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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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beiden anderen Teller. Es war mehr als offenkundig, dass sie vorerst nicht nach unten kommen würden. Und bei dieser Hitze blieb das Essen nicht lange g e nießbar. Den Kühlschrank hatten sie ausgesteckt, sodass es darin nur unwesentlich kühler war als im Zimmer. »Wenn er sagt, dass die ihn umbringen wollen, dann hat er ganz b e stimmt Recht.«
    »Er scheint zu diesem Opfer aber bereit zu sein«, meinte Max.
    Gina reichte ihm Teller und Gabel. »Er liebt Molly. «
    »Das glaube ich«, bestätigte Max. »Er ist bereit, für sie zu sterben.«
    »Das ist doch wirklich total bescheuert«, sagte Gina. »Für jemanden sterben? Ein richtiger Held findet eine Möglichkeit, wie er den geliebten Menschen und sich selbst retten kann. Um sich dann während des restlichen Lebens den Arsch au f zureißen und sich um die Beziehung zu kümmern. Ich meine, sterben ist nicht schwer. Das Leben, darin liegt die wahre Herausforderung.«
    Max nickte, während sie den Eintopf aßen, einfach so, genau da, wo sie standen. Er war kalt und ein bisschen fettig. »Das Hundefutter schmeckt besser«, sagte er, und sie lachte.
    »Ja, das glaube ich sofort.« Sie leckte ihren Teller sauber. »Gerade wollte ich sagen, du sollst nicht für mich sterben, aber ich hab’s mir noch mal überlegt – ich finde, du sollst überhaupt nicht sterben.«
    Max lächelte. »Ich liebe dich«, sagte er und sah dabei gar nicht so gequält aus wie sonst. Als käme ihm die Vorstellung nicht mehr ganz so schrecklich vor.
    Es war irgendwie unwirklich.
    »Was ist denn eigentlich passiert?«, fragte wie, während auch er seinen Teller ableckte. Sie hatte ihn nicht dazu a n stiften wollen. Es schien ihr nur die vernünftigste Möglichkeit angesichts der Tatsache, dass sie sowohl mit dem Essen als auch mit dem Spülwasser sparsam umgehen mussten. Aber als Max es ihr jetzt nachmachte, da konnte sie nur noch an eines denken – wo war ein Zimmer mit einer Tür? Noch nie hatten grüne Bermudashorts so aufreizend gewirkt. Sie räusperte sich. »Ich meine zwischen meinem Weggang und deinem Bedürfnis, du weißt schon, mich zu heiraten? Was hat sich da verändert?«
    »Du hast mir gefehlt«, sagte er.
    Gina warf ihm einen Blick zu, während sie die Teller und Gabeln mit einem Tuch sauber wischte. Ihre Mutter, die Königin der Keimfreiheit, hätte sich davor geekelt, aber andererseits war ihre Mutter auch noch nie belagert worden. »Das ist alles? Keine Offenbarung im Angesicht des bevo r stehenden Todes, keine Dreieinigkeit aus Abraham Lincoln, Walt Whitman und Elvis, die dich vom Licht wegzerrt und dir als dreistimmiger Chor befiehlt, mich zu suchen? Ich meine … wie hast du mich überhaupt gefunden?«
    Max’ Lächeln wurde breiter, und wenn sie die A n spannung, die er ausstrahlte, einfach ignorierte, dann konnte sie beinahe glauben, dass er glücklich und zufrieden damit war, bis in alle Ewigkeit hier zu stehen und sie anzuschauen.
    »Warum habe ich nur geglaubt, ich könnte ohne dich leben?«, fragte er sich laut.
    Sie hätte nie damit gerechnet, diese Worte einmal auße r halb ihrer Träume zu hören. Für einen kurzen Augenblick blieb ihr das Herz stehen, und sein Lächeln zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Oh Gott, sie konnte einfach nicht genug davon kriegen, wie er sie anschaute.
    »Na ja, also, das habe ich dir doch seit Jahren gepredigt.« Gina verschränkte die Arme und lehnte sich an die Theke. Vor dort hatte sie einen hervorragenden Blick auf den Küchentisch. Das plus Max’ Lächeln und wie er den Teller ableckte und seine Augen und seine Hände und sein Mund und seine grünen Shorts und sein alles machten es ihr unmö g lich, nicht an Sex zu denken. Und es wäre einfach zu peinlich, wenn Molly oder Jones dann herunterkommen und sie dabei erwischen würden, wie sie es schon wieder taten. »Wie hast du mich denn nun entdeckt? Hat Jones dich angerufen oder …?«
    »Um ehrlich zu sein, nein.« Max lehnte sich ebenfalls an die Küchentheke, vorsichtig, weil sein Hinterteil immer noch schmerzte, mit einem leichten Zucken im Gesicht, das er natürlich zu verbergen versuchte. »Ich war … schon in Hamburg.«
    »Dieser Bombenanschlag«, sagte Gina. »Das habe ich in den Nachrichten gesehen. Als wir hier angekommen sind, hat der Fernseher noch funktioniert – bis die Armee der Finsternis da draußen die Satellitenschüssel in Stücke geschossen hat. Das war doch der Anlass dafür, dass du nach Deutschland gekommen bist, oder?«
    »So ungefähr.« Er blieb

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