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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Schwester und ihrem Mann. Er steckt seine Nase in alles, aber sie auch, sie sind sehr —«
      »— Dusche nach der Schule und —«
      »— zu billig, um auch nur ‘nen verdammten Penny dafür auszugeben, deshalb gehen Cindi und ich —«
      Miß Desjardin, ihre schlanke, flachbrüstige Gymnastiklehrerin, trat ein, drehte den Kopf langsam von einer Seite zur anderen, klatschte in die Hände. »Worauf wartest du, Carrie? Eingeschlafen? In fünf Minuten läutet es.« Ihre Shorts waren blendend weiß, ihre Beine nicht zu geschwungen, aber fest und muskulös. Ein Silberpfeifchen hing ihr um den Hals.
      Die Mädchen kicherten, und Carrie sah auf, ihre Augen umflort und verschleiert von der Hitze und dem ständigen Geprassel des heißen Wassers. »Wa?«
      Es war ein seltsamer, froschartiger Klang, grotesk, und die Mädchen kicherten wieder. Sue Snell hatte sich hastig das Handtuch vom Haar genommen und kämmte sich. Miß Desjardin machte eine ungehaltene Handbewegung und ging hinaus.
      Carrie drehte die Dusche ab. Sie erstarb mit einem Gurgeln. Erst als sie hinaustrat, sahen sie alle das Blut, das an ihrem Bein hinunterlief.
    Aus: Als der Schatten explodierte. Tatsachen, Dokumente und spezifische Schlußfolgerungen aus dem Fall von Carietta White von David R. Congress (Tulane University Press 1981), Seite 34:
      »Es ist kaum von der Hand zu weisen, daß das Unvermögen, die besonderen Merkmale der Telekinese während der frühen Jahre des White-Mädchens zu erkennen, der von White und Stearns in ihrer Arbeit Telekinesis — eine ursprüngliche Fähigkeit wiederentdeckt präsentierten Schlußfolgerung zuzuschreiben ist, daß nämlich die Gabe, Gegenstände allein durch Willensanstrengung zu bewegen, das Medium nur in Augenblicken extremer persönlicher Belastung überkommt. Diese Fähigkeit ist wohl verborgen. Wie sonst hätte sie jahrhundertelang versunken bleiben können, so daß nur die Spitze des Eisberges aus einem Meer von Schwindel herausragt?
      Wir haben zu kümmerliche Informationen, um in diesem Fall genaue Feststellungen machen zu können. Aber selbst das genügt, um zu erkennen, daß ein ›TK‹-Potential von ungeheurer Stärke in Carrie White vorhanden war. Die große Tragik steckt in der Tatsache, daß unsere Erkenntnisse zu spät kommen...«
         »Pe-riode!«
      Der Ruf kam zuerst von Chris Hargensen. Er prallte von den gekachelten Wänden ab, kehrte zurück, prallte wieder ab. Sue Snell lachte durch die Nase und verspürte eine komische Mischung aus Haß, Ekel, Entrüstung und Mitleid. Sie sah einfach zu blöd aus, wie sie dastand, ohne zu wissen, was vor sich ging. Gott, man könnte denken, sie hätte noch niemals...
      »Pe-ri-o-de!«
      Es wurde ein Lied daraus, ein rhythmischer Gesang. Jemand im Hintergrund (vielleicht wieder die Hargensen, Sue konnte das im Durcheinander der Stimmen nicht feststellen) schrie heiser und wild: »Stopf es zu!«
      »PE-RI-O-DE, PE-RI-O-DE, PE-RI-O-DE!«
      Carrie stand wie betäubt inmitten ihrer Mitschülerinnen. Wasser perlte von ihrer Haut ab. Sie stand da wie ein geduldiger Ochse, der wußte, daß man sich über ihn lustig machte (wie immer), dumpf verwirrt, aber nicht überrascht. Sue spürte Ekel aufsteigen, als die ersten dunklen Tropfen Menstruationsblut auf den Fliesen zerspritzten. »Um Gottes willen, Carrie, du hast deine Periode bekommen. Mach dich doch sauber!« schrie sie.
    »Wa?«
      Sie sah sich langsam um. Ihr Haar klebte wie ein Helm am Kopf. Auf der einen Schulter hatte sie Akneflecken. Obwohl sie erst sechzehn war, trugen ihre Augen den Stempel des Schmerzes.
      »Sie denkt, die sind für den Lippenstift!« schrie Ruth Gogan plötzlich begeistert und brach in haltloses Lachen aus. Sue erinnerte sich später an diese Bemerkung und fügte sie in das allgemeine Bild ein, aber jetzt war es nur ein weiterer sinnloser Ton in dem allgemeinen Durcheinander. Sechzehn? dachte sie. Sie muß doch wissen, was los ist, sie —
      Noch mehr Blutstropfen. Carrie sah sich noch immer verwirrt unter ihren Klassenkameradinnen um.
      Helen Shyres drehte sich herum und tat so, als müsse sie sich gleich übergeben.
      »Du blutest!« schrie Sue plötzlich wütend. »Du blutest, du großer, blöder Pudding!«
      Carrie sah an sich hinunter.
      Sie schrie auf.
      Der Schrei war sehr laut in dem feuchten Duschraum.
      Plötzlich traf sie ein Tampon an der Brust und fiel mit einem dumpfen Aufschlag zu ihren Füßen

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