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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Lider auf, voller Verlangen nach der Liebe in seinen seegrünen Augen.
    Und in dem Moment fühlte sich die Szene plötzlich nicht mehr richtig an. Sie begann, ihr zu entgleiten.
    »Ich wusste, dass du irgendwann zu mir kommen würdest«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich wusste, dass du mich auch willst.«
    Und noch bevor sie sich umgedreht hatte, wusste sie es. Sie riss die Augen auf und ihren Mund, noch ehe die Katastrophe hereinbrach.
    Denn als sie sich umdrehte, war es nicht Jack, der lächelnd hinter ihr stand, Schweißperlen auf der Stirn, das Haar zerzaust, die Augen geweitet, der Blick wild.
    Es war Gervaise.
    Sie schrie.

Kapitel 8
    »Olivia? Olivia!«
    Zitternd und schluchzend zuckte Olivia vor der Hand zurück, die ihre Schulter berührte.
    »Meine Liebe, ich bin es. Kommen Sie, wachen Sie auf.«
    Atmen. Sie musste atmen. Sie musste die Bilder in ihrem Kopf vertreiben. Sie musste … Aufwachen.
    Endlich konnte sie die Augen öffnen und war peinlich berührt, als eine besorgte Grace sich über sie beugte.
    Grace. Es ist nur Grace.
    » Es ist alles gut«, versicherte ihre Freundin ihr. Sorge stand in ihren warmen Augen. »Es war nur ein Traum.«
    Olivia richtete sich auf. Sie schwang die Beine über die Bettkante und stützte den Kopf in die Hände. Sofort setzte Grace sich neben sie und legte ihren Arm um Olivias Schultern. Dieses Mal ließ Olivia es zu. Sie fühlte sich noch immer durcheinander, und ihr war übel.
    Gervaise. Oh Gott.
    Die Tür zu Lady Kates Schlafzimmer ging auf. Olivia blickte auf und sah Lady Kate, die in dem einzigartigsten Morgenmantel in der Tür stand, den sie je gesehen hatte. Ihr dichtes Haar fiel ihr über den Rücken. »Geht es Ihnen gut?«, wollte die Duchess wissen.
    »Ja, mir geht es gut«, versicherte Olivia und war von Lady Kates hellroter Garderobe vollkommen abgelenkt. »Danke. Ich habe nur schlecht geträumt.«
    Lady Kate nickte knapp. »Sie haben zu viel Zeit in den Lazarettzelten verbracht.«
    Das ist als Entschuldigung so gut wie jede andere, dachte Olivia. Ganz sicher würde sie ihnen nicht die Wahrheit sagen. »Ja, ich habe zu viel Zeit in den Lazarettzelten verbracht«, stimmte sie stockend zu. »Ich … es tut mir …«
    »Ich hoffe inständig, dass Sie sich nicht entschuldigen wollen«, unterbrach Lady Kate sie freundlich. »Ich orientiere mich an dem Prinzip, dass Schuldgefühle sinnlos sind. Wenn Sie diesen Grundsatz nicht vertreten können, bezweifle ich, dass Sie länger für mich arbeiten sollten. Möchten Sie es jetzt noch einmal probieren?«
    Olivia lachte überrascht auf und fuhr sich mit zitternden Händen über die Augen. »Danke, ja.« Der Gedanke an Gervaise spukte ihr noch immer im Kopf herum und bereitete ihr Übelkeit. Aber das hatte sie schon einmal überlebt. »Darf ich wenigstens meine Hoffnung ausdrücken, dass ich Sie nicht geweckt habe?«
    »Das haben Sie nicht.« Lady Kate winkte ab. Die leuchtend roten Federn am Aufschlag und den Ärmeln des Morgenmantels flatterten. »Es geht nichts über einen kleinen Schreck, um das Blut in Wallung zu bringen. Gut, wir sehen uns dann morgen früh.«
    Selbst Grace musste lächeln. »Natürlich.«
    Lady Kate verabschiedete sich und verschwand wieder in ihrem Zimmer. Die beiden Frauen blieben zurück und starrten auf die geschlossene Tür.
    »Waren das Marabufedern?«, fragte Olivia. Ihre Stimme klang verdächtig schrill.
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Jedenfalls waren sie …«
    »Aufsehenerregend?«
    Grace lachte. » Rot. «
    Olivia nickte weise. »Sehr beruhigende Farbe.«
    »Wenn man ein Papagei ist.«
    »Oder Tänzer in der Oper.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Kein Tänzer in der Oper, der etwas auf sich hält, würde in dem Fummel erwischt werden wollen.«
    Olivia starrte Grace an. »Haben Sie schon Tänzer kennengelernt? «
    Graces Lächeln war frech. »Ich habe bei der Armee gelebt und eine unglaubliche Anzahl unterschiedlichster Menschen getroffen.«
    Olivia ertappte sich dabei, dass sie Graces Lächeln erwiderte. »Oh, wie wundervoll. Ich will alles darüber hören.«
    Sie stand auf und nahm sich einen Moment, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Sie wollte gerade ins Bett zurückklettern, als sie ein Kratzen an der Tür hörte.
    Sie öffnete die Tür. Thrasher stand vor ihr und hüpfte ungeduldig umher. Die Uniform hatte er halb angezogen. »Entschuldigen Sie, Miss«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Der Earl fragt nach Ihnen. Er sagt, er hätte Sie

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