Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
Vom Netzwerk:
davonzulaufen – war keine Option mehr.
    Weil jemand da draußen die Sache im Griff hatte und es keine Dunkelheit mehr gab. Man hatte drei Jeeps mit laufenden Motoren auf den Platz gestellt. Ihre Scheinwerfer waren direkt auf die Vorderfront des Hauses gerichtet. Sie hatten auch die Nebelscheinwerfer eingeschaltet, sodass man, um sämtliche Lichter auszuschießen, nicht nur sechs, sondern zwölf Kugeln benötigt hätte. Was eine schreiende U n gerechtigkeit war.
    Max hatte mittlerweile die Überwachungsmonitore im Auge behalten und Jones dann berichtet, dass irgendjemand draußen vor dem Ausgang des Fluchttunnels etwas Ähnliches installiert hatte, auch wenn nicht zu erkennen war, ob dort mehr als ein Jeep stand.
    Und was die Überwachungskameras betraf …
    Jetzt, da sie sowieso nicht mehr funktionierten, mussten er und Max eben ganz altmodisch die Armee, die sie umzingelt hatte, im Auge behalten.
    »Wer nimmt die erste Wache? Du oder ich?«, wollte Jones jetzt wissen.
    Max hielt zwar noch das Fernglas in der Hand, aber er schaute nicht mehr hindurch. Vielmehr starrte er mit g e runzelter Stirn die Wand an.
    Okay. Gut möglich, dass der Kerl vor lauter Schlafmangel so langsam anfing zu halluzinieren, also traf Jones an seiner Stelle die Entscheidung. »Ich übernehme die erste Schicht«, sagte er. »Ich bin nicht besonders müde.« Er blickte Gina an. »Sorg dafür, dass er auch wirklich schläft.«
    Aber Max gab das Fernglas nicht aus der Hand. »Warte mal«, sagte er. »Oh-haa. Ich glaube, ich weiß, wie ich uns hier herausbringe.« Er warf Gina einen Blick zu. »Uns alle.«
    Dann wandte er sich wieder an Jones. Und da war klar, dass er keineswegs einem Zusammenbruch nahe war. Er mochte zwar müde sein, aber er war konzentriert und vol l kommen bei sich. »Ich muss unbedingt den Einsatzleiter ans Walkie-Talkie kriegen«, sagte er. »Hilf mir mal, ihn aufz u wecken.«
     
    »Molly. Mol.«
    Ginas sanftes Rütteln weckte sie auf. Eine Kerze ließ Schatten durch das Zimmer und quer über Ginas ernstes G e sicht tanzen. Molly klammerte sich an eine Decke, als ihr in einem plötzlichen Anfall von Angst klar wurde, dass Jones nicht mehr länger neben ihr lag. »Was ist denn los? Wo ist Grady?«
    »Nichts Schlimmes«, versicherte ihr Gina. »Er und Max wollen die Soldaten aufscheuchen und ein paar von unseren Gewehren abfeuern. Ich wollte nicht, dass du von dem Knallen aufwachst und denkst, dass wir angegriffen werden.«
    Ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer, weil sie schon Sekunden später vom Krachen der ohrenbetäubend lauten Schüsse, aus den automatischen Waffen umgeben waren. Obwohl Molly damit gerechnet hatte, zuckte sie vor Schreck zusammen. Und es jagte ihr trotz alledem eine Heidenangst ein. Was für ein schrecklicher Krach. Sie griff nach Ginas Hand, und so saßen sie da, klammerten sich a n einander fest und versuchten, nicht zu zucken.
    Sie wusste, dass auch Gina das Geräusch auf den Tod nicht ausstehen konnte.
    Aber Max und Grady schossen ihre Salven in einem b e stimmten Rhythmus ab – SOS, das erkannte sie.
    Gina fing ihren fragenden Blick auf und nickte. »Zwei Fliegen mit einer Klappe«, rief sie über das Geknalle hinweg.
    Dann herrschte Stille. Nur einen Augenblick lang, dann wiederholten Max und Jones die gesamte Sequenz noch ei n mal.
    Molly konnte sich nur ausmalen, wie laut es wohl mit g e öffneter Tür gewesen wäre.
    »Was ist denn los?«, fragte sie Gina, als sich erneut klirrende Stille um sie herum eingestellt hatte.
    »Max versucht, den Einsatzleiter noch einmal zu Ve r handlungen zu kriegen«, sagte Gina. »Weißt du noch, diese Informationen, die er auf einer von Emilios Disketten g e funden hat? Über den Angriff auf die Botschaft?«
    Die amerikanische Botschaft. In Jakarta. Molly nickte.
    »Er will ihm nicht einfach die Diskette übergeben und darauf hoffen, dass sie jemandem in die Hände fällt, der seinen verschlüsselten Hilferuf entschlüsseln kann«, fuhr Gina fort. »Er will dem Einsatzleiter nur sagen, dass wir Informationen über einen bevorstehenden Terrorangriff haben. Und falls er dazu nähere Informationen haben will, dann muss er die amerikanischen Behörden verständigen, damit die sich um unsere kleine Pattsituation hier kümmern.«
    Großer Gott.
    »Wenn wir die Amerikaner erst mal ins Spiel gebracht haben, dann hat sich hoffentlich auch dieses Gerede von wegen ›sofort erschießen, auch wenn sie sich ergeben wollen‹ erledigt. Grady wird ins Gefängnis

Weitere Kostenlose Bücher