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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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aufzustehen, aber sobald er aufgehört hatte zu schwanken, lief Molly quer durch das Zimmer und deutete auf etwas an der Wand. Urgum spähte dorthin und entdeckte einen großen Doppelhaken aus solidem Messing.
    »Was ist das?«, sagte er.
    »Es ist ein spezieller Axthaken, an dem man Äxte aufhängen kann«, sagte Molly. Sie griff wieder nach der Axt und versuchte, sie aufzuheben, aber sie konnte sie noch immer nicht bis zu dem Haken hochheben.

    fiel sie wieder zu Boden.
    »Er passt, ehrlich«, sagte Molly. »Ich krieg sie nur nicht hoch.«
    »Ach«, sagte Urgum und legte sich prompt wieder hin.
    »Das wird verhindern, dass du dir ständig die Zehen spaltest«, sagte Molly sauer. »Ich habe ihn dir mit Geld gekauft und er hat fünf Tannas gekostet, also sag schon, dass er dir gefällt.«
    Urgum seufzte. »Mein anderes Geschenk hat mir besser gefallen.« Langsam hob er die Hand zu seinem Hals, langte in sein Hemd und zog seine kleine Blumenkette hervor.
    »Die Blumenkette?«, keuchte Molly. »Du trägst sie immer noch?«
    »Weißt du denn nicht mehr, was du gesagt hast, als du sie mir gegeben hast?«, fragte Urgum. »Mein Papa hat keine Angst davor, eine Blumenkette zu tragen, weil er der stärkste Papa auf der ganzen Welt ist.«
    »Ha!«, schnauzte Molly ihn an. »Die hätte ich dir nie gegeben, wenn ich gewusst hätte, dass du dich mal einfach zusammenrollen und mir wegsterben würdest.«
    »Das ist mein Schicksal«, sagte Urgum getragen. »Ich habe ein erfülltes und ruhmreiches Leben gehabt, und nun ist für mich die Zeit gekommen, meinen dankbaren Göttern zu begegnen.«
    »Warum bist du so scharf drauf, denen zu begegnen?«, sagte Molly. »Du weißt doch gar nicht, wie die sind.«
    »Tu ich wohl«, gab Urgum zurück. »Sie sind makellose, starke, edle Geschöpfe, ziemlich genau so wie ich, nehme ich an.«
    Die Zwillingsgötter tauschten betretene Blicke. Sie waren froh, dass Urgum nicht sehen konnte, wie zwei kleine Flammen versuchten, sich in einer Ecke zu verstecken, und grün anliefen, als sie den Geruch der Toilette nebenan einatmeten.
    »Wahrscheinlich wird es damit enden, dass ich selbst ein Gott werde«, fuhr er fort. »Siehst du Molly, vor dir steht der letzte der echten Barbaren.«
    »Tut er nicht«, sagte Molly trotzig. »Der steht vor dir.«
    »Hä?«, antwortete Urgum. »Die einzige Person, die vor mir steht, bist du!«
    »Allerdings, und ich werde eine echte Barbarin. Ich habe zugeschaut, wie meine Brüder sich für die Party aufgewärmt haben. Die können mir alles beibringen, was ich wissen muss.«
    »Dieser Haufen? Ha!« Urgum grunzte. »Mit denen hast du kein Glück. Die haben nicht einen einzigen barbarischen Knochen im Leib. Sie haben’s einfach nicht in sich.«
    »Ruinn hat vorhin Äxte geworfen. Er ist echt gut. Er wird es mir eines Tages beibringen.«
    »Ruinn? Der könnte nicht mal ein Stöckchen werfen. Hör bloß nicht auf den.«

    »Die Zwillinge werden mir beibringen, wie man Feuer rülpst.«
    »Ha! Die beiden könnten nicht mal eine Kerzenflamme hochwürgen.«
    »Robbin zeigt mir, wie man Bären zerpflückt.«
    »Robbin? Bären zerpflücken? Nun, ich schätze mal, er hat sich’n bisschen was abgeguckt«, gab Urgum zu. »Aber er hat überhaupt keine Technik. Er kann es mit höchstens zweien auf einmal aufnehmen. Und was dich angeht, schau dich doch nur mal an! Wie willst du JEMALS einen Bären zerpflücken?«
    Molly hielt es nicht länger aus.
    »Wenn du ENDLICH fertig bist, habe ich Neuigkeiten für dich«, sagte sie böse. »Vielleicht werde ich nie so groß oder so stark ODER so stinkig sein wie du, aber ich werde trotzdem ein besserer Barbar sein als du, UND weißt du warum? Weil wenn ich sterbe, dann wird es nicht aus Selbstmitleid sein, wenn ich stattdessen auf eine Party gehen kann.«
    »Was?«
    »Ich meine, was ich sage«, rief sie. »Los, stirb endlich. Was spielt es für eine Rolle, dass es dann niemanden mehr gibt, der mir zeigt, wie ich das alles richtig machen kann? Ich werde das alles auch ohne dich gut genug hinkriegen.«
    Molly stampfte schmollend auf die Tür zu. Ihre Augen glühten vor Zorn, ihre Unterlippe stand so weit nach vorne wie eine zweite Zunge. Doch zu ihrer Überraschung prustete Urgum vor Lachen, und sogar als es sich in ein gewaltiges Husten verwandelte, lächelte er noch.
    »WAS?«, fragte sie sauer.
    »Komm her«, sagte Urgum, als er wieder Luft bekam. Er winkte sie zu sich und klopfte auf die Stelle neben sich, damit sie sich auf das Bett

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