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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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hält.«
    »Aber der Job macht mir großen Spaß, Mr. Blackstone.«
    »Dann hätten Sie sich eben mehr darum bemühen müssen«, entgegnete Joel.
    In diesem Augenblick öffnete Letty die Tür. Als sie begriff, was vorging, kniff sie erbost die Augen zusammen.
    »Was soll das, Mr. Blackstone? Lassen Sie bitte meinen Sekretär in Ruhe.«
    Arthur sah ängstlich von einem zum anderen.
    »Ich werde mich später mit dir darüber unterhalten«, erklärte Joel kühl.
    »Nicht später. Jetzt sofort. Ich werde nicht zulassen, daß du meinen Sekretär so behandelst.«
    Joels Augen blitzten zornig. »Ich habe einige Dinge mit ihm zu besprechen, wenn du erlaubst.«
    »Arthur arbeitet aber für mich«, erwiderte Letty. »Wenn es etwas mit ihm zu besprechen gibt, ist das meine Aufgabe.«
    »Aber ich habe ihm diesen Posten verschafft.«
    Letty lächelte zurückhaltend. »Darüber bin ich sehr froh, denn er erledigt seine Aufgaben ausgezeichnet.«
    Arthur warf ihr einen dankbaren Blick zu.
    »Das ist Ansichtssache«, meinte Joel.
    »Stimmt. Und da Arthur für mich arbeitet, zählt nur meine Ansicht.«
    Joel hatte das Gefühl, in eine Falle getappt zu sein. »Du bist erst seit kurzer Zeit hier. Es gibt etliche Dinge, die du noch lernen mußt.«
    »Da könntest du recht haben«, sagte Letty betont höflich. »Warum kommst du nicht in mein Büro, damit wir darüber sprechen können?« Sie hielt ihm die Tür auf.
    Joel biß die Zähne zusammen und versuchte, sich zu beherrschen. »Das ist wohl das Beste.«
    Ohne Arthur weiter zu beachten, ging er an ihm vorbei und folgte Letty in ihr Büro. Er wußte, daß Bigley ein Stein vom Herzen fiel. Wahrscheinlich war Letty in seinen Augen jetzt eine Halbgöttin.
    Joel war sich auch im klaren darüber, daß dieser Vorfall Folgen für ihn haben würde. Er hatte seinen Spion im Büro der Chefin verloren, aber er war nicht bereit, sich deshalb geschlagen zu geben.
    Nachdem Letty leise die Tür hinter ihm geschlossen hatte, drehte er sich aufgebracht zu ihr um. »Was, zum Teufel, wollten McBride, Hartley und Jackson bei dir?«
    »Das kannst du dir doch denken.« Letty zuckte zusammen, als im Vorzimmer etwas Schweres auf den Boden krachte. »Das war sicher das Lexikon, das neben Arthurs Schreibmaschine liegt.«
    Joel schob die Hände in die Hosentaschen. »Was für ein ungeschickter Kerl.«
    »Du hast ihn angestellt.« Letty setzte sich an ihren Schreibtisch.
    »Das war ein großer Fehler.«
    »Es ist nicht Arthurs Schuld, daß du nicht mehr jede Kleinigkeit erfährst, die in meinem Büro geschieht. Er hat sein Bestes getan, aber ich habe ihm gesagt, daß er ab sofort nur noch mir Bericht zu erstatten hat. Irgendwann müssen wir uns alle entscheiden, auf wen wir hören, nicht wahr?«
    »Sehr gut beobachtet, Miß Thornquist. Wenn wir schon bei diesem Thema sind, könntest du mir auch verraten, auf wessen Seite du stehst.«
    Letty lehnte sich zurück. »Beruhige dich, Joel. Ich möchte dich etwas fragen.«
    »Ja?«
    »Bist du versessen darauf, ganz Echo Cove zu zerstören, oder wärst du damit zufrieden, Victor Copeland eins auszuwischen?«
    Er starrte sie verständnislos an. »Was meinst du damit?«
    »Bitte beantworte meine Frage. Ich weiß, daß dir nicht viel an der Stadt liegt, aber sind deine Rachegelüste wirklich so stark, daß du sie um ihre Existenzgrundlage bringen willst?«
    Joel stellte überrascht fest, daß er nie zwischen seiner Abneigung gegen Echo Cove und dem Haß auf Victor Copeland unterschieden hatte.
    »Für mich gehören Copeland und die Stadt zusammen«, murmelte er und begann, unruhig hin und her zu laufen.
    »Versuch doch einmal, es anders zu sehen.« Lettys Stimme klang plötzlich sanft. »Wäre Victor Copeland nicht der Besitzer von Copeland Marine, hättest du dir dann die Mühe gemacht, diese Firma zu liquidieren«?
    Joel blieb abrupt stehen. »Nein. Aber die Frage erübrigt sich. Copeland Marine gehört ihm. Und die drei Mistkerle, die vorher bei dir waren, verdienen kein Mitleid.«
    »Mag sein. Aber es geht auch noch um andere Leute.«
    »Zum Beispiel?«
    »Angie Taylor.«
    Joel sah sie verblüfft an. »Die Bibliothekarin? Was ist mit ihr?«
    »Haßt du sie auch?«
    »Natürlich nicht. Mrs. Taylor war immer...«, er zuckte die Schultern. »Sie war immer sehr nett zu mir.« Joel dachte daran, daß sie ihm nach dem Tod seiner Mutter bereitwillig und ohne viel zu fragen einen Zufluchtsort geboten hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit erinnerte er sich an die vielen Stunden,

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