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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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und blickte zu Gina hinüber. »Richtig so?«
    »Keine Einwände«, antwortete sie.
    Er nahm Mollys Hand und hob den Blick. »Heirate mich.«
    »Das ist keine Frage, das ist ein Befehl«, beschwerte sich Gina. »Versuchen Sie’s noch mal.«
    Molly brach in Lachen aus – entweder das oder weinen.
    » Molly, möchtest du mich heiraten?«
    »Ja«, sagte Molly und fügte wegen Schwester Doppel-M noch hinzu: »Um Lucy zu retten.«
    Die Nonne räusperte sich, und Molly wandte sich ihr zu, zum Kampf bereit.
    Doch die alte Frau hatte Tränen in den Augen. »Ich hole Pater Ben«, sagte sie. »Gott geht wirklich manchmal gehei m nisvolle Wege, um seinen Kindern zu helfen.«
    Fünf Minuten später, als sie dort in diesem Zelt den Bund der Ehe eingingen, mit der bettlägerigen Gina als Trauzeugin, fügten sie dem »Ja, ich will« noch ein »Um Lucys willen« hinzu. Obwohl sie wussten, dass das nicht stimmte.
    Dass in Wirklichkeit nicht sie Lucy retteten, sondern Lucy ihre Rettung war.
     
    McLean, Virginia
    28. Januar 2004
    Vor siebzehn Monaten
     
    Gina konnte es nicht glauben. »Du hast nein gesagt?«
    Jules warf einen Blick in den Rückspiegel, blinkte und wechselte auf die Überholspur. »Das ist ein großer Schritt.«
    »Es ist doch bloß ein Date«, sagte sie vom Beifahrersitz her, während sie zu Max hinaus nach Sheffield fuhren. Gerade hatten sie ihr Auto in die Werkstatt gebracht – die Elektrik spielte mal wieder verrückt. »Und es ist bloß ein kleines Date. Auf einen Drink nach der Arbeit? Noch nicht einmal ein Abendessen.«
    Obwohl Jules heute zu Hause arbeitete – eine große Herausforderung, da Gina der Besuch geworden war, der ei n fach nicht mehr gehen wollte –, trug er FBI-Kleidung. Bevor er ins Auto gestiegen war, hatte er sich das Jackett au s gezogen und sah trotzdem noch großartig aus. Mit dem weißen Hemd, den aufgekrempelten Ärmeln, der gelockerten Krawatte, der Sonnenbrille, perfekter Frisur, perfekter Nase, perfektem Kinn, perfekten Wangenknochen und, natürlich, diesem perfekten, strahlend weißen Lächeln war er aller Wahrscheinlichkeit nach der schönste Mann, der ihr in ihrem ganzen Leben begegnet war.
    Seltsam, dass er nicht viel öfter von gut aussehenden Fremden angemacht wurde.
    Obwohl, vielleicht war es ja gar nicht so seltsam. Gina hatte einmal eine Mitbewohnerin gehabt, die in ihrem ersten College-Jahr gewesen war. Auch sie war, wie Jules, wunde r schön gewesen. Und hatte viele einsame Abende verbracht, weil die Typen einfach zu viel Angst davor gehabt hatten, sie anzusprechen.
    »Es ist doch nicht so, dass du Stephen nicht attraktiv findest«, stellte Gina fest.
    Von dem Augenblick an, als der Möbelwagen am Straße n rand angehalten und sein neuer Nachbar angefangen hatte, seine Möbel in die Wohnung ein Stück die Straße runter zu tragen, hatte Jules angefangen, Laute des Entzückens von sich zu geben. Im Verlauf der vergangenen Wochen hatten er und Gina eine Menge Zeit damit verbracht, aus dem Fenster zu schauen und zu kichern – oder hinauszulaufen und irgen d etwas aus dem Auto zu holen, was sie dort »vergessen« hatten –, nur um einen Blick auf Mr. Wonderful werfen zu können.
    Stephen Der-neue-Nachbar – groß gewachsen, dunkler Typ und durch und durch fabelhaft – hatte die hübschesten hase l nussbraunen Augen und die längsten Wimpern, die Gina jemals bei einem Mann gesehen hatte. Außer bei Jules. Also, die Wimpern. Jules Augen waren von einem tiefen Schokoladenbraun.
    »Ja, na ja, Attraktivität aus der Ferne ist eine Sache.« Jules seufzte. »Es ist bloß … ich weiß, dass ich enttäuscht werden würde. Mein Fantasie-Stephen ist so viel … perfekter als die real existierende Version.«
    »Und wenn nicht? Wenn der wahre Kerl sogar deine wildesten Vorstellungen noch übertrifft?«, wollte Gina wissen.
    Jules lachte höhnisch. »Das bezweifle ich. Außerdem läuft er rum wie ein Aufreißer – immer auf der Suche nach der nächstbesten Beute.«
    »Korrigiere mich bitte, wenn ich was Falsches sage«, meinte Gina. »Aber ein Kerl, der nur jemanden aufreißen will, der nur auf Sex aus ist, würde der nicht eine Einladung auf einen Drink ausschlagen?«
    »Na ja, schon«, gab Jules zu. »Aber … vielleicht hat er einfach nur Durst gehabt?«
    »Vielleicht«, entgegnete Gina, »bist du einfach nur ein Feigling?«
    Jules gab einen beleidigten Laut von sich. »Bin ich nicht.«
    »Oh doch, das bist du. Und meine Frage hast du auch noch nicht beantwortet.« Gina ließ

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