Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
mir schon klar!“ verkündete ich aus tiefstem Herzen und schloß ihn in die Arme.
    „Du riechst nach Eric“, murmelte Bill, den Mund auf meinem Haar. Ständig fand er, daß ich nach anderen Männern roch! Trübsal und Beschämung senkten sich auf mein Gemüt, und ich spürte deutlich, daß gleich etwas geschehen würde.
    Aber das, was dann geschah, war nicht das, was ich erwartet hatte.
    Aus dem Gebüsch trat Andy Bellefleur und trug eine Pistole in der Hand. Seine Kleidung wirkte schmutzig und zerrissen, die Pistole riesig.
    „Sookie, weg von dem Vampir“, befahl er.
    „Nein!“ Statt Andy zu gehorchen, schlang ich meinen ganzen Körper um Bill - wer von uns wen beschützen sollte, hätte ich dabei nicht sagen können. Aber wenn Andy wollte, daß wir uns trennten, dann wollte ich ganz bestimmt, daß wir zusammenblieben.
    Von der Veranda der Hütte her erklangen plötzlich Stimmen. Anscheinend hatte wirklich jemand aus dem Fenster geschaut - und dabei hatte ich Eric im Geist unterstellt, sich das nur ausgedacht zu haben. Hier auf der Lichtung hatte keiner von uns die Stimme erhoben, und doch hatte unser kleiner Showdown eindeutig die Aufmerksamkeit der liederlichen Nachtschwärmer im Haus erregt. Drinnen war die Orgie weitergegangen, auch nachdem Eric und ich uns entfernt hatten. Tom war mittlerweile splitterfasernackt - Jan ebenfalls. Eggs Tallie wirkte noch betrunkener als zuvor.
    „Du riechst nach Eric!“ wiederholte Bill zischend.
    Da ließ ich ihn stehen und trat zurück. Andy und seine Pistole hatte ich völlig vergessen, denn mir riß gerade der Geduldsfaden.
    Das passierte mir zwar nicht allzuoft, aber auch nicht mehr so selten, wie es mir früher passiert war. Ich muß gestehen, es war irgendwie berauschend. „Ja, und nach wem riechst du? Ich kann das doch nicht feststellen! Vielleicht hast du ja mit sechs Frauen geschlafen - ich kriege so was ja nicht einmal mit! Das ist doch unfair, oder nicht?“
    Verdattert starrte Bill mich mit offenem Mund an. Eric, der hinter mir stand, begann zu lachen. Die Menge auf der Veranda schien fasziniert, verhielt sich aber ruhig. Andy fand es nicht richtig, daß wir den Mann mit der Knarre einfach so ignorierten.
    „Alle zusammen! Eine Gruppe bilden“, bellte er. Andy hatte wirklich viel getrunken.
    Eric zuckte die Achseln. „Hatten Sie je mit Vampiren zu tun, Bellefleur?“ fragte er.
    „Nein“, sagte Andy. „Aber ich kann Sie erschießen. Ich habe Silberkugeln.“
    „Das ist ...“, setzte ich an, aber Bill legte mir die Hand auf den Mund. Letztlich sind Silberkugeln nämlich nur für Werwölfe tödlich, aber auch Vampire reagierten heftig auf das Edelmetall, und ein Vampir, den eine solche Kugel an einer empfindlichen Stelle traf, hatte auf jeden Fall ziemlich zu leiden.
    Eric zog eine Braue hoch und gesellte sich ganz gemächlich zu den Orgiasten auf der Veranda. Bill nahm meine Hand; gemeinsam taten wir es Eric nach. Diesmal hätte ich zu gern gewußt, was Bill gerade durch den Kopf ging. „Wer von euch war es, oder wart ihr es alle zusammen?“ kläffte Andy.
    Keiner von uns sagte einen Ton. Ich stand neben Tara, die in ihrer roten Unterwäsche heftig zitterte. Tara hatte Angst, was mich nicht weiter wunderte. Ob es wohl irgend etwas nützen würde, wenn ich Andys Gedanken kannte? Ich konzentrierte mich ausschließlich auf seinen Kopf; leider jedoch sind die Gedanken Betrunkener nie sehr gut zu lesen, wovon ich ein Lied singen kann. In der Regel denken solche Leute nur über wirklich bescheuerte Sachen nach, und die Vorstellungen und Ideen, die ihnen dabei durch den Kopf gehen, sind in der Regel reichlich abstrus. Auch ihr Erinnerungsvermögen kann man nicht gerade als verläßlich bezeichnen. Andy bewegten im Moment ohnehin nicht viele Gedanken. Er hatte alle hier auf der Lichtung Anwesenden gründlich satt, einschließlich seiner eigenen Person, und war wild entschlossen, aus irgend jemandem hier die Wahrheit herauszubekommen, ganz gleich, wie.
    „Komm her, Sookie!“ befahl er mir nun.
    „Kommt nicht in Frage“, entgegnete Bill entschieden.
    „Noch dreißig Sekunden, dann steht Sookie hier neben mir, oder ich erschieße sie!“ Andy richtete die Pistole direkt auf mich.
    „Dann lebst du aber auch nicht mehr länger als dreißig Sekunden“, sagte Bill, was ich ihm voll und ganz abnahm. Offenbar ging es Andy ähnlich.
    „Mir egal!“ sagte Andy. „Kein großer Verlust für die Menschheit, wenn Sookie tot ist.“
    Der Spruch brachte mich

Weitere Kostenlose Bücher