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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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zusammen. Er beugte sich zu mir, legte seinen Mund dicht an mein Ohr. »Welch hübschen Schmuck du trägst, meine Liebe.«
    »Ja, um dir damit die Haut zu versengen«, erwiderte ich, riss meinen Arm in einem Anflug von Kraft nach oben und rammte ihm das Silberarmband vor die Wange.
    Caleb schrie. Er ließ mein Gesicht los und schlug meinen Arm zur Seite. Eine große böse Wunde brannte auf seiner Wange.
    Ich brachte meine Arme in eine Abwehrhaltung, aber bevor ich etwas tun konnte, hatten mich drei von Calebs Jungen überwältigt und fesselten mir Arme und Beine. Ich trat nach ihnen, schrie und versuchte, um mich zu schlagen. Doch sie zwangen mich in die Knie.
    Caleb starrte auf mich herunter; seine Augen brannten vor Wut. »Wer hat ihr erlaubt, hier drinnen Silber zu tragen?«, brüllte er. »Wer war es?« Er ließ seinen Blick über die Jungen im Raum schweifen. Sie hielten die Luft an. Sie alle fürchteten sich vor Caleb, ihrem Vater.
    Jude, der bis dahin neben Talbot gestanden hatte, trat mit untertänig geneigtem Kopf vor. »Verzeih mir, Vater. Ich wusste nicht, dass ihr Armband eine Gefahr darstellt. Ich dachte, es wäre bloß ein wertloser Teil ihres Kostüms.«
    »Gut, dann nimm es ihr jetzt ab!«, rief Caleb.
    Jude warf ihm einen Blick zu, neigte seinen Kopf dann noch tiefer und trat zu mir. Einer meiner Bewacher hieltihm meinen Arm entgegen. Ich wehrte mich nicht mehr und versuchte stattdessen, meinem Bruder in die Augen zu schauen, während er sich zu mir herunterbeugte. Doch er sah mich nicht an.
    »Ich weiß, dass da noch etwas Gutes in dir ist, Jude«, flüsterte ich. »Du warst immer so was wie ein Heiliger … Jetzt hast du dich verloren. Aber du bist noch immer mein Bruder. Du hättest mich nicht angerufen, wenn dir nichts mehr an mir läge.«
    »Ich bin nicht dein Bruder«, flüsterte Jude voller Zorn. »Du hast mich betrogen. Das hier ist jetzt meine Familie.« Judes Hände zögerten, schreckten vor der Berührung des sengenden Silbers zurück.
    »Welcher Vater würde dich zwingen, dir selbst wehzutun?«
    »Du hast mich mehr verletzt, als jede Verbrennung es könnte.« Mit einem Ruck riss er mir das Armband vom Handgelenk und warf es beiseite. Er schüttelte seine Hand, als kleine Brandblasen auf seinen Fingerspitzen erschienen.
    »Ich liebe dich«, raunte ich. »Ich bin deine Schwester. Ich will dich nach Hause bringen.«
    Endlich sah Jude mich an. Zuerst blitzten seine Augen silbrig auf, verdunkelten sich dann jedoch zu dem vertrauten Violett, das sich in meinen Augen widerspiegelte. Mein Bruder war irgendwo da drin. »Wenn du nicht noch mal so was machst, wird dir nichts passieren«, flüsterte er. »Er hat es auf Daniel abgesehen.«
    »Ich kann dich hören«, sagte Caleb. »Supergehör, weißt du noch?«
    »Verzeih mir, Vater.« Jude zog wieder den Kopf ein und trat zur Seite, als Caleb auf mich zukam.
    Die Strieme auf Calebs Wange war kleiner geworden, leuchtete jedoch immer noch hellrosa. Er grinste mich höhnisch an, ging dann aber an mir vorbei zu Gabriel hinüber, der jetzt nur noch von einem Bewacher festgehalten wurde. »Ich bin beeindruckt. Ich wollte eine Plage aus der Welt schaffen, doch nun sind mir gleich zwei in die Falle gegangen. Es passt hervorragend, dass du dabei zusiehst, was ich hier tun werde. Denn letztlich wird es dir und deinem Rudel nicht anders ergehen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Gabriel.
    Das schiefe Lächeln schien auf Calebs Lippen zu tanzen. »Wir beide wissen, dass Sirhan stirbt. Und wenn es so weit ist, werde ich der Zeremonie der Herausforderung beiwohnen.«
    »Du hast gar nicht den Mut eines Wolfs, um allein dort aufzutauchen«, entgegnete Gabriel. Ich konnte förmlich hören, wie er ihn auf die Probe stellte. »Du hattest nicht mal genügend Schneid, um deinen Mordversuch an Sirhan allein durchzuführen. Du hast es deine kleinen Freunde versuchen lassen. Bei diesem Gefecht töteten sie Rachel. Das Rudel vergibt nicht so schnell.«
    »Ich habe mehr Schneid als du«, entgegnete Caleb. »Du sitzt da oben in deinen Bergen und predigst den Werwölfen, gegen ihre Natur zu handeln und friedfertig zu sein. Dank dir werden sie nicht für den Kampf bereit sein, den ich ihnen liefere. Wie du siehst, habe ich mein eigenes Rudel gebildet. Meine Jungs und ich werden der Zeremoniebeiwohnen und wir werden das Rudel übernehmen. Wir haben genügend Geld zusammengebracht, um die anderen Herausforderer zu bestechen. Und wir sind stark genug, um es mit jedem anderen

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