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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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übrigens auch nicht. Auf Sylt baden die meisten nackt.«
    »Wenn das Frau Weidemann-Zapek und Frau Klüppersberg wüssten. Die haben übrigens bis halb elf auf ihn gewartet. Dann habe ich erklärt, ich müsste jetzt den Frühstücksraum saugen. Sonst würden sie da immer noch sitzen.«
    »Die sind ja wirklich zäh. Na ja, er hat selbst Schuld. Ist Dorothea schon wieder da?«
    Gesa hob die Schultern. »Keine Ahnung, ich habe sie noch nicht gesehen. Ich habe jetzt jedenfalls Feierabend und fahre auch zum Strand. Eine Geschirrspülmaschine läuft noch, falls du Lust hast, kannst du sie nachher ausräumen, sonst ist alles fertig.«
    »Das ist das Beste, was ich je gehört habe. Danke Gesa.«
    Sie lachte, schulterte ihre Tasche und schwang sich auf ihr Mountainbike.
     

Dann kamst du
    – Vicky Leandros –
    Im ersten Stock wurde ein Fenster geschlossen. Ich sah hoch und überlegte, ob es Johann Thiess Zimmer gewesen war. Hatte er am Fenster gesessen und auf seine Herzmuschel gewartet? Ich riss mich zusammen und beschloss, erst mal zu duschen und mir dann eine Mütze zu kaufen.
    Als ich mich nach dem Duschen eincremte, merkte ich, dass die erste Sonne schon für einen Sonnenbrand gereicht hatte. Und dass die Stelle zwischen den Schulterblättern, an der es am meisten spannte, für mich unerreichbar war. Erleichtert hörte ich den Schlüssel in der Haustür.
    »Papa, kommst du mal? Ich habe auf dem Rücken einen Sonnenbrand.«
    Dorothea kam ins Badezimmer. »Und du glaubst, Heinz hat da eine Lösung? Eincremen, meine Liebe, in deinem Alter ist jeder Sonnenbrand ruinös.«
    Ich hielt ihr die Körperlotion hin. »Du bist nur vier Jahre jünger und hast dafür viel empfindlichere Haut. Gib nicht so an, hier, der ganze Rücken bitte. Und nicht so grob, es brennt wirklich.«
    Dorothea cremte großzügig. Ich sah mir das Ergebnis im Spiegel an. Rot und fettig. Ich hatte nur ein einziges Kleid dabei, ein rotes, mit sehr tiefem Rückenausschnitt. Das konnte fürs Erste im Schrank hängen bleiben.
    Ich setzte mich neben Dorothea, die mit beseeltem Gesichtsausdruck auf dem Badewannenrand hockte.
    »Ach, Christine, das war echt ein toller Tag. Emden ist ganz reizend. Wir waren in der Kunsthalle, am Hafen, haben gegessen und ein bisschen geknutscht.«
    »Ich denke, ihr wolltet… Ihr habt was?«
    »Christine, dieser Typ ist phänomenal. Er wohnt übrigens in Oldenburg. Wie lange fährt man von Hamburg nach Oldenburg?«
    »Zwei Stunden, glaube ich. Sag mal, ich denke, du wolltest nur einen kleinen Sommerflirt? Na ja, du verlierst wenigstens keine Zeit. Und? Richtig gut?«
    Dorothea streckte ihre Beine aus und rutschte fast rückwärts in die Wanne. Ich hielt sie am Arm fest.
    »Was heißt gut? Nils ist sensationell! Ich glaube, das wird der beste Sommer meines Lebens.«
    Ich stand auf und ging zum Schrank in Dorotheas Schlafzimmer, in den ich meine Sachen gehängt hatte. Dorothea tänzelte hinter mir her und ließ sich aufs Bett fallen. Während sie mir von Nils vorschwärmte, selbstständiger Innenarchitekt, Grübchen, Surfer, seit einem Jahr Single, blaue Augen, liest am liebsten Boyle und Murakami, Sternzeichen Jungfrau, witzig, und, und, und, wühlte ich mit zunehmender Verzweiflung in meinen Klamotten. Ich hatte nur praktische Sachen dabei, Jeans, Pullis, Jeans,T-Shirts, Jeans, Strickjacke. Und das rote Kleid. Als ich gequält stöhnte, unterbrach Dorothea ihre Hymne.
    »Was suchst du da eigentlich?«
    »Was Schönes zum Anziehen. Ich habe bloß alte Klamotten eingepackt. Weil mein Vater mich so durcheinander gebracht hat.«
    Dorothea sah mich mit großen Augen an und wartete auf eine Erklärung.
    »Heute Morgen ist ein Gast angekommen. Johann Thiess. Ich war an der Rezeption. Und ich hatte dieses geringelte T-Shirt an. Und die kurze rote Hose.«
    Dorothea verstand immer weniger. »Ja, und?«
    »Dorothea, Johann Thiess ist der beste Typ, dem ich je begegnet bin.«
    »Oh.«
    »Es lief aber nicht so richtig gut. Also, ich meine, ich habe mich ziemlich komisch verhalten, glaube ich.«
    »Wie komisch?«
    »Ach, ist jetzt auch egal. Er hält mich wahrscheinlich für verhaltensauffällig. Ich will da jetzt auch nicht mehr drüber reden. Dorothea, ich habe es vergeigt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass hier plötzlich so ein Mann vor mir steht, Gott, ich habe mich benommen wie mit vierzehn.«
    Ich ließ mich auf die Bettkante sinken. Dorothea klopfte mir tröstend auf den Rücken. Ich zuckte zusammen, es brannte.
    »Das kann ja

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