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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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hier vollbracht hatte. Bis auf einige Naturschutzgebiete glich der einstige Rote Planet heute einem blühenden Paradies mit hypermodernen Städten, "sauberen" Industrien unter der Oberfläche und gigantischen Raumhäfen, den Treffpunkten aller intelligenten raumfahrttreibenden Völker der Galaxis.
    Sie war schon eine herrliche Welt - die Welt des 25. Jahrhunderts. Vielmehr: Sie hätte eine herrliche Welt sein können, wenn die sogenannten alten Zivilisationen dem Solaren Imperium nicht seinen raschen Aufstieg geneidet hätten.
    Dabei stammten sowohl Akonen als auch Arkoniden, Springer, Aras und Antis letztlich von den Vorfahren der heutigen Menschheit, den Lemurern, ab. Sie hätten eine große Familie sein können ohne das Erbe ihrer tierischen Urahnen, ein Erbe, das durch die weitgehende Befreiung vom Instinkt alles andere als besser geworden war.
    Es war ein Teufelskreis, in dem sich Tekener sah. Er mußte mit den gleichen schmutzigen Mitteln arbeiten wie die Gegner des Imperiums, denn taten er und andere das nicht, würde der Mars bald wieder in eine Wüste verwandelt sein - und mit ihm die Erde.
    Er zuckte heftig zusammen, als Kennon ihm auf die Schulter schlug. "Kommen Sie, Tekener", sagte der Major lachend, "trinken Sie einen mit, das lockert auf, entspannt und läßt die Welt in einem besseren Licht erscheinen!" Tekener fühlte sich versucht, dem Freund das Glas aus der Hand zu schlagen. Doch er beherrschte sich.
    "Sie haben recht, Tradino", sagte er mit schleppender Stimme und nahm das gefüllte Glas entgegen, "die Welt

    Kidnapping auf dem Mars 49

    läßt sich am besten im Rausch ertragen."

    *

    Kennon und Tekener begaben sich in die Bobachtungskuppel der MARSQUEEN, als die Luft über Pounder City zu dröhnen begann.
    Von hier aus konnten sie beobachten, wie sich ein Kreuzer der plophosischen Flotte, von fünf Superschlachtschiffen der Imperiumsflotte eskortiert, auf den Platzbelag des Raumhafens herabsenkte.
    IRIDUL stand in leuchtend roten Lettern auf der Außenhülle des Kreuzers; der Name erinnerte an die erste interstellare Unternehmung der Solaren Flotte, die damals lediglich aus einem geliehenen Beiboot der Arkoniden bestanden hatte. Die Stille nach dem Aufsetzen der Raumschiffe wurde bald darauf durch die ohrenzerreißende Musik einer Roboterkapelle unterbrochen. Die Raumabwehrforts um Pounder City schossen einundzwanzig Salven Salut; es hörte sich an, als würde der Mars von einem schweren Beben erschüttert. Am fahlen Himmel, hoch über den äußeren Ausläufern der Atmosphäre, erschienen die Kunstsonnen von Transformexplosionen.
    Eine Kavalkade riesiger, chromschimmernder Luxusgleiter holte Mory Rhodan-Abro und ihre Begleitung ab. Ihre ertrusische Leibgarde wurde noch einmal von einem Kordon oxtornischer Elitesoldaten auf Kampfplattformen eingerahmt. Über das Elektronenteleskop verfolgte Ronald Tekener den Einzug der Großadministratorsgattin in die Stadt Pounder City. Hunderttausende säumten ihren Weg. Fähnchen wurden geschwenkt, grellbunte Luftballons stiegen in den Himmel. Die Hochrufe der Menge schallten kilometerweit und konnten sogar noch von den Außenbordmikrophonen der MARSQUEEN empfangen werden.
    "Da schwebt sie hin, Ihr ahnungsloser Engel", spöttelte Sinclair Kennon mit Rücksicht auf die Spionmikrophone der Condos Vasac.
    Tekener nestelte nervös an dem Verschluß seiner Chuary-Jacke, ein futuristisches Kleidungsstück, ganz in Schwarz, mit Kanten aus Luurs-Imitat und einem Fledermauskragen aus haarfeinem Kaltgold-Sprühgewebe. Die Beinkleider waren röhrenförmig und eng; wadenhohe knallrote Stiefel bildeten den Abschluß. Ein handbreiter goldener Gürtel hielt die Hose zusammen. Hauchdünne Handschuhe aus dem schmutzabweisenden Spezialmaterial der Paddler Andromedas vervollständigten die stutzerhafte Kleidung.
    "Ihr Gesicht paßt dazu wie der Kopf eines Säbelzahntigers auf dem Leib eines
Lamms", bemerkte Kennon ironisch, auf die entstellenden Narben des Freundes
anspielend.
Tekener lachte grimmig.
"Falls Sie nicht endlich aufhören zu lästern, werde ich Sie die Krallen des
Tigers fühlen lassen, Tradino!" zischte er.
Der Major zuckte die Schultern.
    Er bedauerte, daß er keine Einladung zu dem Fest erhalten hatte. Tekener hätte eine Unterstützung gut gebrauchen können.
    "Okay, ich werde mich in der Nähe aufhalten und Ihnen notfalls den Rücken freihalten. Hoffentlich hat Urbta-Noce alles andere lückenlos organisiert." Oberstleutnant Tekener schob den kleinen

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