Untitled
Tekener hatte seine Mahlzeit noch nicht beendet, als Engs eintrat, ohne anzuklopfen.
"Folgen Sie mir!" sagte der Akone. "Noce und Shur-Ka wollen Sie sprechen." Tekener schob das Tablett zur Seite und erhob sich.
"Ich hatte gehofft, wir könnten uns ein paar Stunden ausruhen", sagte Kennon ungehalten. "Außerdem bin ich als gleichberechtigter Verbündeter hierhergekommen. Wenn Noce und dieser Shur-Ka mich sprechen wollen, können beide in diese Kabine kommen."
"Das ist ein vernünftiger Standpunkt", ergänzte Tekener lächelnd. Engs betrachtete die beiden Männer wütend. Er zupfte nervös an seinem Umhang und schien nicht zu wissen, wie er sich verhalten sollte.
"Ich soll Sie ins große Labor führen", sagte er. "Noce will Ihnen etwas zeigen. Verlangen Sie von uns, daß wir die Laboreinrichtung in diese Kabine bringen?" "Wer ist Shur-Ka?" wollte Tekener wissen.
"Der Leiter dieser Station", erklärte Engs. "Kommen Sie jetzt mit?"
Kennon nickte und verließ mit Engs die Kabine. Tekener folgte den beiden Männern auf den Gang hinaus.
"Ist dieser Planetoid überhaupt sicher?" fragte Kennon. "Was wollen Sie tun, wenn er von Schiffen der Solaren Flotte entdeckt wird?"
Engs, der sich mit schleppenden Schritten dem Antigravschacht näherte, blieb stehen.
"Ich glaube nicht, daß man diesen Stützpunkt jemals findet", sagte er überzeugt. "Sollte er angegriffen und vernichtet werden, bedeutet das für unsere Organisation zwar einen schweren Verlust, aber die CONDOS VASAC verfügt über mehrere geheime Stationen."
Tekener wußte, daß es sinnlos war, Engs zu fragen, wo diese Stützpunkte sich befanden. Wenn es der alte Akone überhaupt wußte, würde er sich weigern, den beiden Männern eine Auskunft zu geben. Ebenso wie Noce schien Engs ein loyaler Mitarbeiter der CONDOS VASAC zu sein.
Die drei Männer schwebten durch den Antigravschacht in die nächste Etage. Engs landete auf einer Plattform. Tekener konnte einen breiten Gang sehen, an den sich zu beiden Seiten große helle Räume mit durchsichtigen Wänden anschlossen. Überall wurde gearbeitet. Tekener konnte das Summen von Maschinen hören. In verschiedenen Räumen sah er sogar Frauen.
Engs führte seine beiden Begleiter etwa fünfhundert Meter durch den Gang. Mehrere Männer begegneten ihnen, ohne ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Kleine Transportwagen rollten vorbei. Ab und zu wurde jemand über eine Lautsprecheranlage in einen bestimmten Raum gerufen.
Tekener nahm alle Einzelheiten in sich auf. Er gewann den Eindruck, daß
innerhalb des Planetoiden einige tausend Mitglieder der CONDOS VASAC an irgendwelchen Forschungsaufgaben arbeiteten.
"Hier!" sagte Engs und öffnete eine Plastiktür.
Engs blieb im Gang zurück. Kennon und Tekener betraten das Vorzimmer eines großen Laborraums. Die Geräusche, die vom Gang aus hereindrangen, verstummten, als Engs die Tür schloß. Die durchsichtigen Wände waren vollkommen schalldicht. Noce saß in einem unbequemen Sessel und blätterte in irgendeiner Zahlenaufstellung. Als Tekener und Kennon eintraten, legte er die Papiere zur Seite und stand auf.
Der zweite Mann, der auf die beiden USO-Spezialisten wartete, war für einen Akonen ungewöhnlich klein und füllig. Er trug eine blaue Jacke mit einem goldenen Querstreifen auf dem Rücken. Seine Hose war mit Lederriemen verschnürt. Sein Gesicht hatte etwas Maskenhaftes, nur die kleinen Augen waren pausenlos in Bewegung.
"Das ist Shur-Ka", stellte Urbta-Noce vor. "Er ist der Befehlshaber des Planetoiden und gleichzeitig einer unserer führenden Wissenschaftler." Shur-Kas Hände spielten mit einem Kunststoffaden. Er zog ihn straff und dehnte ihn aus, dann ließ er ihn wieder zusammenfallen. Dieses Spiel wiederholte er unablässig. Im Gegensatz zum Körper wirkten Shur-Kas Hände feingliedrig. "Ich bin froh, daß Sie gekommen sind", sagte er anstelle einer Begrüßung. "Wir stehen kurz vor dem Abschluß eines überaus wichtigen Projekts. Von Urbta-Noce habe ich erfahren, daß Sie beide nicht gerade Freunde des Solaren Imperiums sind. Man hat mich darüber informiert, daß Sie immer an einem guten Geschäft interessiert sind, ohne sich für die politischen Hintergründe zu interessieren." Das überaus wichtige Projekt, von dem Shur-Ka sprach, konnte nur die Transformkanone sein. Tekener blieb jedoch gelassen. Er beobachtete, wie der Faden in Shur-Kas Händen hin- und hersprang, als sei er ein lebendes Wesen. "Ich habe inzwischen schon bedauert, daß ich Urbta-Noce
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