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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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schwarzer Käfer mit steifen Beinen auf dem Rücken, und zusammenströmende Ameisen nährten sich von dem, was aus ihm austrat.
    Neben einem Abfalleimer mit einer vergitterten Klappe, die so lose saß, dass sie sogar im schwachen Hauch des Meeres quietschte, lag eine leere Flasche scharfer Sauce, auf deren Etikett ein Schädel mit gekreuzten Knochen abgebildet war.
    Andererseits flogen drei weiße Tauben gemeinsam über den Himmel und sieben Pennys waren auf dem Rand eines Trinkbrunnens arrangiert. Auf einer Bank lag ein zurückgelassenes Taschenbuch mit dem Titel Deine strahlende Zukunft .
    Sie beschloss, sich von Nickies Instinkten leiten zu lassen. Die Hündin beschnupperte alles, fixierte nichts und ließ keinen Argwohn erkennen. Amy folgte dem Beispiel und fand ihren Weg zu einer weniger fieberhaften Deutung jeglicher Formen und Schatten und verlor dann gänzlich das Interesse an Zeichen.

    Tatsächlich beschlich sie sogar Skepsis und sie begann sich zu fragen, ob das Gespräch mit Schwester Jacinta wirklich stattgefunden hatte. Sie konnte es auch geträumt haben.
    Sie glaubte, wenige Momente, bevor das Telefon geläutet hatte, aus einem Alptraum von Flügeln erwacht zu sein, aber vielleicht war auch nur ein Traum in einen anderen übergegangen, so dass sie aus Connecticut kommend unmittelbar in einen Dialog mit einem Geist eingetreten war.
    Nach dem Anruf hatte sie Nickie angesehen, ihren Arm um den Hund gelegt und war wieder eingeschlafen. Sie waren gemeinsam aus dieser Umarmung erwacht. Wenn sich der Anruf nur in einem Traum abgespielt hatte, dann hatte sie sich lediglich im Schlaf zu Nickie umgedreht.
    Schon vor ihrer Rückkehr in das Motelzimmer hatte Amy beschlossen, Brian nichts von Schwester Maus zu erzählen. Zumindest noch nicht. Vielleicht später, wenn sie wieder unterwegs waren.
    Am Vorabend hatte Brian eine E-Mail an Vanessa geschickt, ehe er ins Bett gegangen war. Während Amy mit Nickie unterwegs gewesen war, hatte Vanessa eine Antwort geschickt.
    Sie nannte die Adresse eines Restaurants in Monterey, in dem Amy und Brian zu Mittag essen sollten.
    Sie holten sich ein Frühstück bei einem Schnellimbiss und aßen wieder im Wagen, auf dem Highway 101 in nördlicher Richtung. Um die Mittagszeit sollten sie in Monterey sein.
    Die ersten drei Stunden fuhr Brian. Er sagte wenig und starrte die meiste Zeit mit grimmiger Miene durch die Windschutzscheibe auf die Straße.
    Obwohl er es kaum erwarten konnte, das Sorgerecht für seine Tochter zu bekommen, musste ihn die Frage beunruhigen,
in welcher Verfassung er sie vorfinden würde und für wie viel dessen, was sie durchlitten hatte, sie ihn verantwortlich machen konnte.
    Amy versuchte mehrfach, ihn aus dem Sog seiner tristen Gedanken hervorzulocken, doch er tauchte jedes Mal nur kurz daraus auf und versank dann wieder in grüblerischem Schweigen.
    Da er in sich gekehrt war, sah auch sie sich zu einer gewissen Selbstbetrachtung gezwungen und gestand sich ein, dass Skepsis nicht der wahre Grund für ihr Zögern gewesen war, Brian von Schwester Jacintas Anruf zu erzählen. Es war unaufrichtig gewesen, die übernatürliche Begebenheit als bloßen Traum abzutun.
    In Wahrheit sah es so aus, dass sie nicht über den Inhalt ihres Gesprächs mit der Nonne reden konnte, bevor sie Brian den Rest der Geschichte erzählt hatte, die sie am vergangenen Abend begonnen und dann doch nicht beendet hatte, weil sie zu erschöpft und emotional ausgelaugt gewesen war. Weil Schuldgefühle an ihr genagt hatten. Sie hatte ihren Bericht mit Nickies Tod enden lassen; jetzt versuchte sie den nötigen Mut zu fassen, um den abgerissenen Faden wieder aufzunehmen.
    Nachdem sie in einer Parkbucht angehalten hatten, um sich die Beine zu vertreten und Nickie Gelegenheit zu einer Pinkelpause zu geben, fuhr Amy die beiden letzten Stunden bis Monterey. Jetzt musste sie den Blick auf die Straße richten. Sie hatte einen guten Grund dafür, ihm nicht direkt in die Augen zu sehen, während sie sprach, und das gab ihr die erforderliche Zuversicht, um in die Vergangenheit zurückzukehren.
    Dennoch konnte sie sich dem ungeheuerlichen Ereignis nur indirekt und schrittweise annähern. Sie begann mit dem Leuchtturm.

    »Habe ich dir schon mal erzählt, dass ich ein paar Jahre lang in einem Leuchtturm gelebt habe?«
    »Die meisten Leuchttürme haben eine wunderbare Architektur«, sagte er. »An deine Jahre im Leuchtturm würde ich mich bestimmt erinnern.«
    Aus seinem Tonfall war herauszuhören, dass

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