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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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aufzunehmen. Noch bevor Sirhan in die Erde versenkt wird, werde ich auf seine Leiche spucken. Ich werde alles haben, was mir schon seit Ewigkeiten zusteht. Und das Beste daran ist, dass du einfach nur dastehen und alles geschehen lassen wirst, nicht wahr?«
    Gabriel antwortete nicht. Er sah Caleb nur an, scheinbar ungerührt von dessen Äußerungen.
    Meine Ängste waren also berechtigt? Caleb schickte sich an, Sirhans Rudel zu übernehmen, und Gabriel würde nichts tun, um ihn aufzuhalten? Wenn Caleb schon in der Lage war, als Anführer der Shadow Kings eine ganze Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen – was würde dann geschehen, wenn er zum Alpha des stärksten Rudels im Land würde?
    Ein neues Gevaudan.
    Angesichts von Gabriels ausbleibender Erwiderung leuchteten Calebs Augen zufrieden auf. »Feigling«, sagte er und rammte seine Faust vor Gabriels Stirn.
    Gabriel stöhnte. Seine Augen verdrehten sich, er verlor das Bewusstsein. Sein Bewacher ließ ihn los und er sackte zu Boden. Die Shadow Kings hatten anscheinend Übung, wenn es darum ging, andere Menschen mit einem einzigen Schlag außer Gefecht zu setzten. Ich fragte mich, ob es so zu den vielen Verbrechen ohne Augenzeugen gekommen war.
    »Jetzt muss ich mich nur noch um eine Sache kümmern.« Caleb drehte sich um, grinste wie ein Schakal und trat zu Daniel. »Ich dachte, du wärst ein für alle Mal verschwunden, bis Jude mir sagte, wo ich dich finden könnte. Ich bin überrascht, dass du zurückgekommen bist. Ich hörte, du hättest die Stadt aufgemischt, als ich mit deiner Mutter weggegangen bin. Und dann warst du einfach von der Landkarte verschwunden. Ich hatte gehofft, du wärst tot. Ich habe deiner Mutter gesagt, dass du tot bist.«
    Bei der Erwähnung seiner Mutter zuckte Daniel etwas zusammen. Es war fast vier Jahre her, dass sie ihn verlassen hatte und mit Caleb fortgelaufen war. »Wo ist sie? Wahrscheinlich hast du sie hier irgendwo angeleint.«
    »Ich habe sie getötet.« Caleb zog ein kurzes Messer aus einer Scheide an seinem Gürtel. »Hiermit.«
    »Was?« Daniel versuchte, sich freizukämpfen. Er hatte zwar immer gesagt, er hätte keine richtige Mutter, doch ich wusste, dass ihm immer noch etwas an ihr lag.
    »Sie hörte nicht auf, mir in den Ohren zu liegen. Sie wollte unbedingt zu dir zurück. Also hab ich ihr erzählt, du seiest tot. Dadurch wurde sie nur wütender. Sie konnte den Mund nicht halten, da hab ich sie erstochen. Man könnte wohl sagen, es ist dein Fehler, dass sie starb.«
    Daniels Nasenflügel bebten. »Wenn du mich damals nicht bei dir haben wolltest, weshalb willst du es dann jetzt? Ich vermute, die Falle galt mir?«
    »Sehr richtig«, sagte Caleb. »Ich bin glücklich, dass dein Freund uns verraten hat, wo du zu finden bist. Das hat mir vor der Kampfzeremonie eine Menge Arbeit erspart.Weißt du, Jude kam mir schon irgendwie bekannt vor, als Talbot ihn zu uns brachte. Er hauste auf der Straße wie eine streunende Katze. Die meisten meiner Jungs lebten so. Das ist das Gute an verzweifelten Teenagern. Man kann sie sehr leicht beherrschen. Du sagst ihnen, dass sie dazugehören, und sie machen praktisch alles, was du verlangst. Mir wurde allerdings erst klar, wer Jude eigentlich war, als er uns eines Abends mit einer Geschichte erfreute und erzählte, wie er zum Werwolf geworden war. Anscheinend hatten seine Schwester Grace und ihr Freund Daniel etwas damit zu tun. Du kannst dir vorstellen, wie erfreut ich dieser Geschichte von der Galerie aus lauschte und wie gern ich mehr erfahren wollte. Als ihm klar wurde, wer ich war und was ich wollte, versuchte er wegzulaufen. Doch ich half ihm zu erkennen, dass uns etwas Gemeinsames verband. Wir wurden beide von unserer Familie betrogen. Sirhan würde das Rudel lieber einem Feigling wie Gabriel überlassen, anstatt mich es so führen zu lassen, wie es sein sollte. Und Judes Familie zog den Köter von nebenan dem eigenen Sohn vor. Wir brauchten uns nur einmal in die Augen zu sehen, schon war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Falle aufbauten.«
    Calebs Ausführungen ergaben noch immer keinen Sinn. Warum sollte er solch eine aufwändige Falle stellen, nur um Daniel wiederzusehen? Wieso lag ihm überhaupt etwas daran? Er hatte Daniel doch schon zwanzig Mal durch die Jungen in seinem Rudel ersetzt. Wozu sollte er Talbot auftragen, sich mit mir anzufreunden, nur um mich dann später zu entführen und eine Fährte für Danielauszulegen? Ich wusste nicht, ob es die Ideen eines

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