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mir irgendwann mal, um was es hier eigentlich geht? Aber nicht irgendeinen Quatsch über deine Freundin.
Trepan /vertraulich an Colonelonic:
Na, hör mal. Der Teil war nicht gelogen.
Irgendwann erzähl ich dir vielleicht den Rest. Aber nicht heute. Ich muss nach
London.
Arts Blickfeld pulsierte im schnellen Rhythmus seines Herzschlags. Mit einer Hand stopfte er die Klamotten in den Rucksack, mit der anderen buchte er über Komset ein Ticket nach London.
Während er seiner Großmutter am Kühlschrank eine Notiz hinterließ und gleichzeitig das Taxi bestellte, perlte ihm Schweiß über die Stirn.
Als er bei der Luftsicherheitskontrolle endlich an die Reihe kam, war er kurz davor auszurasten.
Der Wachmann tastete ihn mit dem Ultraschall-gerät ab, sah ihn durch die Röntgenbrille von oben bis unten an und ließ ihn danach zweimal durch 291
den Chromatografen laufen. Art bemühte sich, beherrscht zu atmen, doch es wollte ihm nicht gelin-gen. Während er mehrmals tief Luft holte, dachte er über seine Situation nach: Na gut erst mal beruhigen gut so schließlich flieg ich gleich nach London um meinen guten Freund Fede mit der Tatsache zu konfron-tieren dass er mich beschissen hintergangen meine Freundin dazu benutzt hat mich abzulenken und Linda dieses Miststück ist jetzt in Los Angeles und schläft mit ihrem bescheuerten Ex und dieser Ex will mir meine Ideen klauen und als seine eigenen verkaufen dieser Oberarsch und legt bei dieser Gelegenheit auch gleich Linda flach und lacht sich bestimmt schimmelig über den dummen alten Art der in Toronto herumhängt und Däumchen dreht o ja dafür wird Fede bezahlen und zwar anständig … Und schon schnaufte Art wieder durch die Nase, hyperventilierte und verlor jede Beherrschung. Schließlich fragte ihn der Mann vom Sicherheitsdienst, ob er einen Arzt brauche, doch Art winkte ab. »Nein, es geht schon, ich bin nur etwas neben der Spur, weil einer meiner Freunde unerwartet gestorben ist. Ich fliege zur Beerdigung nach London.« Die Erklärung stellte den Mann offenbar zufrieden, denn er ließ Art endlich durch.
Er unterdrückte den Drang, sich während des Fluges zu besaufen und brachte stattdessen seinen Sitz zum Beben, indem er so heftig mit den Beinen herumzappelte, dass sein Sitznachbar –
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ein älterer Geschäftsmann, der bisher mit gerunzelter Stirn über Tabellenkalkulationen gebrütet hatte – schließlich eine Hand auf Arts Knie legte und sagte: »Schalten Sie den Motor aus, Junge.
Er wird Ihnen noch durchbrennen, wenn sie ihn bis Gatwick in dieser Höhe im Leerlauf arbeiten lassen.«
Als die Stewardess den Wagen mit zollfreien Waren durch den Gang schob, wäre Art fast vom Sitz gesprungen, denn der Karren war mit fantas-tischem altem Whiskey in originellen Geschenk-flaschen beladen. Man hatte die Wahl zwischen Schotten mit wehendem Kilt oder betrunkenen Kobolden, die an Laternenpfählen hangelten.
Doch er beherrschte sich.
Während er beim britischen Zoll anstand, war er derartig nervös und geladen, dass er sich am liebsten eine ganze Packung filterlose Player’s auf einmal in den Mund gestopft und mit einem Schweißbrenner angezündet hätte. Es war noch nicht einmal 06:00 MGZ, und der Sikh hinter dem Schalter machte den Eindruck, als wären die Augen unter dem Turban noch auf Halbmast. Allerdings wachte er sofort auf, als Art über die rote Linie trat, beide Hände auf den Schalter knallte und sie als Hebel benutzte, um sich daran aufzu-richten.
»Was ist der Anlass Ihres Aufenthalts in England, Sir?«
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»Ich arbeite für Virgin/Deutsche Telekom. Soll ich Ihnen mein Visum übermitteln?« Seine Hände zitterten so heftig, dass ihm das Komset aus der Hand rutschte und mit einem Scheppern, das nichts Gutes verhieß, auf dem harten Boden aufschlug. Er hob es auf, betastete die neue Beule im Deckel, klappte es auf und gab mit dem (ziemlich schmutzigen) Zeigefinger den Befehl für die Über-mittlung ein.
»Danke, Sir. Tür Nummer zwei bitte.«
Art wollte schon zum Gepäckkarussell hinübergehen, als er plötzlich begriff, was der Mann gesagt hatte: Der Zoll wollte ihn filzen! Gottverdammte Scheiße! Nervös wartete er in dem kleinen Abfertigungsraum, bis ein weiterer Zollbeamter auftauchte, sich in Arts Komset einloggte, die Personalien und Beglaubigungsschreiben überprüfte und ihn eingehend betrachtete.
»Fühlen Sie sich nicht gut, Sir?«
»Bin nur ein bisschen aufgedreht«, erwiderte Art und bemühte sich verzweifelt, einigermaßen
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