Unwiderstehlich (German Edition)
standen zwei junge Orientalinnen mit großen Tabletts. Schnell schlug Tessa die Stoffbahnen über ihre Beine und setzte sich mit einem pikierten Lächeln auf. Die jungen Frauen taten so, als hätten sie nichts gesehen und kamen hinein. Mit ihnen zog ein herrlicher Wohlgeruch ins Zelt. Gewürze aus einer exotischen fremden Welt. Es roch nach Kardamom, Anis und Nelken, aber auch süßlich nach Rosen und Honig. Tessa konnte einen dezenten Duft von Mandeln ausmachen. Darüber wehte das Aroma einer frisch geschälten Orange. Die beiden Frauen holten aus einer Ecke zwei Metallgestelle, auf die sie die Tabletts stellten. Mit verstohlen amüsierten Blicken standen sie auf und verließen das Zelt.
Tessa blickte auf die verschiedenen Töpfe und Schalen, hob die spitzen Deckel der zwei Tajines und roch an dem Couscous. Wieso auch nicht? Das kulinarische Vergnügen fehlte ihr noch an diesem Tag. Die Tür ging noch einmal auf, und sie hörte, wie die beiden zurückkehrten. Aber da war noch jemand. Eine tiefe, samtige Stimme sprach mit den beiden in einer Sprache, die Tessa nicht verstand. Ein Prickeln lief über ihre Haut. Die zwei traten ins Zelt. Dieses Mal brachten sie kleinere Tabletts. Das eine Tablett war über und über mit Süßspeisen bedeckt. Auf dem anderen standen eine Kanne mit Wasser und eine große Kanne mit grünen Blättern, der Thé à la Menthe . Stumm stellten sie diese auf den niedrigen Tischen ab und zogen sich mit wissenden Blicken zurück.
Als Tessa hörte, wie sich die Tür zum Gang schloss, tauchte ein Schatten in der Öffnung des Zeltes auf. Ein breitschultriger Mann, schwarzhaarig und mit samtiger dunkler Haut stand dort. Ausdrucksvolle Augen blickten auf Tessa hinunter. Als die vollen Lippen sich öffneten und er sie anlächelte, blitzten weiße Zähne auf. Sein Alter war nicht zu bestimmen. Er war athletisch gebaut und hatte eine absolut erotische Ausstrahlung. Alles an seinem Körper zog Tessa an.
Also doch kein Sex mit Frauen. Bea, Bea! Jetzt wusste sie, warum sich ihre Freundin so in Schweigen gehüllt hatte. Wobei, vielleicht war das nur der Masseur? Aber irgendetwas verlieh Tessa die Sicherheit, dass ihr der Aufstieg in die höheren Himmel bevorstand. Der Mann hatte eine weite weiße Hose an, die an seiner schlanken Taille von einem bunten Stofftuch gehalten wurde. Darüber trug er lässig ein weißes Leinenhemd. Er öffnete seine Hemdknöpfe, ohne Tessa aus den Augen zu lassen. Ihr Blick wanderte an seinem Körper entlang. Als er das Hemd abstreifte, sah sie eine Linie aus feinen schwarzen Kringeln auf der muskulösen Haut unter dem bunten Schal verschwinden.
Galant setzte er sich neben sie auf ein Kissen. Tessa konnte seinen männlichen Duft riechen. Fast ohne Berührung küsste er nun ihre Hand. »Ich bin Karim. Für die nächsten Stunden sind deine Wünsche meine Wünsche. Was immer du möchtest, sag es mir. Ich bin dein Diener.« Er drehte Tessas Hand und küsste ihr Handgelenk. Seine warmen Lippen wanderten höher, küssten hauchzart die Innenseite ihres Unterarms, bis er zur Beuge kam. »Aber wenn du magst, darfst du dich auch einfach überraschen lassen.« Mit einem kleinen Stoß seiner Zunge in ihre Ellenbeuge ließ er von ihr ab.
Tessa wurde heiß und kalt gleichzeitig. Sie musste tief einatmen, bevor sie die Sprache wiederfand. »Das ist wundervoll.«
Er reichte ihr ein Glas mit gesüßtem Tee. Sie trank in kleinen Schlucken. Selbst der Pfefferminztee schmeckte hier wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht.
Karim kniete sich vor eines der größeren Tabletts und nahm den spitzen Tondeckel von der Tajine. Mit drei Fingern mischte er durch das Couscous und formte dann eine kleine Kugel, die er an ihren Mund führte. Tessa öffnete ihre Lippen. Geschickt schob er ihr das Essen in den Mund. »Das ist Couscous. Für mein Volk ein typisches Essen, aber für dich wahrscheinlich etwas Besonderes. Und heute ist dein ganz besonderer Tag.« Er fütterte Tessa weiter. Beim dritten Mal landeten einige Krümel auf ihrem Gewand. Tessa wollte sie abwischen, doch er hielt ihre Hand fest. Stattdessen beugte er seinen Kopf über sie und leckte mit spitzer Zunge das Couscous auf. Tessas Brustwarzen ragten sofort überdeutlich spitz aus dem Stoff hervor. Er konnte ihre Reaktion auf sein Verhalten nicht übersehen haben. Und tatsächlich. Er blickte auf die spitzen Erhebungen und dann tief in Tessas Augen.
»Wie ich sehe, gefalle ich dir. Und auch, was ich mache, gefällt dir. Schau dir nur deine
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