Untitled
würden den Planetoidengürtel anfliegen.
Das Problem der beiden USO-Spezialisten bestand jetzt darin, Arltino aus der Gefangenschaft der CONDOS VASAC zu befreien, ohne daß die Geheimorganisation Verdacht schöpfte. Außerdem mußten sie darauf achten, daß man sie nicht für den bevorstehenden Angriff des USO-Verbandes verantwortlich machte. Tekener hatte alle möglichen Zwischenfälle überdacht und dem Kommandanten der SPACELADY bereits entsprechende Befehle gegeben.
Der Epsaler würde eine Space-Jet ausschleusen, sobald die USO-Schiffe mit dem Angriff auf den Geheimstützpunkt begannen. In der allgemeinen Verwirrung, die innerhalb der Station ausbrechen würde, hoffte Tekener eine Gelegenheit zu finden, Arltino zu retten.
"Was sollen wir tun, wenn man uns vor Eintreffen des USO-Verbandes mit der SPACELADY losschicken will?" fragte Kennon. "Shur-Ka scheint es eilig zu haben." "Nötigenfalls werde ich mich weigern, die Reise mitzumachen", sagte Tekener. "Ich werde unverschämte Forderungen stellen. Es wird zu Verhandlungen kommen. Auf jeden Fall werde ich den Start der SPACELADY verzögern."
Der Oberstleutnant hoffte, daß es nicht nötig war, Shur-Ka und Urbta-Noce durch solche Maßnahmen zu verärgern. Alles hing davon ab, wieviel Zeit die USO-Schiffe benötigten, um den Stützpunkt der CONDOS VASAC zu erreichen.
Die Minuten kamen Tekener endlos lang vor. Innerhalb der Station blieb alles ruhig. Kennon, der auf der Liege saß, beobachtete, wie sein Freund ruhelos im Zimmer auf und ab ging.
Als zwei Stunden nach ihrem ersten Zusammentreffen mit Josepe Arltino
verstrichen waren; klangen draußen im Gang Schritte auf. Kennon erhob sich.
"Jemand kommt", stellte er sachlich fest. "Ich befürchte, unsere Schiffe waren zu langsam."
Tekener preßte die Lippen zusammen. Er bereitete sich auf ein hartes Rededuell mit Noce oder Shur-Ka vor. Er mußte damit rechnen, daß man ihm drohte oder ihn sogar folterte. Dagegen glaubte er nicht, daß man ihn durch Drogen gefügig machen würde. Die CONDOS-VASAC-Anhänger wußten, daß nur ein Ronald Tekener, der aus freien Entschlüssen handelte, das Dechiffriergerät beschaffen konnte. Die Schritte verstummten. Fast im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür. Urbta-Noce kam herein und nickte den beiden Terranern zu. Er hatte eine Mappe unter dem Arm.
"Darin finden Sie alle erforderlichen Unterlagen", sagte er, "Sie können verschiedene Planeten anfliegen, wenn Sie verfolgt werden. Die Welten, wo man Ihnen Schutz gewähren kann, sind mit allen wichtigen Daten aufgeführt. Außerdem haben wir Ihnen die Adressen und Namen unserer wichtigsten Verbindungsmänner aufgeschrieben, die Sie während Ihres Fluges treffen können."
Tekener gab sich Mühe, der Mappe keine allzu große Beachtung zu schenken. Er konnte nicht glauben, daß er von einem Mitglied der CONDOS VASAC wichtige Adressen erhielt.
"Zu viele Zwischenlandungen können wir uns nicht erlauben", sagte er. "Wir haben wenig Zeit."
"Sind Sie bereit, Rabal Tradino?" wandte sich Noce an Kennon. Kennon lächelte und deutete auf Tekener.
"Ich glaube, es gibt eine unvermutete Schwierigkeit", sagte er.
Noce wölbte verärgert die Augenbrauen. "Was gibt es noch, Tekener? Sie wissen,
daß jede Minute kostbar ist."
Wie recht du hast, dachte Tekener sarkastisch. Er griff nach seinem Helm und blickte den jungen Anti abschätzend an.
"Alles hat seinen Preis", sagte er. "Sie haben mir zwar geholfen, mich dem Zugriff eines terranischen Obersten zu entziehen, aber ich glaube nicht, daß dies genügt, um mein..."
Seine letzten Worte gingen im Heulen von Alarmsirenen unter. Tekener unterbrach sich und warf Noce einen fragenden Blick zu. Der Anti stand da wie gelähmt. Sein Mund war leicht geöffnet, und er atmete schwer.
"Ist... ist irgend etwas passiert?" wollte Kennon wissen.
Seine Frage brachte Urbta-Noce wieder zur Besinnung. Alles Blut schien aus dem Gesicht des jungen Anti gewichen zu sein, als er auf den Tisch zuging und die Mappe wieder an sich nahm.
"Das war das Warnsignal für einen bevorstehenden Angriff", sagte er und wollte hinausgehen. Tekener vertrat ihm den Weg. Der Oberstleutnant breitete seine Arme aus, so daß Noce nicht an ihm vorbeikonnte. Das Auf- und Abschwellen des Sirenenlärms dröhnte in Tekeners Ohren.
"Wir werden angegriffen!" rief Noce. "Lassen Sie mich gehen, Tekener." "Wer sollte diese gut versteckte Station angreifen?" fragte Tekener mit erhobener Stimme. "Wahrscheinlich handelt es sich um
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