Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)
erwachte mit einem Schlag zum Leben – wie immer, wenn er in ihre Nähe kam.
»Du bist so wunderschön«, flüsterte er ihr ins Ohr und griff von hinten in ihr Haar, um eine der Haarnadeln herauszuziehen. »Dein Haar ist wie gesponnenes Gold, und du duftest nach Äpfeln und Vanille.«
»Ich habe gebacken.« Als sie seinen Geruch wahrnahm, erschauerte sie bis in die Zehenspitzen, und als er sacht mit den Fingern über ihre Haut strich. »Hör auf damit.«
Lust erwachte, wie immer. Ihr Herz raste, ihre Brüste sehnten sich nach seiner Berührung. Nur durch seinen Duft. Aber, oh, wie dieser Duft sie durchdrang und Empfindungen und Erlebnisse versprach, die sie sich noch immer nur vorstellen konnte. Die sie sich nur erhoffen konnte.
»Ich kann nicht aufhören.« Seine Stimme klang angespannt, und er küsste eine Stelle hinter ihrem Ohr. Eine weitere Haarnadel wurde herausgezogen, und ihr schweres, dichtes Haar löste sich. »Ich liebe dich.« Er schob seine Finger in ihr Haar und lockerte es, bis es ihr über die Schultern fiel. »In einer Woche werden wir verheiratet sein. Ich kann einfach nicht länger warten, Livvie. Ich kann nicht.«
Sie ertappte sich dabei, wie sie sich gegen ihn lehnte und die Hitze seines Körpers an ihrem spürte. Berühre mich, dachte sie, zu ungeduldig, zu begierig, um still zu stehen. Liebe mich.
Sie hatten zusammen erste Erfahrungen gesammelt, sich gestreichelt, geflüstert und einander geküsst, bis sie nicht mehr hatten atmen können. Heimlich versteckt, in den Schatten, wo niemand sie sehen würde. Einmal hatten sie sich auf den Mauern oberhalb des Dorfes getroffen. Olivia hätte schwören können, dass sie noch immer die Sonne auf ihrer Haut spüren konnte. Sie konnte die Enttäuschung schmecken, mittendrin aufhören zu müssen. Keuchend, mit großen Augen, der Widerstand bröckelnd.
Seit sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, war es so gewesen. Sie begehrten einander, waren besessen von dem Verlangen, ungestört zu sein, um ihren Hunger stillen zu können. Verzehrt vom Duft, von der Berührung, vom Geschmack des anderen.
Er trat noch näher an sie heran. Sein harter Schaft drängte sich gegen ihren Po, sein heißer Atem strich über ihren Nacken. Sie stöhnte auf und ließ den Kopf zurücksinken. »Du bist ein sehr … böser Mann.«
Sie konnte sein Lächeln auf ihrer Haut fühlen. » Sehr böse.«
Er leckte das Salz von ihrem Nacken, schlang seine Arme um sie und legte seine Hände unter die Rundung ihrer Brüste. Sie zuckte zusammen, keuchte auf. Seine Berührung schlug wie ein Blitz ein, entfachte heißt Lust, ein düsteres Verlangen. Sie wollte, dass er unaussprechliche Dinge mit ihr tat. Dinge, bei denen sie nicht einmal wusste, wie sie darum bitten sollte. Mehr als das, was sie in den heimlichen gestohlenen Momenten getan hatten. Mehr als erlaubt war – auch wenn es nur noch ein paar Tage bis zur Hochzeit waren. Sie wollte es.
Sie wollte es.
»Sie werden uns sehen«, wandte sie ein und wusste doch, dass es nur ein symbolischer Protest war. Sie hatte Angst vor der Lust, die sie dazu brachte, stehen zu bleiben, obwohl sie eigentlich hätte gehen sollen. Aber sie wollte erleben, welche Überraschung Jack für sie bereithielt, auch wenn sie wusste, dass es falsch war.
Er war hinter ihr.
Hinter ihr, sodass sie seine Augen nicht sehen konnte, um abschätzen zu können, ob nur Lust oder auch Liebe im Spiel war. Hinter ihr, wo sie ihn nicht auch berühren konnte. Er drängte sie gegen die Fensterscheibe.
Sie konnte sich nicht bewegen. Schlimmer noch: Sie wollte sich nicht bewegen, und das machte ihr Angst.
Es war falsch. Doch es fühlte sich so richtig an.
»Nein, sie werden uns nicht sehen.« Er fuhr mit der Zungenspitze um ihr Ohr herum. Ihre Knie wurden weich. »Es ist zu dunkel hier drin. Im Übrigen machen Maudie und Mad zu viel Lärm.« Er beugte sich näher zu ihr. Seine Lippen berührten ihre Haut und lösten damit eine weitere Woge lustvoller Schauer aus. »Beuge dich vor. Stütz dich am Fenster ab.«
Vor Anstrengung, still zu halten, zitterte sie. »Sei nicht albern. Sie werden uns dann ganz sicher bemerken.«
Auch er zitterte. Sie musste lächeln.
»Nein«, lockte er sie. »Willst du nicht das kühle Glas unter deinen Händen spüren?«
Das ist das einzig Kühle, das ich spüren werde, dachte sie. Und bevor sie es sich ausreden konnte, beugte sie sich ein kleines Stück vor. In Schulterhöhe legte sie die Handflächen an die glatte Oberfläche der Scheibe
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