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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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gewesen, dank Molly, die für gute Stimmung sorgen wollte, obwohl sie immer noch sauer auf Jones war.
    So hatten sie zum Beispiel Kartons über Kartons voller Kopierpapier. Sie könnten Tausende Papierflieger basteln, »Hilfe!« darauf schreiben und sie zum Fenster hinausfliegen lassen.
    Ob sie sich den Weg durch den Tunnel unter Umständen Freisprengen konnten? Sich womöglich einen anderen Au s gang graben? Vielleicht ein bisschen weit hergeholt, aber es lohnte sich doch, noch einmal hinunterzusteigen und einen Blick auf die Konstruktion des Tunnels zu werfen – was Jones getan hatte, nur um kurz darauf mit gesenkten Daumen wieder aufzutauchen.
    Wenn zwei von ihnen ein Ablenkungsmanöver starteten, während die anderen beiden sich den Impala schnappten und sich einen Weg aus der Garage bahnten?
    Allerdings würden im selben Augenblick Hunderte von Geschossen in den Impala und seine Insassen einschlagen.
    Also wanderte dieser Vorschlag – genau wie der, am anderen Ende des Fluchttunnels, wo sehr viel weniger Soldaten in Lauerstellung lagen, einen Ausfall zu wagen – auf dem Stapel mit den schlechten Ideen.
    Molly hatte gedacht, sie könnten vielleicht Karaoke singen. In Emilios Bestand befand sich eine »Best of Whitney Houston«-Karaoke-CD. Molly meinte, sie könnten mit ihren Versionen von I Will Always Love You die Truppen in Panik versetzen und in die Flucht schlagen.
    Nur, dass der Karaoke-Apparat Strom brauchte, den sie eigentlich nur für den Computer und die Überwachung s monitore verwenden wollten, da das Benzin – zum damaligen Zeitpunkt – fast schon alle gewesen war.
    Ja, genau, nur aus diesem Grund war das eine alberne Idee.
    Sie löste jedoch ein großes, dringend benötigtes Gelächter aus.
    Danach hatte Gina vorgeschlagen, ein paar Waffen abz u feuern, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wenn sie ständig ihre Waffen abfeuerten, sei es in die Luft, sei es die Straße entlang, dann würde vielleicht jemand der Sache nachgehen. Oder gegenüber einem Mitarbeiter der nächstgelegenen US-Botschaft erwähnen, dass auf Pulau Meda anscheinend eine ausgewachsene Schlacht stattzufinden schien.
    Oder – noch besser – sie konnten die Waffen in einem b e stimmten Rhythmus abfeuern.
    Gina hatte anscheinend einen Bekannten bei einer Anti-Terror-Einheit, der nach dem Rhythmus von » Shave and a Haircut« Sprengstoffladungen gezündet hatte – bumm, ba-da bumm bumm – in der Hoffnung, dass einer seiner Kameraden ihn hören konnte und sich auf die Suche nach ihm machte.
    Sie schlug vor, etwas unverwechselbar Amerikanisches zu probieren. Zum Beispiel: »Take Me out to the Ball Game« oder »The Star-Spangled Banner« oder »Hit Me Baby One More Time«. So, als gehörten sie zur brutalsten Percussiongruppe der Welt.
    SOS in Morsezeichen hatte natürlich sehr viel weniger Flair, würde es aber genau so tun.
    Vielleicht, so hatte Max gesagt, könnten sie dem Oberst nach seiner Ankunft die Diskette mit den Informationen über den bevorstehenden Angriff auf die US-Botschaft in Jakarta übergeben. Er hatte am Computer eine »Wir sind hier«-Botschaft entworfen und in Emilios Aufzeichnungen ve r steckt. Mit etwas Glück würde sie in die richtigen Hände g e langen.
    Doch Jones konnte sich den Hinweis nicht verkneifen, dass sie bislang nicht gerade vom Glück verfolgt wurden. Sie mussten auch anfangen, darüber nachzudenken, wie sie ihn als Tauschobjekt einsetzen konnten.
    Molly war sofort darauf angesprungen, weil sie seine Äußerung als Aufforderung an Max verstanden hatte, über seine Auslieferung an den Oberst nachzudenken. Sie ve r langte von Max die Zusage, dass das niemals geschehen würde.
    Aber natürlich war Max nicht bereit gewesen, irgen d welche Versprechungen zu machen, die er vielleicht nicht einhalten konnte, und so hatte Molly zum zweiten Mal an diesem Tag einen dramatischen Abgang gemacht.
    Jones war ihr nachgegangen.
    Molly war so wütend auf ihn gewesen, dass sie jedes G e spräch verweigert hatte. Aber sie hatte ihn mit ins Bett g e nommen, wo der Anblick des Pflasterverbandes über der G e webeprobennaht das Ganze noch einmal verrückter und u n wirklicher hatte erscheinen lassen.
    Danach hatte sie geweint und hätte ihm damit um ein Haar das Herz gebrochen.
    Kurz vor Sonnenuntergang war sie eingeschlafen, fest an ihn geklammert, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Aber jetzt war es dunkel, und ihre realistischste Option – im Schutz der Dunkelheit einfach

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