Unvergesslich wie deine Leidenschaft
brachte sie mühsam heraus. „Wegen dir.“
Er wich zurück. „Wegen mir? Was soll ich denn bitteschön getan haben?“
Sie hob den Kopf, und ihre Augen blitzten. „Deine Standardfrage. Was habe ich getan? Natürlich hast du nichts falsch gemacht. Sicher war alles mein Fehler, genau wie alles andere, was in unserer Beziehung schiefgegangen ist. Gib mir einfach den Scheck und verschwinde. Du brauchst nie wieder einen Gedanken an mich zu verschwenden.“
„Glaubst du ernsthaft, ich würde jetzt einfach gehen?“ Er steckte den Scheck wieder ein und hatte Mühe, an sich zu halten. „Wir haben jede Menge klarzustellen, Kelly. Ich gehe nirgendwohin und du auch nicht. Zuallererst suchen wir den Arzt auf, damit du gründlich untersucht wirst. Du siehst nicht gut aus.“
Langsam erhob sie sich und schaute ihm fest in die Augen. „Mit dir gehe ich nirgendwohin. Wenn du mir den Scheck nicht geben willst, dann eben nicht. Geh. Wir haben nichts mehr zu bereden. Nie mehr.“
Er suchte erneut ihren Blick. „Wir reden über den Scheck, wenn wir beim Arzt waren.“
„Probierst du es jetzt mit Erpressung, Ryan?“
„Wenn du es so nennen willst. Es ist mir wirklich egal. Jedenfalls wirst du mit mir zum Arzt gehen. Wenn er an deinem Gesundheitszustand nichts zu bemängeln hat, gebe ich dir den Scheck und verschwinde.“
Misstrauisch sah sie ihn an. „Einfach so.“
Er nickte. Und er wies sie nicht darauf hin, dass kein Arzt ihr bescheinigen würde, dass sie vollkommen gesund war. Sie war völlig erschöpft, blass und hatte sehr wahrscheinlich ziemlich Untergewicht.
Eine Weile kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, als ob sie überlegen würde, ob sie einwilligen sollte oder nicht. Schließlich atmete sie tief aus.
„Okay, Ryan. Ich gehe mit dir zum Arzt. Sobald er bestätigt hat, dass mit mir alles in bester Ordnung ist, will ich dich nie wieder sehen.“
„ Falls er sagt, dass mit dir alles okay ist, sollst du deinen Willen haben.“
Sie setzte sich wieder, offensichtlich erschöpft. Ryan unterdrückte einen Fluch. War sie blind, oder wollte sie ihren Zustand einfach nicht wahrhaben? Sie brauchte jemanden, der sich um sie kümmerte. Der darauf achtete, dass sie drei Mahlzeiten am Tag einnahm und ihre Füße hochlegte und sich ausruhte.
Er sah auf die Uhr. „Wir sollten gehen. Du hast deinen Termin in einer halben Stunde, und ich weiß nicht, wie dicht der Verkehr ist.“
Anscheinend ergab sie sich in ihr Schicksal. Jedenfalls raffte sie sich auf, holte ihre Handtasche und ging ihm voraus zur Tür.
Wenig später fuhr Kelly mit Ryan im Aufzug in den vierten Stock eines modernen Gebäudes hinauf, in dem sich die Arztpraxis befand. Müde und erschöpft stand sie neben ihm, während Ryan am Empfang alles Nötige erledigte.
Nachdem sie ihren Urin für eine Laboruntersuchung abgegeben hatte, brachte eine Arzthelferin sie in eins der Behandlungszimmer, wo Ryan auf sie wartete.
Als sie ihn hinausschicken wollte, bremste er sie. „Ich will mit eigenen Ohren hören, was der Doktor zu sagen hat.“
Sie schluckte nervös, denn sie ahnte, dass er eine Szene machen würde, falls sie widersprach. Mit dem Rücken zu ihm lehnte sie sich an die Untersuchungsliege.
Sie musste diese Untersuchung hinter sich bringen, den Arzt Ryan informieren lassen, dass alles in bester Ordnung war, und dann würde sie ihn endlich los sein.
Nach ein paar Minuten kam ein junger Arzt ins Zimmer und bedeutete ihr, sich auf der Liege auszustrecken. Nachdem er ihren Bauchumfang vermessen und die Herztöne des Babys abgehört hatte, zog er einen Apparat heran und strich kühles Gel auf ihren Bauch.
Kelly hob den Kopf. „Was machen Sie da?“
„Ich dachte, Sie würden vielleicht gern einen Blick auf das kleine Mädchen oder den kleinen Jungen werfen. Ich mache schnell einen Ultraschall, um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Sind Sie damit einverstanden?“
Sie nickte, und der Arzt bewegte den Schallkopf über ihrem Bauch hin und her. Dann hielt er inne und zeigte auf den Bildschirm. „Das hier ist das Köpfchen.“
Ryan trat näher, um einen Blick auf den Monitor zu werfen. Kelly reckte den Hals, um das ebenfalls zu tun, und Ryan legte ihr schnell eine Hand unter den Kopf, um sie zu stützen. Mit Tränen in den Augen lächelte sie glücklich. „Sie ist bildschön!“
„Ja, das ist sie“, raunte Ryan ihr heiser ins Ohr.
„Oder er.“
„Würden Sie gern wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist?“, fragte der
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