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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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jeden Fall habe ich daraus etwas gelernt.«
    »Was meinst du damit?«
    Lettys Augen funkelten wütend. »Du weißt doch, wovon ich spreche. Ich traute kaum meinen Ohren, als ich hörte, was Joel heute morgen zu Philip sagte. Als ich letzte Nacht den Fehler begangen habe, mich ihm anzuvertrauen, reagierte er so höflich und verständnisvoll. Ich hätte nie gedacht, daß er sich so ordinär ausdrücken könnte.«
    Morgan lachte leise. »Vielleicht kommt dir sein Verhalten etwas ungeschliffen vor, aber irgend etwas sagt mir, daß er genau weiß, was er tut. Charlie erzählte mir, er hätte den großen Erfolg von Thornquist Gear nur ihm zu verdanken.«
    »Ich zweifle nicht an Joel Blackstones Fähigkeiten als Geschäftsmann. Im Gegenteil.« Letty straffte die Schultern. »Ich bin fest entschlossen, alles von ihm zu lernen, was ich nur kann.«
    »Alles?«
    Letty nickte überzeugt. »Alles. Er wird mein Mentor sein und mir beibringen, wie man Thornquist Gear leitet.«
    »Das stelle ich mir sehr interessant vor.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Morgan hob nachdenklich die buschigen Augenbrauen. »Blackstone ist ganz anders als alle Männer, die du jemals kennengelernt hast, Letty. Er legt keinen Wert auf Theorie, sondern bevorzugt die Praxis.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich bezweifle ernsthaft, daß er jemals ein Sensitivitätstraining gemacht hat«, meinte Morgan trocken.
    Letty lächelte schwach. »Da hast du sicher recht.«
    »Er hält sich nicht an die üblichen Verhaltensweisen, sondern stellt lieber seine eigenen Regeln auf.«
    »Willst du damit sagen, daß sein Geschäftsgebaren nicht dem Berufsethos entspricht?« fragte Letty besorgt.
    »Nein. Ich wollte dich nur warnen, daß sein Begriff von Fair play sich höchstwahrscheinlich von deinem sehr unterscheidet.«
    »Sollte ich herausfinden, daß er sich auf irgendeine Weise unehrlich oder hinterhältig benimmt, werde ich ihn sofort feuern.«
    »Machst du dir da nicht selbst etwas vor?« fragte Morgan bedächtig.
    »Dad, er arbeitet für mich. Hast du das vergessen? Ich kann ihn jederzeit hinauswerfen.«
    »Verlaß dich nicht darauf, mein Liebling.«
    »Verdammt, Thornquist Gear gehört mir«, erwiderte Letty zornig. »Ich kann damit machen; was ich will.«
    Morgan grinste. »Du hörst dich tatsächlich schon an wie eine geborene Firmenbesitzerin.«
    »Was ist los mit dir, Daddy?« fragte Letty beleidigt. »Glaubst du etwa, ich könnte nicht lernen, wie man dieses Unternehmen führt? Als Leiterin der Nachschlagebibliothek habe ich jahrelang Mitarbeiter unter mir gehabt.«
    »Die Leitung von Thornquist Gear hat nicht viel mit deiner bisherigen Aufgabe in Vellacott zu tun. Ich weiß, daß du ein kluges Mädchen bist, Letty, und ich habe dir immer empfohlen, deinen Willen durchzusetzen. Trotzdem möchte ich dich vor Blackstone warnen - mit diesem Typ von Mann kennst du dich nicht aus. Bitte sei vorsichtig, bis du dir über deine Pläne vollkommen im klaren bist.«
    »In Ordnung, Dad.«
    »Eigentlich bin ich sehr froh über deine Entscheidung, dein Leben zu verändern«, fuhr Morgan fort. »Ich glaube, das wird dir gut tun - vielleicht noch mehr als damals mir selbst. Auf jeden Fall wird dein Umzug nach Seattle die Routine in deinem Leben unterbrechen und dich empfänglich für neue Einflüsse machen. Wenn es dir nicht gefallen sollte, Thornquist Gear zu führen, dann hast du immer noch die Möglichkeit, die Firma an Joel Blackstone zu verkaufen. In der Zwischenzeit wirst du sicher aufschlußreiche Erfah-rungen sammeln. Trotzdem bitte ich dich, vorsichtig zu sein.«
    »Zu diesem Thema bist du genau der richtige Gesprächspartner, Dad. Was ich vorhabe, erscheint mir ziemlich unbedeutend im Gegensatz zu dem, was du getan hast.« Letty biß sich auf die Unterlippe. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß ich bald einen kleinen Bruder haben werde.«
    Morgan runzelte die Stirn. »Ich wußte, daß wir irgendwann darüber sprechen müssen. Du hast es noch nicht verwunden, daß ich Stephanie geheiratet habe, nicht wahr?«
    »Das stimmt nicht. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt«, erwiderte Letty vorsichtig. »Aber ich gebe zu, daß es mir manchmal noch sehr seltsam vorkommt. Es ging alles einfach zu schnell.«
    »In meinem Alter hat man keine Zeit mehr zu verlieren«, sagte Morgan leise.
    »Du bist erst dreiundfünfzig, Dad.«
    »Und Stephanie gibt mir das Gefühl, wieder dreißig zu sein.«
    Letty seufzte. »Das erklärt wohl alles.«
    »Ja, mein Liebling.«
    »Sie ist

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