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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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fünfundvierzig gehen mit einem L-Manöver in den Ortungsschutz des blauen Riesensterns. Dort Angriffsposition wie befohlen einnehmen. Auf Beta-Signal hin im L-Flug bis auf Gefechtsdistanz an GOLO-Grün herangehen. Einheiten einundzwanzig bis dreißig kämpfen Abwehrforts nieder, der Rest setzt Landekommandos und Material ab und gibt Feuerschutz. Achtung! Bei Gamma-Signal beteiligen sich sämtliche Einheiten an der unmittelbaren Landeoperation. Jeder Widerstand ist rücksichtslos zu brechen. Wir kämpfen gegen keine galaktische Zivilisation, sondern gegen eine Verbrecherorganisation. Ende!"
    Er holte tief Luft. Die Energieechos der abfliegenden ersten Gruppe zeichneten
farbige Diagramme auf die Ortungsschirme. Fünf Minuten später brach die Anzeige
ab.
Die Einheiten waren in den Linearraum gegangen.
    Der Arkonide stellte die Interkomverbindung mit der Ortungszentrale her. "Immer noch kein Anzeichen für

    Kidnapping auf dem Mars 61

    die Anwesenheit von Wachschiffen im System, Sir", meldete der Cheforter. "Energiemission auf GOLO-Grün weiterhin kontinuierlich. Keine verdächtigen Bewegungen."
    "Ausgezeichnet!" murmelte Atlan. "Die Sache rollt an wie bei einem Manöver." Er lächelte.
    Doch sein Lächeln erstarb schlagartig, als der Cheforter mit sich überschlagender Stimme schrie:
    "Energieortung! Auf GOLO-Grün laufen starke Kernkraftwerke an. Sir, da ist etwas
schiefgegangen!"
Oberst Kayre Sato stieß eine Verwünschung aus.
    Mit maskenhaft starrem Gesicht nahm er die nächsten Meldungen der Ortungszentrale entgegen. Die kontinuierlich mitlaufende positronische Auswertung schloß auf einen Alarm auf GOLO-Grün.
    Das konnte nur eins bedeuten: Auf dem Planeten der Condos Vasac hatte man Energieechos von der ersten Gruppe aufgefangen.
    Lordadmiral Atlan beherrschte sich eisern, obwohl er vermutete, daß die Panne nur durch den Fehler eines Raumschiffkommandanten hervorgerufen worden sein konnte. Aber noch besaß er keine Gewißheit. Er hoffte inbrünstig, auf GOLO-Grün möchte man nur einen routinemäßigen Probealarm durchführen. So etwas wurde schließlich auch auf allen USO-Stützpunkten in unregelmäßigen Abständen geübt. Doch dann kam die Hiobsbotschaft.
    Über einen gerichteten Rafferkanal meldete der Kommandeur der ersten Gruppe, eins der Schiffe hätte wegen eines Schaltfehlers der Linearautomatik den Zwischenraum eine halbe Sekunde zu früh verlassen. Eine halbe Sekunde!
    Die Zeit eines Lidzuckens, aber bei der hohen Geschwindigkeit im Zwischenraum mußten das etwa fünf Millionen Kilometer gewesen sein. Fünf Millionen Kilometer ohne Ortungsschutz!
    Der unsterbliche Arkonide focht einen schweren inneren Kampf mit sich aus. Aber nicht lange. Seine vieltausendjährige Erfahrung sagte ihm eindeutig, was zu tun war.
    Die Chance für einen Überraschungsangriff war verpaßt. Damit waren die Erfolgsaussichten um mindestens fünfundneunzig Prozent gesunken. Man konnte weiter nichts tun, als zu versuchen, den Gegner zu täuschen. Er mußte im Glauben gewiegt werden, das eine Raumschiff, dessen Energieechos seine Ortung aufgefangen hatte, wäre nur zufällig und kurzfristig zu einem Orientierungsmanöver aus dem Zwischenraum aufgetaucht.
    "Atlan an erste Gruppe!" befahl er resignierend. "Alle Einheiten im Ortungsschutz der Zwergsonne eine Lichtwoche von GOLO-Grün entfernen. Das Unglücksschiff soll astronautische Messungen durchführen und danach ebenfalls im Zwischenraum verschwinden. Weitere Befehle abwarten. Ende!"
    Zitternd vor Enttäuschung lehnte er sich in seinem Kontursitz zurück. In der Kommandozentrale der IMPERATOR war es totenstill geworden. Die Besatzung wagte kaum zu atmen. Jeder wußte, was der Fehlschlag bedeutete und welche Folgen er unter Umständen für Shana Markon und die beiden USO-Spezialisten auf GOLOGrün haben konnte.
    Nachdem die falsche Mory weggebracht worden war, verwandelte sich Urbta-Noce in einen höflichen Plauderer. Er verhehlte Tekener und Kennon alias Tradino nicht, zu welchem Zweck die fünf tefrodischen Wissenschaftler nach GOLO-Grün gebracht worden waren.
    Die Tefroder legten allmählich ihre Reserviertheit gegenüber den beiden Terranern ab.
    Ronald Tekener überlegte bereits, daß er die Virusbomben wahrscheinlich gar nicht einzusetzen

    62 ATLAN

    brauchte. Es handelte sich dabei um Plastikkugeln von nur fünf Millimeter Durchmesser, die jedoch jede eine hochaktive Viruskultur bargen, zahllose Milliarden künstlich gezüchteter Viren, die bei allen befallenen

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