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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Pistole wieder da, die sie beim Besteigen des Schiffscontainers zum letzten Mal gesehen hatten. Sie lag jetzt in Emilios vollkommen ruhiger Hand.
    Er hielt den Lauf direkt auf Gina gerichtet, die immer noch wie gelähmt war, weil Max sich auf die Suche nach ihr g e macht hatte und sie tatsächlich mit ihm telefoniert hatte.
    Emilio warf ihr das Handy zu und sie fing es einigermaßen unsicher auf.
    »Was ist denn los?«, fragte Molly.
    »Sagen Sie Ihrem Freund«, befahl Emilio Gina, »dass Sie die Erste sein werden, die stirbt, falls es irgendjemand wagen sollte, auch nur einen Fuß in dieses Haus zu setzen.«

16
     
    Max hatte einen Fehler gemacht. Er hatte dem Kidnapper ve r raten, dass sie bereits auf Pulau Meda waren.
    Es war mehr als offensichtlich, dass Emilio sie nicht so schnell in Indonesien erwartet hatte.
    Und es war ziemlich eindeutig, dass Emilio nur mit Jones gerechnet hatte, dass Max’ Anwesenheit ihn durcheinander gebracht hatte.
    Max und Emilio hatten gerade über Emilios Plan, Molly und Gina zum Anwesen eines Arztes zu bringen, debattiert. Wo es – ach, wie bequem – angeblich ein Flugzeug gab, mit dem Jones die beiden von hier hätte wegschaffen können.
    Und dann hatte Max den Fehler begangen, Emilio vorz u schlagen, die Geiseln doch einfach direkt vor seiner Haustür freizulassen. Er, Max, würde sie dann sicher von der Insel schaffen. Er sagte Emilio zwar nicht, dass er sich genau auf der anderen Straßenseite befand, ließ ihn aber immerhin wissen, dass er ganz in der Nähe war.
    An dieser Stelle war es zu einem wilden Geschrei g e kommen – so lange, bis Emilio sein Handymikrofon abgestellt hatte.
    Max hätte sich einfach mit allem einverstanden erklären und sie unterwegs überrumpeln sollen. Natürlich hätte er dann auch einkalkulieren müssen, was geschehen konnte, wenn man einen Mann überrumpelte, der mindestens eine leben s gefährliche Waffe bei sich hatte. Schusswaffen und Übe r rumpelungen waren keine gute Mischung.
    »Verdammt«, sagte er jetzt.
    »Ja, genau«, stimmte Jules zu und beobachtete die Straße. »Ich habe auch ziemlich gemischte Gefühle. Es kommt mir vor wie eine absolute Falle. Aber wenn er sie ernsthaft gehen lassen will …«
    »Scheiß drauf, was er will oder nicht will.« Jones war g e laden und zum Abschuss bereit. »Ich gehe da rein, bevor er sie sich schnappt und einfach abhaut.«
    »Achtung«, sagte Jules. »Da geht ein Garagentor auf.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken trat Jones das Fliege n gitter vor dem Seitenfenster durch und sprang hinaus.
    Verdammt. Jones hätte eigentlich als Letzter rausgehen sollen, nicht als Erster. Er war schließlich die Zielperson, zur Hölle.
    Doch dann hörte Max Ginas Stimme im Telefonhörer: »Max, Emilio hat eine Pistole, und er sagt, er will nicht, dass du … reinkommst …? Wo steckst du denn? Oh mein Gott, bist du wirklich ganz in der Nähe? Ja, ja, ich weiß …« Das klang verärgert, offensichtlich an Emilio gewandt. »Max, ich soll dir sagen, dass er mich erschießt, wenn du hier rei n kommst.« Und dann wieder zu Emilio: »Ich hab’s ihm gesagt, okay?«
    »Weißer Lieferwagen verlässt Garage«, gab Jules bekannt, begleitet vom Geräusch quietschender Autoreifen.
    Gottverdammt noch mal.
    »Seid ihr alle beide, du und Molly, immer noch im Haus?«, wollte Max von Gina wissen und sprang Jones hinterher. Die kleine Gasse verlief etwa drei Meter unterhalb, aber er landete auf den Füßen. Jules war direkt hinter ihm.
    »Ja«, sagte Gina.
    »Du befindest dich also nicht in einem fahrenden Wagen?« Er musste ganz sichergehen.
    Jones hatte sich bereits an einem auf der Straße a b gestellten, verbeulten Ford Escort zu schaffen gemacht, die verrostete Tür aufgebrochen und angefangen, das verdammte Ding kurzzuschließen.
    »Nein.« Sie klang bestimmt.
    »Und Molly ist bei dir?«, fragte Max.
    »Hier neben mir«, sagte Gina. »Max, was ist denn los?«
    Jules stand bereits in der Garage, mit der Waffe im A n schlag. Wer immer mit diesem Lieferwagen weggefahren sein mochte, er war so in Eile gewesen, dass er nicht nur das Garagentor sperrangelweit offen stehen gelassen hatte, sondern auch die Haustür.
    Ein ganz besonderes Exemplar von Tür! Wie für einen Bunker gemacht, so stabil, dass sie auch einem Großangriff widerstanden hätte.
    Max rief Jules mit leiser Stimme zu: »Nicht weiter.«
    Jules klemmte etwas zwischen Tür und Türrahmen, damit sie nicht zuklappen konnte, und nickte: Verstanden, ich gehe nicht weiter

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