Untitled
Kleider vom Boden auf und rannte ins Badezimmer.
»Mr. Bhagat?« Die Schwester klopfte noch einmal an die Tür. Dieses Mal noch lauter. »Ist alles in Ordnung?«
Oh Scheiße, ja. »Herein«, rief Max, während er die Decke heranzog und die Taste drückte, die dafür sorgte, dass sich die Rückenlehne seines Bettes wieder aufrecht stellte. Er benutzte dazu dieselbe Fernsteuerung, auf der sich auch eine Notru f taste sowie eine klar und deutlich gekennzeichnete Taste zum Entriegeln der Tür befand.
»Es ist abgeschlossen«, rief die Krankenschwester. Das wusste er nur zu gut.
»Oh, tut mir leid«, sagte er und wischte sich mit einer Ecke der Bettdecke den Schweiß vom Gesicht. Sie schwitzen viel im Bett, so ganz alleine, Mr. Bhagat? »Da muss ich wohl … ah, da, ich muss erst mal rauskriegen …« Er ließ sich noch eine Sekunde lang Zeit, strich die Haare und sein Pyjamaobe r teil glatt und drückte dann, in der inständigen Hoffnung, dass die Schwester erkältet war und den in der Luft liegenden Duft nach Sex nicht riechen konnte, auf die Entriegelungstaste.
»Bitte schließen Sie tagsüber nicht ab«, schalt sie ihn, während sie ins Zimmer und an sein Bett trat. Es war Debra Forsythe, eine Frau etwa in seinem Alter, die Max bei seiner Ankunft kurz gesehen hatte. Da war sie gerade auf dem Weg nach Hause gewesen, weil sie irgendwelche Schwierigkeiten mit ihren Kindern gehabt hatte, und auch da hatte sie nicht gerade einen glücklichen Eindruck gemacht. »Und nachts auch nicht«, fügte sie noch hinzu, »zumindest nicht, solange Sie nicht ein paar Tage hier gewesen sind.«
»Tut mir leid.« Er lächelte entschuldigend und blieb dabei, während sie ihn aus zusammengekniffenen Augen anblickte.
Wortlos wickelte sie ihm die Manschette des Blutdruc k messers um den Arm und pumpte ein bisschen zu viel Luft hinein – aua –, da machte Gina die Badezimmertür auf. »War da jemand an der Tür?«, fragte sie mit strahlendem Lächeln. »Oh, hallo. Debbie, stimmt’s?«
»Debra.« Sie musterte Gina, dann Max, und ihre Abscheu war an ihren zu einem dünnen Strich zusammengepressten Lippen deutlich abzulesen. Doch dann konzentrierte sie sich auf das Messgerät und legte ihm das Stethoskop an den Arm.
Gina ging durch das Zimmer und hinter der Schwester vorbei, wobei sie eine Grimasse schnitt, die was bedeuten sollte …?
Max blickte sie fragend an und sie … hob den Rock und gewährte ihm für einen Augenblick freie Sicht. Und das b e deutete … Aah, Gott.
Die Schwester wandte sich mit wütendem Blick zu Gina um, die ihre Suche auf dem Boden schnell beendete und sich aufrichtete.
Wieso ging in seiner Umgebung bloß immer wieder Unterwäsche verloren?
Gina lächelte niedlich. »Sein Blutdruck müsste eigentlich schön niedrig sein. Er ist sehr entspannt, hat gerade eine Massage bekommen.«
»Wissen Sie, bei Ihrer Ankunft gestern, da hatte ich eigen t lich nicht das Gefühl, dass Sie ein Unruhestifter sind«, sagte Debra zu Max, während sie seine Werte in das Krankenblatt eintrug.
Gina suchte bereits wieder den Boden ab, aber als die Schwester sich ihr zuwandte, richtete sie sich erneut mit U n schuldsmiene auf.
»Wahrscheinlich suchen Sie das da.« Debra bückte sich und …
Ginas Slip baumelte an ihrem Kugelschreiber. Er hatte auf dem Boden gelegen, direkt neben den praktischen Schuhen der Krankenschwester.
»Hoppala«, sagte Gina. Max merkte, dass es ihr peinlich war, aber nur, weil er sie so gut kannte. Sie zwang sich zu einem noch sonnigeren Lächeln und startete einen E r klärungsversuch. »Es war nur … er ist schon so lange im Krankenhaus und …«
»Und Männer haben gewisse Bedürfnisse«, dröhnte Debra, ganz offensichtlich völlig ungerührt. »Glauben Sie mir, das habe ich alles schon zig Mal gehört.«
»Nein«, sagte Gina und versuchte immer noch, dem Ganzen eine witzige Wendung zu geben, sodass sie g e meinsam darüber lachen konnten, »eigentlich bin ich di e jenige, die gewisse Bedürfnisse hat.«
Aber diese Krankenschwester hatte eindeutig schon seit 1985 nicht mehr gelacht. »Dann suchen Sie sich doch jemanden in Ihrem Alter zum Spielen. Wir haben gerade einen Eishockeyprofi hereinbekommen. Er liegt im Ostflügel, zweiter Stock.« Sie senkte vertraulich die Stimme. »Hat massenhaft Geld, genau Ihr Typ, bestimmt.«
»Wie bitte?« Das würde Gina nicht durchgehen lassen. Sie trug vielleicht keinen Slip, aber jetzt hatten sich ihre Long-Island-Reflexe um sie gelegt wie ein
Weitere Kostenlose Bücher