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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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warnen.
    Dazu musste er sich auf den Rücken drehen, und er fühlte sich ungeschützt, wie eine Schildkröte oder eine Kakerlake vielleicht. Aber anders kam er nicht an das Handy.
    Da war es ja – voller Blut.
    Heilige Scheiße, das war sein Blut. Dieses Arschloch Testa hatte ihn angeschossen.
    Jules legte sich seine Waffe auf den Bauch, jederzeit grif f bereit, und untersuchte den angerichteten Schaden.
    Die Kugel – kleines Kaliber, sonst läge er jetzt immer noch im Auto, in zwei Teilen und ausgesprochen tot – war ihm an einer fleischigen Stelle in die Seite gedrungen, und zwar von vorne nach hinten. Es gab auch eine Austrittswunde, und das war eine relativ gute Nachricht.
    Eine gestoppte Blutung wäre eine noch bessere Nachricht gewesen.
    Er presste die linke Hand auf die Wunde und wischte das Telefon mit der rechten an seiner Jeans ab. Gottverdammt noch mal, kein Wunder, dass aufrechtes Sitzen genau so u n vorstellbar schwierig war wie das Gehen. Kein Wunder, dass er so verfluchte Schmerzen hatte.
    Er wünschte, dass wenigstens sein Kopf auf den Schultern sitzen blieb. Verdammt, war ihm schwindelig. Aber okay. Okay. Das Wichtigste kam immer noch zuerst. Das war gar nicht sein Telefon, es gehörte Max – also musste er sich selbst anrufen. Er konzentrierte sich, versuchte, klar sehen zu können …
    »Sie haben die Handysender lahm gelegt. Es geht nicht.«
    Große Scheiße, beschissene, gequirlte Hundescheiße.
    »Ich schätze, es wäre zu viel des Guten gewesen, wenn Sie sich den Hals gebrochen hätten«, erwiderte Jules, drehte den Kopf und blickte – ja, es wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen, wenn ihm in dem ganzen Kuddelmuddel das ve r dammte Ding aus der Hand gefallen wäre – in die Mündung von Emilios Pistole.
     
    Gina kannte dieses Geräusch. Es war die Filmmusik zu ihren Albträumen.
    Max war ein paar Schritte hinter ihr und fing an zu brüllen: »Ducken, ducken, ducken!«
    Sie wurden beschossen.
    Er war über ihr, wie ein Schutzschild, und stieß sie vorwärts. »Los! Los!«
    Max war direkt hinter ihr, und Gina rannte los.
    Erst vor wenigen Augenblicken war sie so erleichtert gewesen. Sie hatten endlich den Fuß des Berges erreicht und waren auf eine Straße gelangt, die auf eine kleine Gruppe von Häusern zuführte.
    Doch dann hatte die Straße einen Rechtsknick gemacht und …
    Max und Jones hatten den einen oder anderen Kraftau s druck gebraucht.
    Weil sie wieder an ihrem Ausgangspunkt angekommen waren, vor Emilios Haus.
    Und sie hatten keine andere Möglichkeit, als weiter vorwärtszugehen. Die Straße führte auf diesen Dorfplatz zu – einen leer gefegten, staubigen Marktplatz, umgeben von einer kniehohen Mauer, umgeben von Häusern.
    Es war niemand unterwegs – keine Fußgänger zumindest. Als sie weggegangen waren, hatten hier Kinder gespielt, aber bei ihrer Rückkehr wirkten der Marktplatz und der Ort wie eine Geisterstadt.
    Bis die Schießerei losging.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes stand ein Lastwagen – nein, zwei. Einer war kleiner – ein Jeep – mit einer Art Maschinengewehr auf der Pritsche. Er kam auf sie zugehüpft und von ihm stammte auch dieses grässliche, ner v tötende Knallen.
    »Schaff sie nach drinnen!«, brüllte Jones.
    Max griff nach Molly – Gina hatte er schon – und zog die beiden mit sich in den Schatten von Emilios Garage.
    Das Knallen wurde lauter, während Jones seinerseits die Lastwagen beschoss, während er rückwärts in die Garage kam, während Max das Garagentor herunterließ.
    Irgendjemand kreischte, aber erst als Max sich direkt vor sie hinstellte – »Gina! Bist du verletzt?« –, merkte sie, dass das Geschrei aus ihrem Mund kam.
    Also hörte sie auf damit. Weil es, weiß Gott, nichts nützte.
    »Bist du verletzt?«, fragte er noch einmal, untersuchte sie, betastete sie, drehte sie um die eigene Achse.
    »Ich glaube nicht«, sagte sie. »Und du?«
    Jones kam aus dem Haus – seltsam. Sie hatte gar nicht g e sehen, wie er hineingegangen war. »Alles sauber«, sagte er zu Max.
    »Gut.« Max schob sie behutsam in Richtung Molly. »Geht rein.«
    »Wir sind am Arsch«, wandte sich Jones an Max. »Das Haus hat keine Hintertür, weißt du noch? Jetzt sitzen wir in der Falle.«
    »Die Hütte ist eine kleine Festung«, erwiderte Max. »Es gibt schlimmere Orte, um in der Falle zu sitzen. Schaffen wir so viel wie möglich von dem Zeug da nach drinnen.« Er holte Waffen aus dem Kofferraum von Emilios blauem Auto und packte sie in

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