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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Jones’ bereitwillig ausgestreckte Arme.
    »Ich helfe euch«, sagte Gina.
    Max holte einen Rucksack hervor. »Hier.« Er war so schwer, dass sie anfing zu schwanken.
    »Munition«, sagte er. »Bring ihn rein. Los!«
    Gina reichte ihn an Molly weiter, nicht ohne sie zu warnen: »Vorsicht, schwer!«, und Max gab ihr den nächsten. Dieses Mal war sie darauf eingestellt.
    Als sie durch die Tür ins Haus ging, wurde ihr klar, dass diese Tür auch in einen Banktresor hätte führen können.
    Oder in einen bombensicheren Bunker.
    Oder in das Haus eines Waffenschmugglers und Entführers und generellen Halunken mit extrem ausgeprägtem Ve r folgungswahn, der gegen die Belagerung durch eine ganze Armee gerüstet sein will.
    »Gina, bist du …?« An Mollys Händen klebte Blut. Sie ließ sie über den Rucksack gleiten – jetzt hatte sie noch mehr Blut an den Fingern. Leuchtend rot.
    Gina blickte erst auf ihre Hände und dann auf den Ruc k sack in ihren Armen.
    Der war ebenfalls voller Blut. »Das kommt nicht von mir«, sagte sie zu Molly.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie in die Garage zurückging, und, ja, tatsächlich. Max blutete.

18
     
    »Du blutest«, wiederholte Gina.
    »Ich weiß«, wiederholte Max ebenfalls, während er die Waffen und Munitionsvorräte in Augenschein nahm, die sie aus dem Kofferraum des Autos geholt hatten. »Aber es ist alles in Ordnung.«
    Er hatte die Frauen zurück in das mutmaßliche Geise l zimmer gebracht, während Jones, der keine Kugel im Hintern stecken hatte und daher sehr viel beweglicher war, den Rest des Hauses gründlich unter die Lupe nahm.
    Max hatte sich nur im Erdgeschoss ein wenig umgeschaut, doch das, was er dabei gesehen hatte, bestätigte ihm, dass Jones mit seiner eloquenten Beschreibung des Gebäudes genau ins Schwarze getroffen hatte. Es war tatsächlich ein gottverdammter Scheißbunker.
    Emilio hatte weit mehr unternommen, als seinem kleinen zweistöckigen Häuschen ein paar Supertüren zu verpassen. Die wenigen Fenster, die sich allesamt an der Vorderseite befanden, waren mit Gittern gesichert.
    Auf den ersten Blick war da kein großer Unterschied zu vielen der anderen Häuser in dieser Straße dieses halbwegs gut situierten Teils dieser durch und durch ärmlichen Insel zu erkennen. Doch im Gegensatz zu den anderen Häusern sollten diese Gitter nicht einfach nur einen zufällig vorbe i kommenden Einbrecher abschrecken. Diese Gitter waren dazu gemacht, auch wild entschlossenen Eindringlingen die Lust am Eindringen zu rauben.
    Auch die Wände waren dick, bis zu einem Meter an manchen Stellen. Sogar die Innenwände, was zumindest sehr außergewöhnlich war.
    Und die Mini-Überwachungskameras rund um das Haus verliehen dem Festungscharakter des Ganzen noch eine z u sätzliche High-Tech-Note.
    Gina versperrte ihm den Weg. »Alles in Ordnung heißt es, wenn man nicht blutet.« Sie war entrüstet.
    Und zu Tode erschrocken, wie Max erkannte. Seinetwegen.
    Er wandte ihr seine ganze Aufmerksamkeit zu. »Das sind hauptsächlich blaue Flecken«, sagte er. Dieses gesamte Szenario musste ein Albtraum für sie sein. Sicher, auch er hatte seine eigene kleine Zeitreise in die Hölle angetreten, als sie gleich zu Beginn der Schießerei angefangen hatte zu schreien. Sofortige kalte Schweißausbrüche. Das Letzte, was Gina jetzt gebrauchen konnte, war die Angst, dass er im nächsten Augenblick tot zusammenbrechen könnte. »Mich hat eine Kugel erwischt, aber die war schon fast ausgetrudelt.«
    Aber sie sah immer noch sehr verängstigt aus. »Was soll das denn heißen? Ausgetrudelt?«
    »Das hängt mit der Physik zusammen«, erläuterte er, während er sich wieder dem Sortieren der Munition z u wandte: neun Millimeter oder 0,44 Zoll. Die falsche Munition konnte tödliche Folgen haben. Eine Neun-Millimeter-Maschinenpistole wie die H&K MP 5 war eine außerorden t lich giftige Waffe. Aber eine MP5, die mit Kaliber-44-Patronen gefüttert wurde, war ungefähr so giftig wie ein Regenwurm.
    »Ein Geschoss fliegt nicht einfach immer weiter, bis es irgendwo aufprallt, stimmt’s?«, fuhr Max fort. »Was passiert denn, wenn es gar nichts zum Aufprallen gibt? Du kannst nicht an der Küste von New Jersey ein Gewehr abfeuern und erwarten, dass irgendein Spanier getroffen wird, nur weil zwischen euch beiden nichts als der Atlantik liegt.«
    »Ja, na ja«, sagte Gina. »Das ist klar.«
    »Ein Geschoss fliegt so weit, bis es keine Energie mehr hat«, sagte er. So war es gut. Sie redeten, und sie sah

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