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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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sinken. Er wurde rot und sah leicht verlegen, wenn nicht sogar schuldbewusst aus. Ihre Verärgerung wuchs.
    “Was mich betrifft”, sagte Pen kalt, “so will ich keine Meinung in Bezug auf einen Mann äußern, der seinem eigenen Geschlecht den Vorzug vor weiblichen Reizen gibt. Ich habe aber sehr wohl etwas gegen einen Mann, der andere in seinem Streben nach dem eigenen Glück
täuscht
.”
    Alistair wirkte plötzlich außerordentlich erschrocken. Das geschieht ihm ganz recht, dachte Pen. Sie standen mitten auf der Uferpromenade und zogen beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich.
    “Miss Standish, ich versichere Ihnen …”
    “Von Anfang an haben Sie mich glauben lassen, dass
ich
der Gegenstand Ihrer Zuneigung sei”, unterbrach Pen ihn. “Ich verwahre mich dagegen, Mr Cantrell, dass ich nur als Mittel zum Zweck diene, damit Sie an meinen Bruder herankommen, der …”
    “Miss Standish …”, sagte Alistair mit wachsender Dringlichkeit.
    “
Der”
, fuhr sie unbeirrt fort, “nicht das geringste Interesse an Männern hat, sondern sich stattdessen am liebsten weiblicher Gesellschaft widmet. Es tut mir leid, Ihnen diese Mitteilung machen zu müssen, aber um Ihnen zukünftig Schmerz zu ersparen, muss ich Sie auffordern, von weiteren Avancen Freddie gegenüber Abstand zu nehmen.”
    Er fasste sie abrupt bei den Armen, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Ihr Sonnenschirm fiel unbeachtet zu Boden.
    “Ich habe nicht das geringste romantische Interesse an deinem Bruder, du kleines Gänschen”, sagte er und küsste sie erneut, ehe Pen etwas erwidern konnte. Und sie schmolz dahin bei einer Umarmung, die kaum weniger leidenschaftlich war als die vorherige.
    “Vom ersten Augenblick an, als ich dich gesehen hatte”, fügte er atemlos hinzu, als er sie kurz wieder losließ, “hielt ich dich für das schönste und höllisch scharfzüngigste Geschöpf, das kennenzulernen ich je das Vergnügen hatte.”
    Pen war von dieser Beschreibung so bezaubert, dass diesmal
sie
es war, die den Kuss suchte.
    “Aber ich hätte nie gedacht, dass du auf den verrückten Einfall kommen könntest, dass ich hinter deinem Bruder her sei”, fügte Alistair lachend hinzu. Dabei schüttelte er sie sanft. “Immer nur dich wollte ich von Anfang an”, fuhr er fort, und lächelte in ihre erstaunten blauen Augen hinein. “An jenem Abend in der Royal Institution wollte ich dich küssen, und in der Herberge in Alresford wollte ich dich verführen. Und jetzt würde ich am liebsten …”
    Pen zog ihn erneut an sich, ehe er seine Fantasien weiter ausführen konnte, und ohne Rücksicht auf die entrüsteten Blicke der Vorübergehenden küssten sie sich weiter auf der Promenade des bisher außerordentlich ehrbaren Kurortes.
    Isabella war fest entschlossen, sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen. Sie hatte den halben Nachmittag an ihrem Schreibtisch im Büro des Anwesens gesessen, denn Marcus hatte ihr am Morgen die Schenkungsurkunde für Salterton Hall überreicht und sie dann dankenswerterweise sich selbst überlassen, damit sie ihre neue Besitzung inspizieren konnte. Er hatte hinzugefügt, dass er zur Verfügung stünde, wenn sie seine Hilfe benötigte. Aber ganz gleich wie angestrengt Isabella sich auf Milchertrag und Anbauflächen zu konzentrieren suchte, so kehrten ihre Gedanken in ermüdender Weise immer wieder zu India Southern zurück, ihre Cousine und unbesiegbare Gegnerin. Isabella wusste, dass sie schließlich würde handeln müssen.
    India war der letzte Geist der Vergangenheit, der letzte Stachel in ihrem Fleisch. Wenn Marcus ihr wirklich jemals gehören sollte, dann würde sie den Schatten ihrer Cousine bannen und verstehen müssen, was India für ihn tatsächlich bedeutete.
    Es war ein langer Weg die vier Treppen hinauf zum Dachboden von Salterton Hall. Schuldgefühle und Unsicherheit nagten an ihr. In Wirklichkeit war sie gar nicht einmal ganz sicher, was sie da überhaupt tat, außer dass sie einen gewissen Verdacht in Bezug auf India hegte.
    Sie öffnete leise die Tür und betrat das Innere des ersten Bodenraumes. Die Fensterläden waren verschlossen. Der dunkle Raum war heiß und roch nach Staub und Vernachlässigung. Ein Schauder lief über ihren Rücken, als sie die beiden Truhen fand, die Mrs Lawton erwähnt hatte. Sie standen aufeinander in einer Ecke, die am weitesten vom Fenster entfernt war. Isabella ging hinüber und öffnete die erste.
    Es war, als ob man ein Fenster in die Vergangenheit aufstieß.
    Die

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