich auf mich und küsste mich langsam. Dabei hielt er meine Hände.
    »Ich kann verstehen, warum du es bei ihr so verwirrend gefunden hast – all diese einander überlagernden Szenarien, die jeder spielt. Mich hat es auch immer völlig durcheinandergebracht. Aber sie hält es bemerkenswert stimmig. Es war schließlich eine ungewöhnliche Situation, dass sie dich begehrte, sich aber nicht gestattete, dich anzufassen. Na ja, man gewöhnt sich daran. Du wirst schon sehen.
    Hör mal«, fuhr er fort, »ich weiß, dass wir mit unseren Geschichten noch nicht fertig sind. Aber können wir eine Zeit lang pausieren?«
    »Okay«, sagte ich traurig. »Wahrscheinlich schon.«
    »Es wird alles klarer werden. Ich verspreche es dir. Es gibt noch viele Geschichten zu erzählen.« Er lächelte, als er das sagte – wahrscheinlich, dachte ich, lächelte er so auch Marilyn an, die Empfangsdame.
    Er griff zum Telefon und reservierte einen Tisch zum Abendessen. Es war das erste Mal, dass wir an einem Ort essen wollten, wo eine Reservierung nötig war. Prätentiös, versnobt, dachte ich, absurd.
    »Nun, wir hatten schließlich kein Mittagessen«, sagte er, als hätte ich ihn um eine Erklärung gebeten. Und dann, immer noch lächelnd: »Willst du nicht deinen

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