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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Informationen erhält, die für ihn wichtig sind.« Letty ging zurück in ihr Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Sie lächelte die drei Männer aus Echo Cove freundlich an. »Nun, meine Herren, warum haben Sie sich die Mühe gemacht, mich hier aufzusuchen?«
    Mit einemmal begannen alle gleichzeitig zu sprechen. Schließlich fuhr Ed Hartley sich mit der Hand über seine Halbglatze und bedeutete dann den anderen zu schweigen.
    »Wir wissen, was zwischen Thornquist Gear und Copeland Marine vor sich geht«, sagte er steif. »Keiner von uns arbeitet direkt für Copeland, aber wir alle würden darunter leiden, wenn Copeland Marine schließen müßte. Mir gehört das größte Lebensmittelgeschäft der Stadt, und die meisten Leute, die bei mir einkaufen, sind bei Copeland angestellt.«
    Stan McBride nickte zustimmend. »Ich habe Joel Blackstone unsere Lage bereits in der Nacht erklärt, in der er mit Mr. Escott aneinandergeraten ist. Ich sitze im gleichen Boot wie Ed. Wenn Copeland nicht mehr existiert, geht auch mein Geschäft kaputt. Neunzig Prozent meiner Kunden kommen direkt vom Hafen in mein Lokal.«
    Ben Johnson sah Letty ernst an. »Ich leite die Bank in der Hauptstraße. Vielleicht ist sie Ihnen bei Ihrem Besuch aufge-fallen. Wenn Copeland Marine geschlossen wird, bedeutet das für Echo Cove den wirtschaftlichen Ruin. Einige Leute arbeiten zwar in der anderen Fabrik, aber sie ist viel zu klein, um die Stadt am Leben zu erhalten. Fast jeder Einwohner zahlt seine Rechnungen von dem Gehalt, das er bei Copeland bekommt.«
    »Wir wollen nicht, daß Copeland Marine schließen muß, Miß Thornquist«, schloß sich Ed Hartley flehentlich an. »Sicher - Victor Copeland hat sich nicht immer wie ein Gentleman verhalten. Wir wissen, daß er vor einigen Jahren Blackstone ein wenig zu hart angefaßt hat, aber so etwas passiert nun einmal. Echo Cove braucht Copelands Firma, das steht fest.«
    Letty faltete die Hände. »Ich soll also einen Weg finden, das Unternehmen zu retten?«
    »Wir bitten Sie darum, Miß Thornquist«, antwortete Stan. »Ich weiß, es gab böses Blut zwischen Blackstone und Copeland, aber hier geht es um das Schicksal einer ganzen Stadt.«
    »Ist Ihnen klar, daß es nicht soweit gekommen wäre, wenn Copeland die Firma in den letzten Jahren besser geführt hätte?«
    Stan zuckte hilflos die Schultern. »Davon verstehe ich nicht viel. Eigentlich ist das auch Copelands Angelegenheit. «
    »Er hat das Unternehmen heruntergewirtschaftet«, erklärte Letty leise.
    Hartley warf ihr einen besorgten Blick zu. »Können Sie denn die Firma nicht sanieren? Oder zumindest Copeland mehr Zeit geben, um etwas zu unternehmen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Letty aufrichtig. »Im Moment kann ich Ihnen nur versprechen, die Situation genau zu prüfen - das ist alles.«
    »Darum sind wir hier, Miß Thornquist«, sagte Stan hoffnungsvoll. »Wir möchten Sie bitten, sich zu überlegen, ob Sie Copeland noch eine Chance geben können.«
    Joel lief rasch die Stufen in den vierten Stock hinauf und überflog dabei den Bericht, den er sich von der Buchhaltungsabteilung geholt hatte. Die kostensenkenden Maßnahmen, die er vor einigen Monaten eingeführt hatte, zeigten bereits Wirkung. Er lächelte zufrieden und beschloß, Letty den Bericht zu zeigen.
    Vielleicht würde er ihr heute abend im Bett erklären, wie man in einer Firma wie Thornquist Gear Einsparungen vornehmen konnte. Bei dem Gedanken daran grinste er.
    Er pfiff leise vor sich hin, als er plötzlich drei bekannte Gesichter vor sich sah. Verärgert blieb er stehen. Es gehörte nicht viel dazu, sich vorzustellen, was Stan McBride, Ed Hartley und Ben Jackson hier taten.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie hier?« fragte er barsch und ging auf die drei Männer zu.
    »Hallo, Blackstone«, erwiderte Stan unbehaglich. »Wir waren bei Miß Thornquist.«
    »Wenn ihr damit rechnet, daß sie Copeland Marine euch zuliebe rettet, habt ihr euch getäuscht.«
    Ed Hartley, der immer noch so kummervoll aussah wie vor fünfzehn Jahren, hob die Schultern. »Wir haben ein Recht darauf, unser Anliegen der Eigentümerin von Thornquist Gear vorzutragen. Schließlich kämpfen wir um unsere Existenz, Blackstone.«
    »Tatsächlich?« Joel lächelte freudlos. »Und jetzt wollen Sie, daß ich Ihnen zuliebe Copelands Firma über Wasser halte? Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem mein alter Herr Sie um einen kleinen Kredit in Ihrem Laden bat, Hartley. Wir saßen damals in der Klemme, weil wir

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