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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Grant völlig vertieft in seine Erklärungen zu sein schien. „Ich habe ihn selbst aus alten Bootsplanken angefertigt.“
    „Wirklich?“, fragte Claire mit belegter Stimme.
    „ Mhh.“ Sein Atem streifte ihr Gesicht. „Die meisten meiner Möbel habe ich aufgearbeitet oder restauriert. Dadurch wird die Wohnung viel persönlicher und gemütlicher.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du so etwas kannst.“
    „Weißt du, was ich noch besonders gut kann?“ Er ließ ihre Hand los. „Schinken-Sandwiches. Du musst halb verhungert sein.“
    „Ein Schinken-Sandwich wäre super“, erklärte sie ehrlich, da sie einen Mordshunger hatte.
    Stundenlang hatten sie sich Kindermöbel angeschaut, nach ergonomisch geformten Trageschalen, sicheren Wickeltischen und schadstoffarmen Bezügen geschaut. Nun war Claire am Ende ihrer Kräfte und merkte, dass ein riesiges Loch in ihrem Magen klaffte.
    „Setz dich ruhig hin und ruh dich aus“, er öffnete den obersten Kragen seines Poloshirts. „Ich gehe schnell in die Küche und mache die Sandwiches.“
    Dankbar sah sie ihm nach und schlenderte anschließend durch sein Wohnzimmer, um sich die Bücherregale und Bilder an den Wänden anzusehen. Die meisten seiner Bücher waren medizinische Fachschinken, aber sie entdeckte auch Krimis und Kunstbände, was sie erfreut bemerkte.
    Zwar hätte sie es sich gerne auf dem Sofa bequem gemacht, aber der Steinway lockte sie zu sehr, also setzte sie sich auf den Klavierhocker und betrachtete ehrfürchtig den schwarz lackierten Flügel, der ein Vermögen kosten musste.
    Ihr Dad hatte ein altes Klavier besessen, das überall Schrammen und Macken gehabt hatte, dennoch erinnerte sich Claire sehr gerne an die Zeit, als sie neben ihrem Dad auf einem wackeligen Stuhl gesessen und mit ihm zusammen ein Lied gespielt hatte. Nachdem er umgekommen war, hatte ihre Mom das Klavier verkaufen müssen. Damals hatte Claire tagelang in ihre Kissen geweint und ihre Mom angebettelt, nicht das Klavier zu verkaufen, doch leider war es ein paar Tage später abgeholt worden.
    Vorsichtig klappte sie den Deckel auf und glitt mit ihren Fingern über die strahlend weißen Tasten, die sich kühl und glatt anfühlten. Ein Blick auf die Noten verriet ihr, dass Grant sich gerade an Debussy versuchte. Ihr ging das Herz auf, weil das Stück Clair de Lune aufgeschlagen vor ihr lag – ihr Lieblingsstück. Es war während ihrer gesamten Kindheit ihre Schlafmelodie gewesen und ihr Dad hatte ihr erzählt, dass sie nach diesem Stück benannt worden sei. Clair de Lune – das Mondlicht.
    Claire spreizte die Finger und legte sie langsam auf die Tasten, bevor sie die ersten Noten anschlug. Auch wenn sie aus der Übung war, konnte sie dieses Stück im Schlaf spielen. Sobald sie die ersten Noten gespielt hatte, war es, als hätte sie es erst gestern auf einem Klavier gespielt.
    Nach einigen Akkorden bemerkte sie Grant, der hinter ihr stand.
    Sofort nahm sie ihre Hände von den Tasten und schaute entschuldigend nach oben. „Entschuldige, ich wollte nicht ...“
    „Darf ich?“ Er deutete auf den Hocker.
    Sie nickte und rutschte ein Stück zur Seite, damit er sich neben sie setzen konnte. Er berührte ihren linken Oberarm mit seinem.
    „Du spielst Debussy?“, fragte sie leise, als wolle sie die angenehme Stimmung zwischen ihnen nicht verderben.
    „Wenn ich das Mondlicht höre, kann ich sogar vergessen, dass auf der Straße unter mir ein Verkehrschaos herrscht“, erwiderte Grant ebenfalls leise.
    Sie fragte sich manchmal, was er sonst noch vergessen wollte, stattdessen legte sie ihre Fingerspitzen auf die Tasten. „Ich habe lange kein Klavier mehr gespielt.“
    „Ich habe lange kein Duett gespielt“, wieder berührte sein Oberarm ihren, als er nah an sie heranrückte. „Möchtest du?“
    Claire drehte ihm das Gesicht zu und schaute wie gebannt in seine hellbraunen Augen. Sie wusste nicht, was mit ihr los war, denn eigentlich war sie für Mondlicht, Klaviermusik und tiefe Blicke unempfänglich, doch gerade jetzt raste ihr Herz wie verrückt.
    „Ja“, flüsterte sie und musste sich dazu zwingen, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden.
    „Fang du an“, erklärte er mit heiserer Stimme. „Ich setze im dritten Takt ein.“
    Sie straffte die Schulter, entspannte die Finger und begann die ersten Noten zu spielen, um gleich darauf aus den Augenwinkeln zu bemerken, wie Grant sich ebenfalls über die T asten beugte und zu spielen begann. Passabel ? Er hatte gelogen, denn sein Klavierspiel

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