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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Operation nur eine einzige Person beteiligt, die hundertprozentig für Heru Nusantara arbeitet, und das ist Oberst Subandrio. Allen anderen geht es in erster Linie darum, nicht getötet zu werden.« Er drehte sich um, um auch Jones in seine au f munternden Worte mit einzubeziehen. »Das werden wir zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Hier ist das Seil.« Gina war wieder da.
    »Gut«, sagte Max. »Schneide es in drei Teile, und binde je eines um Gradys Handgelenke. Das dritte wickelst du ihm lose um den Bauch – es soll so aussehen, als wäre er gefesselt, aber wir wollen es ihm nicht zu schwer machen, sich zu b e freien, okay?«
    Während Jones die Hände ausstreckte, schlüpfte Max in Emilios Jackett und kontrollierte noch einmal die diversen Waffen, die er in den Taschen und auf dem Rücken versteckt hatte.
    »Reden wir über den Panzer«, sagte Max.
    Jones hatte Gelegenheit gehabt, sich den Panzer durch das Fernglas anzuschauen. »Sieht so aus, als wäre es ein russisches Modell aus den späten Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Die Besatzung hat nur ein sehr eingeschränktes Sichtfeld. Richtungsänderungen und Schussbefehle müssen per Funk von außen kommen.«
    »Gut«, erwiderte Max.
    Molly legte das Maschinengewehr beiseite und half Gina mit dem Seil. Sie fing einen Blick von Jones auf. » Gib’s schon zu, das gefällt dir – von zwei Frauen gefesselt zu werden …«
    »Dazu habe ich viel zu viel Schiss«, sagte er. »Aber wenn das Ganze hier vorbei ist, falls wir dann noch leben, würde es dir sehr viel ausmachen, das zu wiederholen? Aber nur wir beide. Ich meine, Gina ist süß, aber wenn wir sie einladen, müssen wir auch Max mit dazubitten, und das würde mir irgendwie den Spaß verderben.«
    Molly lachte, aber sie hatte Tränen in den Augen. Wahrscheinlich, weil sie wusste, wie gottverdammt schwer es ihm fiel, in dieser Situation Witze zu machen.
    »Wir brauchen etwas, das aussieht wie Blut.« Max hatte entweder nicht zugehört oder den kurzen Wortwechsel bewusst ignoriert.
    »Das habe ich geregelt«, sagte Jones und drehte die Knoten auf die Innenseiten seiner Handgelenke.
    »Im Kühlschrank steht Ketchup«, meinte Gina.
    Ketchup sah nicht nur so aus wie Ketchup, sondern roch auch wie Ketchup. Das war nicht gut genug. Wenn es funktionieren sollte, wenn sie Ram Subandrio wirklich täuschen wollten, dann musste es echt aussehen. Subandrio hatte schon ganze Ströme von Blut gesehen.
    »Soll ich es holen?«, fragte Gina.
    »Oh«, meinte Jones. »Nein danke. Wir müssen sowieso durch die Küche raus, also … kann es auch so lange wie mö g lich frisch bleiben.« Er hob den Kopf und blickte Max in die Augen. »Fangen wir an.«
    Molly stand da und wirkte ohne die Waffe schon sehr viel weniger gefährlich. Sie hatte solche Angst, dass sie regelrecht die Hände rang. Und doch brachte sie es fertig, ihn anz u lächeln. »Danke, dass du mich so sehr liebst, dass du dieses Risiko eingehst«, sagte sie.
    »Ja«, erwiderte Jones. »Na ja.« Er wollte nichts verraten, aber Max und er hatten einen Reserveplan in der Hinterhand, der ihr überhaupt nicht gefallen hätte. »Falls irgendetwas schiefgeht, dann versteckt euch im Tunnel. Vielleicht finden sie ja den Eingang nicht.«
    »Falls das Baby ein Junge wird«, sagte Molly, »dann sollten wir ihn Leslie nennen, finde ich.«
    »Was?« Sie hatten noch einen ganzen Haufen Katastrophen zu überstehen und die erste davon stand u n mittelbar bevor, aber sie dachte schon an Babynamen? Aber, so ein Scheiß, sie hätte sich doch bestimmt auch irgendetwas … Normaleres ausdenken können. Als Kind hatte er sich immer gewünscht, John oder Tim oder so zu heißen. Jim. Dan.
    Sie lächelte ihn an, als wüsste sie genau, was er jetzt dachte – und, wenn er sich’s recht überlegte, dann war es wohl auch so.
    Da wurde ihm klar, dass sie schon ein bisschen früher als geplant damit angefangen hatte, für Ablenkung zu sorgen, und zwar, indem sie ihn aus einer Zukunft, in der er tot war und sie sich im Tunnel versteckte, in eine andere geholt hatte, in eine Zukunft, in der sie ein Baby hatten, das einen Namen brauchte. »David hat mir schon immer sehr gut gefallen«, sagte er, weil der Wunsch nach dieser zweiten Zukunft s version so stark war, dass er ihn beinahe körperlich fühlen konnte.
    Doch dann griff Max am anderen Ende des Zimmers nach dem Walkie-Talkie. »Fangen wir an.«
     
    Max war ein unglaublich talentierter Lügner.
    Gina sah zu, wie er in das Walkie-Talkie sprach, wie

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