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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Frauenarzt! Er sah täglich runde Babybäuche und dennoch hatte Claires Anblick ihm einen Schock versetzt. Es war wie ein Schlag in den Magen gewesen. Natürlich hatte er in den vergangenen vier Wochen mit ihr telefoniert, aber gesehen hatten sie sich nicht. Sie plötzlich mit einem schwangeren Bauch zu sehen, hatte ihn umgehauen. Vielleicht hatte er da zum ersten Mal wirklich realisiert, dass sie von ihm schwanger war.
    Einen kurzen Augenblick lang hatte ihn der Anblick ihres Bauches berührt, aber so schnell wie das Gefühl in ihm aufgestiegen war, war es auch wieder verschwunden. Er hatte es ernst gemeint, dass er kein Kind haben wollte. Früher ... ja, früher hatte er sich gut vorstellen können, einmal Vater zu werden, aber mittlerweile wusste er, dass er dafür nicht geschaffen war.
    Seit gestern quälte ihn der Gedanke an das Baby, weil er nicht sagen konnte, wie er sich dem Kind gegenüber später einmal verhalten würde. Sein eigener Vater war streng und dennoch liebevoll gewesen. Grant hatte in seiner Kindheit niemals das Gefühl gehabt, dass er ungewollt gewesen wäre. Was würde geschehen, wenn er dem Kind gegenüber keine Liebe empfand? Anna war nicht die einzige Person, die ihm vorgeworfen hatte, dass er gefühlskalt sei. Auch Claire hatte ihm dies an den Kopf geworfen. Egal was passierte, er wollte einfach nicht ein Arschloch von Vater sein.
    Grant schaute auf die Digitalanzeige seines Weckers und warf die Bettdecke von sich. Es war erst drei Uhr nachts, dennoch wusste er, dass jetzt nicht mehr an Schlaf zu denken war, also griff er nach dem iPod auf seinem Nachttisch und erhob sich. Auf nackten Füßen und lediglich mit Boxershorts bekleidet tapste er im Dunkeln in das angrenzende Zimmer und machte dort Licht, bevor er sich auf sein Rudergerät setzte. Vielleicht half kräftezehrender Sport ja, um auf andere Gedanken zu kommen.
    Dass kräftezehrender Sport extrem anstrengend war, aber nicht bei der Lösung seines Problems half, merkte Grant einige Stunden später, als er übernächtigt an seinem Schreibtisch saß und ein paar Patientenakten auf Vordermann brachte, die in der letzten Woche liegengeblieben waren.
    Als es an seiner Tür klopfte, blickte er auf und konnte beobachten, wie Stephanie den Kopf hineinsteckte. „Hast du fünf Minuten?“
    Grant warf den Stift beiseite und lehnte sich zurück. „Klar. Was gibt’s?“
    Seine Kollegin schloss die Tür hinter sich und schenkte ihm einen auffordernden Blick. „Claire ist da und wartet auf ihren Ultraschall.“

Sofort verschloss sich sein Gesicht und er atmete tief durch. „Gut.“
    „Gut?“ Stephanie schnitt eine Grimasse. „Sie hätte dich sicher gerne dabei. Heute will ich sehen, ob ich das Geschlecht bestimmen kann.“
    Schnaubend schüttelte er den Kopf. „Sie will mich ganz sicher nicht dabeihaben.“
    „Wenn du dich so abweisend benimmst, kann ich das sogar nachvollziehen.“ Sie seufzte auf. „Ich verstehe dich besser als jeder andere, Grant, aber dennoch muss ich dir sagen, dass du dich wie ein Arsch benimmst.“
    Mit einem frustrierten Laut hob er beide Hände. „Was soll ich denn tun? Claire kann mich nicht besonders gut leiden, weil ich ihrer Meinung nach nicht erfreut genug auf ihre Schwangerschaft reagiert habe. Wenn wir aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen. Daher halte ich es für besser, wenn ich beim Ultraschall nicht dabei bin.“
    „Darum geht es nicht – und das weißt du.“ Stephanie kam ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu und umfasste das Ende der Rückenlehne des Gästestuhls mit beiden Händen, während sie sich ein wenig vorbeugte.
    Er hatte das Bedürfnis, sich zu ver teidigen, und erklärte gepresst: „Wir sind kein Paar ...“
    „Und wenn schon“, unterbrach sie ihn und runzelte die Stirn. „Sie bekommt dein Baby und könnte etwas Unterstützung gut gebrauchen ...“
    „Wieso?“ Erschrocken sah er auf. „Hast du etwas festgestellt?“
    „Nein. Damit wollte ich nur sagen, dass Claire die ganze Schwangerschaft allein durchmacht und vor allem in nächster Zeit deine Hilfe bräuchte. Kannst du nicht über deinen Schatten springen? Es ist schließlich auch dein Kind, Grant.“
    „Das weiß ich selbst.“ Da ihm das Gespräch mit Stephanie unangenehm war und er nicht die Absicht hatte, weiterhin mit ihr über sein Leben zu diskutieren, stand er eher widerwillig auf und zog sich seinen Kittel aus. „Von mir aus begleite ich dich zum Ultraschall, aber du musst nicht glauben, dass Claire

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