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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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leicht zur Seite bewegte. Sie spürte seinen Atem an ihrem Haar.
    “Schon sehr lange habe ich Sehnsucht nach dir gehabt, Isabella.”
    Sie drehte sich in seiner Umarmung so, dass sie ihn anschauen konnte. Seine Augen waren dunkel und ernst, aber ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen.
    “Ich dachte”, antwortete sie neckend, “dass du dir in London das genommen hast, was du wolltest?”
    Sein Lächeln wich einem nüchternen Ausdruck. “Nein”, erwiderte er. “Ich habe zwar etwas genommen, und zu der Zeit dachte ich, es wäre alles, was ich gewollt hatte, aber es war wertlos im Vergleich zu dem, was ich jetzt habe.” Er küsste sie im vollen Bewusstsein, dass sie ihm gehörte. “Und jetzt möchte ich es alles noch einmal haben.”
    “Marcus!”
    “Ich weiß. In letzter Zeit fühle ich mich zwar wie ein alter Mann, aber du erregst mich in einem solchen Maße, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Erlaube mir, es zu beweisen.” Er suchte ihren Mund und strich mit den Händen über ihren Körper. Langsam glitt er nach unten und berührte mit der Zunge ihre empfindlichste Stelle. Isabella seufzte und gab sich Marcus in reinem Vergnügen hin, als er sie wiederum nahm.

21. KAPITEL
    “N atürlich habe ich die Southerns immer als eine ziemlich glücklose Familie angesehen”, sagte Mrs Goring selbstgefällig und griff nach der Teekanne. Sie und Isabella saßen in der mit großen Fenstern versehenen Kaffeestube der Leihbücherei. Von dort aus hatten sie einen wunderbaren Blick über die Strandpromenade auf das Meer. Sie waren schon zwei Stunden dort, und bisher hatte Mrs Goring Isabella von den wichtigsten Ereignissen in Salterton erzählt, die sich während ihrer zwölfjährigen Abwesenheit zugetragen hatten. Jetzt war sie dabei, sich über die Einwohner der Stadt im Allgemeinen auszulassen. Isabella war froh, zu sitzen, zuzuhören, auf das Meer zu blicken und die Besucher, die ihrem Tagesgeschäft nachgingen, zu beobachten. So konnte man eine Menge lernen, wie Pen erst kürzlich erwähnt hatte. Isabella hatte etwa Mr Owen beobachtet, wie er auf dem Wege zu einer Schankwirtschaft den Kai entlang hinkte: Offenbar hatte er vor, kräftigende Wässer einer ganz anderen Art zu sich zu nehmen. Und sie hatte außerdem Pen und Alistair gesehen, wie sie Arm in Arm auf die Mole zugingen. Anscheinend hatten sie ihre Streitigkeiten beigelegt.
    “Der arme Lord John war der jüngere Sohn, wissen Sie”, fuhr Mrs Goring fort, “und sie hatten überhaupt kein Geld, und die kleine Miss India starb so jung. Und dann war da natürlich noch die Sache mit dem Kind …” Sie ließ den Satz diskret unvollendet. “Natürlich hat niemand Lord John deshalb weniger geachtet. So etwas passiert eben, selbst beim Adel. Insbesondere beim Adel, wenn man den Berichten der Zeitungen glauben kann. Aber trotzdem war es doch ein Schock für alle, die ihn kannten.”
    Isabella wandte ihren Blick von der Uferpromenade ab und sah ihre Gastgeberin bestürzt an. “Entschuldigen Sie, Madam, aber was für ein Kind?”
    Mrs Goring war plötzlich ganz aufgeregt. “Oje! Sie sehen ja ganz erschrocken aus, meine Liebe. Ich dachte, Sie
wüssten
es.” Dabei hantierte sie hektisch mit der Teekanne und rührte ganz unnötigerweise darin herum. “Natürlich waren Sie damals sehr jung – erst siebzehn, wenn ich die Daten richtig in Erinnerung habe, aber trotzdem, junge Mädchen sind längst nicht so naiv, wie die Leute meinen. Außerdem hat man ja auch darüber geredet, wie das eben so ist.”
    Isabella hob eine Hand. “Einen Augenblick, Mrs Goring! Wollen Sie damit sagen, dass mein Onkel ein uneheliches Kind hatte?”
    Mrs Goring ließ ein züchtiges Erschauern ob solcher Direktheit erkennen. “Ja, nun, meine Liebe – ich fürchte, das will ich damit sagen. Jeder wusste es. Offenbar jeder außer Ihnen. Es war das Resultat einer Affäre mit einem der Dienstmädchen, sagt man. Ich weiß nicht genau, um welches Mädchen es sich dabei handelte.” Sie runzelte die Stirn vor Enttäuschung darüber, dass sie diese Einzelheit der Geschichte nicht liefern konnte.
    “Das Kind, es war ein Junge …” Mrs Goring hielt inne. “Oder war es ein Mädchen? Nein, ich bin sicher, es war ein Junge … Er wurde in die Obhut des Gärtners und seiner Frau gegeben. Sie zogen kurz darauf nach London, und die Angelegenheit wurde nicht mehr erwähnt. Aber natürlich wusste es jeder … Und Lord John war so schwächlich zu der Zeit.” Mrs Goring schüttelte

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