Unvergesslich wie deine Leidenschaft
wolle er sich selbst beruhigen.
Dachte er, sie würde auf und davon rennen, so bald sie gelandet waren? Sie hatte ihm schließlich versprochen, zu bleiben, und daran würde sie sich halten. Und wenn es sie umbrachte.
Bisher hatten sie nicht darüber geredet, was nach ihrer Rückkehr nach New York passieren würde. Vielleicht weil sie beide fest entschlossen gewesen waren, ihre gemeinsame Zeit auf der Insel nicht zu ruinieren.
Wieder wartete nach der Landung ein Wagen auf sie, der sie abholte.
Der Schneeregen und der graue Himmel ließen Kelly frösteln. Es war ein Schock, die sonnigen Sandstrände gegen das kalte Wetter in New York tauschen zu müssen, und Kelly war deprimiert.
Ryan zog sie an sich und küsste ihre Schläfe. „Ich lasse uns heute Abend unser Dinner ins Haus bringen. Wir essen gemütlich vor dem Kamin und gehen dann gleich ins Bett, um uns zu lieben.“
Sie seufzte und kuschelte sie sich an ihn, weil er genau das Richtige gesagt hatte, um sie aus ihrer gedrückten Stimmung zu reißen.
„Die letzten Tage mit dir haben Spaß gemacht.“
„Das freut mich. Ich hatte auch Spaß. Es war wie früher, nur … schöner.“
Kelly nickte, denn das fand sie auch. Es war ehrlicher gewesen. Oder vielleicht war für sie beide kein einziger Moment selbstverständlich gewesen, nicht so wie früher. Sie hatten jede gemeinsame Minute genossen, das Beste daraus gemacht.
Sie hatten miteinander gelacht und sich ausgiebig geliebt. Am letzten Tag hatten sie ihr Hotelzimmer überhaupt nicht verlassen. Sie hatten im Bett gegessen und es nur für eine genüssliche gemeinsame Dusche verlassen.
Sie wünschte, es hätte so bleiben können.
Aber früher oder später mussten sie sich der Realität stellen.
„Ich habe Jansen morgen einen Termin beim Arzt für dich machen lassen. Ich möchte sichergehen, dass mit dir und dem Baby alles in Ordnung ist.“
Sie lächelte, erfreut, dass er sich um sie sorgte. „Der kleine Urlaub mit dir hat mir mehr geholfen, als der beste Arzt es je könnte.“
Anscheinend freute es ihn, dass sie das zugab. Er küsste sie noch einmal, während der Wagen vor Ryans Apartmenthaus vorfuhr.
Ryan half Kelly beim Aussteigen, und als sie kurz darauf im Aufzug nach oben fuhren, wurde Kelly noch deutlicher bewusst, wie sehr sie sich fürchtete, in diese Wohnung zurückzukehren. In diese Stadt.
„Der Chauffeur bringt das Gepäck gleich rauf. Warum machst du es dir inzwischen nicht auf der Couch bequem? Ich zünde das Feuer im Kamin an und hole uns etwas zu trinken. Bist du schon hungrig?“
„Noch nicht. Aber später würde ich gern Thailändisch essen. Im Moment möchte ich nur einen Saft.“
„Thailändisch klingt gut. Aber zieh erst mal die Schuhe aus und leg die Beine hoch. Sicher sind deine Knöchel vom langen Sitzen im Flieger wieder geschwollen.“
Kelly lachte leise, weil er sie umsorgte wie eine Glucke, aber sie folgte seinem Rat und nahm auf der luxuriösen Ledercouch Platz. Ihre Knöchel waren tatsächlich angeschwollen.
Ryan hatte gerade ihre Getränke auf den Couchtisch gestellt und sich neben sie gesetzt, als sein Handy klingelte. Nachdem er so lange nicht im Büro gewesen war, war das nicht anders zu erwarten gewesen. Es war ja nichts Neues, dass er ein viel beschäftigter Mann war.
Aber es war nicht das Büro, sondern seine Mutter.
Kelly seufzte. Das war schnell gegangen.
Ryan war zwar kein Muttersöhnchen, aber er respektierte seine Mutter, wie jeder Sohn das tun sollte, und wie die meisten Kinder hatte er wohl auch eine gewisse Schwäche für sie.
Oder vielleicht wollte er sie einfach nicht als die hinterhältige, intrigante Hexe sehen, als die Kelly sie erlebt hatte. Sie war sicher, dass seine Mutter auch ihre guten Seiten hatte. Ihre Söhne liebte sie offensichtlich sehr. Aber Kelly würde nie und nimmer mit ihr warm werden.
„Ja, wir sind zurück. Hör zu, Mom, warum hast du Roberta auf die Insel geschickt? Es gefällt mir nicht, dass du dich einmischst. Ich werde nicht mehr dulden, dass Kelly respektlos behandelt wird. Du wirst akzeptieren müssen, dass sie mit mir zusammen ist. Wenn du das nicht kannst, werden wir beide ein ernsthaftes Problem haben.“
Kelly machte große Augen. Ryan klang wütend, und sein Blick war hart.
„Wir werden sehen“, fuhr er fort. „Im Moment brauchen Kelly und ich Zeit für uns, ohne dass jemand sich einmischt, egal wie gut du es vielleicht meinst. Ich rufe dich an, wenn wir bereit für ein gemeinsames Abendessen
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