Unverhofft verliebt
Stimme klang ein klein wenig genervt.
Grant bugsierte sie von dem Tisch mit der Babykleidung weg, indem er ihr eine Hand auf den Rücken legte und so den Bereich mit den Kindermöbeln ansteuerte.
„Ich habe ihr gesagt, dass es noch etwas dauert, bis das Baby geboren wird, aber sie fragt mich immer wieder.“
„Okay“, gutmütig fuhr er sich durch sein Haar. „Ich bin für alle Vorschläge offen.“
„Es geht doch nicht allein um den Namen“, seufzte sie leise. „Wir müssen noch so viele Dinge klären ...“
„In Ordnung“, er blieb stehen und sah sie an. „Was kann ich tun?“
„Es sind so viele Dinge. Ich weiß gar nicht, womit wir anfangen sollen.“
Amüsiert zogen sich seine Mundwink el in die Höhe. „Was ist denn im Moment aktuell?“
Ihr schien es schwerzufallen, mit ihm zu reden, da sie immer wieder auf ihrer vollen Unterlippe herumnagte. Nach wenigen Augenblicken holte sie tief Luft. „Ich habe mich für einen Geburtsvorbereitungskurs angemeldet.“
„Und du möchtest, dass ich mitkomme?“
„Ja.“ Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Es klingt blöd, aber ich möchte nicht allein dort hingehen.“
„Das klingt überhaupt nicht blöd“, widersprach er. „Natürlich komme ich mit.“
Auch wenn seine Gefühle zurzeit chaotisch waren und Grant nicht wusste, was er überhaupt wollte, schenkte er ihr ein beruhigendes Lächeln. In den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft hatte er sich richtig mies verhalten und sich geschworen, während der restlichen Schwangerschaft mehr Interesse an ihr und dem Baby zu zeigen. Dazu gehörte auch ein Geburtsvorbereitungskurs. Bislang funktionierte ihr Kennenlernen sehr gut und er freundete sich mit der Tatsache an, dass sie ein Baby von ihm bekam. Das einzige Problem war, dass sich Grant beinahe zu wohl in ihrer Nähe fühlte und sich mehr und mehr an sie gewöhnte.
„Danke“, antwortete sie leise und senkte den Blick. „Außerdem habe ich in einem Onlineforum Ratschläge zu ... unserer Situation gelesen.“
„Unsere Situation?“ Verdutzt starrte er auf ihren Scheitel.
Claire nickte. „Anscheinend sind wir keine Ausnahme. Du weißt schon ... Eltern bekommen ein Baby und sind dennoch kein Paar. In diesem Forum stand, dass man früh genug Absprachen treffen sollte.“
„Und mit Absprachen meinst du ...?“
Seufzend sah sie ihm in die Augen und murmelte: „Sorgerecht, Umgangsrecht ... wer hat wann das Baby? Solche Dinge einfach.“
Grant fasste sich an die Stirn. „Ich habe es noch nicht einmal meinen Eltern gesagt.“
Sobald er den Satz ausgesprochen hatte, bemerkte er, wie sich ihr Körper versteifte. Verdammt, in den letzten Wochen waren sie ohne Streitereien ausgekommen. Er wollte nicht, dass die Stimmung wieder absackte und Claire böse auf ihn war.
„Claire“, seine Hände legten sich auf ihre Schultern und zogen sie an sich. „Es tut mir leid. So war das nicht gemeint.“
„Ehrlich?“ Ihr Blick erschien ihm verwundbar, also nickte er hart.
„Ja“, seine rechte Hand verirrte sich in ihre Haarpracht, die sich unglaublich seidig unter seinen Fingern anfühlte. „Auch wenn du es nicht glauben magst, aber ich freue mich auf das Baby.“
„Du musst ehrlich sein, Grant“, flüsterte sie.
„Das bin ich.“ Und das war er tatsächlich.
Mit einem tiefen Seufzer beugte er sich näher zu ihr und kämpfte den Drang nieder, ihr einfach alles zu erzählen. Er wollte ihr sagen, warum er sich zu einem wortkargen Mann gewandelt hatte, der zwar kleine Babys auf die Welt brachte, aber Schiss davor hatte, sein eigenes Kind im Arm zu halten. Vielleicht hätte Claire verstanden, warum er Boston den Rücken gekehrt und seinen Job als Neonatologen an den Nagel gehangen hatte, aber vielleicht hätte auch sie ihm die Schuld an der Misere gegeben und sich von ihm distanziert. Eigentlich glaubte er nicht, dass Claire das tun würde, aber Grant wollte nicht, dass er vor ihr in einem anderen, einem armseligen Bild stand.
Gerne hätte er ihr gesagt, dass er sich in ihrer Gegenwart wohl fühlte und sich schon längst Gedanken um einen Namen für das Baby gemacht hatte oder dass er Stephanie ständig nervte und sie ermahnte, besonders gründlich zu sein, damit es ihr und seinem Sohn gut ging, stattdessen hielt er die Klappe und benutzte seine Familie als Ausrede.
„Ich habe meinen Eltern noch nichts gesagt, weil wir uns nicht besonders gut verstehen. “
„Oh.“
Wenigstens log er nicht. „Mein Dad vertritt eine völlig
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