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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Mittel, die Angelegenheit gerichtlich durchzufechten, und ohne meine Zusage werden Sie nur einen riesigen Skandal heraufbeschwören.”
    Isabella stand da mit gesenktem Kopf. Das flackernde Kerzenlicht spielte mit den Kupfer- und Kastanientönen ihres Haars. Der schwache Duft des Jasminparfüms, das sie immer benutzte, schien ihn zusammen mit all den schwindenden Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit einzuhüllen. Marcus verspürte plötzlich Schmerz – und ein starkes Verlangen, all das, was sie verloren hatten, wieder zum Leben zu erwecken. Zwar verging diese Gefühlsaufwallung schnell wieder, aber vergessen konnte er sie nicht.
    Er sagte sich wieder, dass er heute auf den Ball gekommen war, um sie herauszufordern und damit seinen Racheplan in die Tat umzusetzen. Für alles, was sie ihm angetan hatte, hatte er ihr Leid zufügen wollen: nämlich dass sie so plötzlich aus seinem Leben verschwunden und erst viel später wieder aufgetaucht war, um ohne Rücksicht auf seine Gefühle seine Hilfe zu fordern. Er wollte, dass sie sich machtlos fühlte – genauso verwundbar wie er damals, als sie ihn verlassen hatte.
    Das hatte er auch zustande gebracht, obwohl sie ihre Gefühle vor den Anwesenden gut verborgen hatte. Dafür bewunderte er sie. Sie hatte einen sehr starken Charakter. Und so war der Wettkampf zwischen ihnen viel reizvoller, als wenn sie eine schwache Person ohne Rückgrat gewesen wäre. Aber dann wäre sie auch nicht dahin geraten, wo sie heute war. Sie hätte die schlüpfrige Leiter zu Reichtum und Stellung nicht erklommen, wenn sie auf dem Wege zum Erfolg nicht die Gefühle anderer gnadenlos missachtet hätte.
    Es ging jedoch nicht allein um Rache. Zwei Minuten in ihrer Gegenwart hatten ihm das gezeigt. Er wäre einer Nichtigkeitserklärung in jedem Fall entgegengetreten, allein schon um ihr einen Strich durch die Rechnung zu machen. Jetzt aber wurde ihm klar, dass er ihr damit nicht nur Leid zufügen wollte, sondern dass er sie begehrte. Denn das hatte in Wirklichkeit nie aufgehört.
    Isabella sah ihm gerade in die Augen, und Marcus spürte die Anziehungskraft so stark in seinem Körper, dass er alles aufbieten musste, um sich nichts anmerken zu lassen.
    “Ich habe keine Schwierigkeiten damit, einen Skandal heraufzubeschwören, wenn ich muss”, sagte sie kalt. “Sie haben das sicher schon erkannt?”
    “Durchaus”, erwiderte Marcus gelassen. Er fragte sich, wie weit sie gehen würde. “Mir macht die Meinung anderer genauso wenig aus wie Ihnen, daher sind wir beide im Patt. Tun Sie es ruhig.” Er wollte sie unbedingt aus der Reserve locken. “Beschwören Sie einen Skandal herauf. Sagen Sie allen, dass Sie mich meines Geldes wegen geheiratet haben und sich nun wieder von mir zu trennen gedenken.”
    Isabella runzelte die Stirn. Mit zwei Fingern klopfte sie ungeduldig auf ihren Fächer, das einzige Anzeichen ihrer tiefgreifenden Verärgerung. Marcus beobachtete aufmerksam ihren inneren Kampf.
    “Ich verstehe nicht, warum Sie einer Nichtigkeitserklärung nicht zustimmen wollen, Mylord”, sagte sie nach einer Weile. “Sie können doch diese Ehe genauso wenig wollen wie ich, oder?”
    Marcus lächelte. “Im Gegenteil”, sagte er wahrheitsgemäß. “Die Situation erscheint mir sogar außerordentlich reizvoll. Sie scheinen die Möglichkeit völlig übersehen zu haben, dass es mein Wunsch sein könnte”, er hielt einen Augenblick inne, “die Ehe zu vollziehen.”
    Er strich zart über den Ärmel ihres seidenen Kleides und spürte, wie sie dabei kaum merklich erzitterte. Als Mann war er ihr nicht gleichgültig, war es nie gewesen. Marcus fühlte wilden Triumph in sich hochsteigen.
    “Ich warte nur”, sagte er mit etwas belegter Stimme, “bis Sie bereit sind zu gehen, Madam. Es ist sozusagen unsere Hochzeitsnacht, und nach unserer unfreiwilligen Trennung habe ich … den starken Wunsch … mit Ihnen allein zu sein.”
    Endlich war es ihm gelungen, sie gründlich zu erschrecken. Sie ließ ihren Blick über sein Gesicht wandern, um herauszufinden, ob es ihm damit ernst war oder ob er nur mit ihr spielte. Marcus sah zwar eine Spur von Angst in ihren Augen, aber als sie sprach, war ihre Stimme fest.
    “Ich gehe davon aus, dass Sie scherzen”, sagte sie kalt und entwand ihren Arm seiner Berührung. “Wir sind einander praktisch fremd.”
    Marcus zuckte die Schultern. “Das lässt sich beheben.”
    Sie starrte ihn an. “Nein!” Wiederum flackerte Angst in ihren Augen auf, verschwand aber wieder,

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