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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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    6.

    Noch eine halbe Stunde bis zum offiziellen Empfang.
    Ronald Tekener wartete unauffällig ab, bis es der falschen Mory gelang, sich aus einer Gruppe arkonidischer Diplomaten zu lösen.
    Sie trafen sich scheinbar zufällig im Solarium. Hier herrschte ein solcher Betrieb, daß die kurze Unterhaltung zwischen ihnen nicht auffiel. Außerdem war Tekener ja offizieller Gast.
    Zudem sorgte ein gutes Dutzend Zivilagenten der Galaktischen Abwehr dafür, daß der Abgang Morys und Tekeners unbeobachtet blieb.
    Die beiden Menschen verschwanden in einem Geheimkabinett.
    Nachdem sie ihre Kleidung auf eventuell verborgene Mikrospione untersucht hatten, konnten sie offen sprechen. Das Kabinett war hyperenergetisch abgeschirmt.
    "Alles verläuft nach Plan", flüsterte Tekener. "Wie sieht es bei Ihnen aus?" Shana Markon war bleich. Dennoch lächelte sie tapfer.
    "Ich kann nur immer wieder die perfekte Organisation bewundern, Tekener. Mercants Leute leisten
    heute ihr Meisterstück. Ich glaube nicht, daß etwas schiefgeht." "Ich auch nicht." Tekener zündete sich eine Zigarette an und rauchte mit hastigen Zügen. "Wenn Sie in den Festtrubel zurückkehren, müssen Ihre Wangen gerötet sein. Erlauben Sie!"
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, nahm er ihren Kopf in beide Hände und massierte Shanas Wangen, bis sie glühten. Danach trat er einen Schritt zurück und musterte sie.
    "Noch ein wenig mehr Glanz in die Augen, Geliebte", forderte er mit gezwungen
wirkendem Sarkasmus. "Schließlich kommen Sie von einem Rendezvous. Sie müssen
wirken, als hätten sie kurz hintereinander zwei Flaschen Champagner getrunken.
Ausgezeichnet, Mädchen", murmelte Tekener dann. "Sie kennen Ihre Aufgabe genau?"
"Selbstverständlich."
Ronald Tekener drückte seine Zigarette aus.
"Dann kann es losgehen."
Er hielt die Hände mit den Daumen nach oben.
"Hals- und Beinbruch, Mory!"
Shana Markon lachte gezwungen.
"Sie sind ein richtiger Clown, Tekener."
    "Sagen Sie das bitte nicht weiter!" rief er ihr nach, als sie zur Tür ging. Nachdem sie das Kabinett verlassen hatte, starrte er finster vor sich hin. Dann gab er sich einen Ruck und setzte eine selbstzufriedene Miene auf, verließ den Raum und kehrte ins Gewühl zurück.
    Er gab sich Mühe, recht viele Prominente Gäste in Gespräche zu verwickeln, denn er brauchte ein Alibi für die Zeit von "Morys" Entführung. Niemand durfte ihn damit in Verbindung bringen. Andernfalls wäre er wertlos für die Condos Vasac. Wie er diese Leute kannte, würden sie ihn skrupellos liquidieren, damit er nicht plaudern konnte.
    Aber während der angeregten Gespräche mußte Tekener immer wie-

    52 ATLAN

    der an Shana Markon alias Mory Rhodan-Abro denken. Jetzt wird sie dicht vor der Transmitterstation sein!
    Ob sie unbeobachtet bleibt, damit Breschner Kosparin sie durch einen Schockschuß paralysieren und in den Transmitter befördern kann?
    Er hielt für einen Sekundenbruchteil den Atem an, als das typische tiefe Brummen hochgeschalteter Transmitterkraftwerke ertönte. Hier und da stockten sekundenlang die Gespräche, wurden jedoch sofort wieder aufgenommen. Niemand schöpfte Verdacht.
    Nur die ertrusische Leibgarde der Plosphoserin verließ in ziemlicher Hast den Saal.
    Eine halbe Minute später tauchten in sämtlichen Zugängen Kampfroboter auf. Die Gäste wurden aufgefordert, den Saal nicht zu verlassen. Noch aber sagte man ihnen nicht die Wahrheit.
    Wenig später hörte Tekener das dumpfe Grollen von Impulsschüssen. "Da muß etwas passiert sein", sagte Tekeners Gesprächspartner beunruhigt, ein dicklicher Händler, mit dem er soeben über einen Geschäftsabschluß gesprochen hatte.
    "Scheint so", gab Tekener gleichmütig zurück. "Wahrscheinlich Demonstranten." "Dann würde man nicht mit Impulswaffen schießen", warf ein hochgewachsener, weißhaariger Mann in der Paradeuniform eines Flottenadmirals ein. "Ich wollte, die Roboter ließen mich durch. Vielleicht kann ich helfen."
    "Versuchen Sie es doch, Admiral", meinte der USO-Spezialist. "Ich begleite Sie, denn mich interessiert ebenfalls, was da vorgeht." Der Admiral lächelte.
    "Es hätte mich auch gewundert, wenn ein Ronald Tekener nicht neugierig gewesen
wäre."
Tekener lachte schallend.
    An der Seite des Admirals bahnte er sich einen Weg zur nächsten Tür.
    Wie er erwartet hatte, machten die Kampfroboter dem Flottenadmiral keine Schwierigkeiten. Der Mann brachte es sogar fertig, Tekener mit hinaus zu bringen.
    Ein Major der oxtornischen Elitetruppe vertrat ihnen

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