Untitled
beiden Männer wäre ich nie in das Geheimwaffenlager gekommen. Als im Mannschaftsraum das Gas ausströmte, schlug Haikanes Gesinnung um. Das war nicht vereinbart worden. Ich mußte ihn erschießen. Der Mann hinter dem Desintegrator war ein Triebwerkstechniker. Er machte mit. Wir trugen geschlossene Raumanzüge, um von dem Nervengas nicht erwischt zu werden. Die beiden Ersatzgeräte sind Typen für Fünfhundert-Megatonnen-Geschütze. Wann, um alles in der Welt, sind Sie fertig?" Larsat-Orn stellte noch sehr viele Fragen. Tekener fand auf jede Kleinigkeit eine Antwort. Er und Sinclair M. Kennon hatten nichts übersehen.
Dennoch wurde die Situation allmählich untragbar. Die zwanzig Minuten waren längst vorüber. Atlan war mit dem Kampfverband im Anflug. Das
Untersuchungskommando der CV kam aus der Tenderzentrale zurück. Der Offizier erstattete Bericht. Den Klarschriftstreifen hatte er auch mitgenommen. Der akonische Leiter des Unternehmens kam auf Tekener zu. Unterdessen verschwand der zweite Geräteteil im Ladeluk des Beibootes.
"Sie haben recht, Mr. Tekener. Dieser Funkoffizier scheint in letzter Sekunde den Notruf abgestrahlt zu haben. Wieso haben wir ihn nicht empfangen?" "Überprüfen Sie Ihre Flugdaten mit der Sendezeit. Sie werden sich im Linearraum befunden haben."
"Damit rechne ich auch. Wir sollten uns nun wirklich beeilen. Wir werden uns auf Lepso wiedersehen, Mr. Tekener."
Der alte Mann lächelte etwas rätselhaft. Tekener stieß sich mit den Schultern von der Wand ab, nahm eine Verpackungsfolie auf und deckte sie über die angebliche Leiche des Tenderkommandanten.
"Sentimental?" erkundigte sich Larsat-Orn ironisch. Tekener warf ihm einen kalten Blick zu.
"Ich habe Ihretwegen einen alten Freund erschießen müssen. In den Rücken, weil es nicht anders ging. Sie sollten mindestens etwas Verständnis aufbringen." Tekener deckte auch noch den Ersten Offizier zu und schritt dann zur Treppe. Auf der untersten Stufe drehte er sich um.
"Was meinte Ihr Begleiter übrigens mit einem Wiedersehen auf Lepso?"
Der Anti sah blinzelnd in das grelle Licht der Verladelampen. Oben verstummten die Geräusche.
"Sie werden beim ersten Schießversuch dabei sein, Mr. Tekener. Wenn an den Geräten etwas nicht in Ordnung sein sollte ...?"
Er verstummte und breitete bedauernd die Hände aus. Tekener murmelte eine Verwünschung und sprang auf die herabkommende Lastenrampe. Der Anti und der Unbekannte folgten.
Nur zwei Sekunden danach erfolgte der von Tekener erwartete Alarm. Eine erregte Stimme klang aus den Lautsprechern der Armbandgeräte.
Der Sprecher teilte mit, das im Raum kreisende Akonenschiff hätte einen aus dem Linearraum auftauchenden Verband in der Größenordnung von mindestens fünfzig Raumschiffen geortet.
Tekener grinste den Anti an. Er sah in ein unbewegtes Gesicht.
"Nun, was sagen Sie jetzt? Wenn Sie und ich noch dazu kommen sollten, auf Lepso die erste akonische Transformkanone zu erproben, müssen Sie mehr Glück als Verstand haben. Vielleicht geht es jetzt etwas schneller!" Knapp zehn Minuten später raste dieTARG-DANDO mit feuerspeienden Triebwerken in den Raum. Ehe sie die letzten Luftschichten durchstieß, explodierte innerhalb des Tenders eine mittelschwere Fusionsbombe. Sie verwandelte die RE-55 in feurige Gase. Die Puppen waren für immer verschwunden.
Die beiden akonischen Raumschiffe nahmen mit Höchstwerten Fahrt auf.
Atlan, Befehlshaber des Kampfverbandes, verfolgte die Fliehenden lediglich mit den Tastern der überlichtschnellen Ortung. Er war noch weit genug von Secco-II entfernt, um durch den Verzicht auf eine Hetzjagd keinerlei Verdacht zu erwecken.
Der Arkonide dachte lediglich daran, daß Ronald Tekener wieder einmal in letzter Sekunde ein Erfolg gelungen war. Major Potac Haikane, der neben Atlan in der Ortungszentrale der IMPERATOR stand und mit brennenden Augen auf die Schirme der Relieftaster starrte, stieß eine handfeste Verwünschung aus.
Onro Kabasser schlürfte genußvoll seinen Kaffee, sagte etwas über die phantastische Verpflegung auf USO-Raumschiffen und musterte dabei seinen Kommandanten von der Seite.
"Für einen erschossenen Dickschädel siehst du aber noch ganz munter aus", stellte der Erste fest. "Wenn ich daran denke, daß wir da unten still und steif vor dem Depot lagen - hm, man könnte den Verstand verlieren."
11.
1. Februar 2407,8.00 Uhr Standardzeit.
Seit Sinclairs M. Kennons Flucht von Lepso waren fast auf den Tag genau fünf Monate vergangen.
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