Urmel aus dem Eis
unter!“
Der Professor sah den König nachdenklich an. Merkwürdig, wie gut ihm dieser plötzlich gefiel. „Professor Habakuk Tibatongs Original-Lachgas, garantiert frisch aus der Quelle“, murmelte er. Er sah das Etikett schon vor sich. „Das wäre wirklich eine gute Idee! Es wird viel zu wenig gelacht auf der
Welt. Das meiste Unglück kommt davon, daß die Menschen alles viel zu ernst nehmen! — Aber leider, vorläufig geht es noch nicht, denn wir können die Höhle ja nicht mehr betreten. — Vielleicht später einmal.“
Der König sah das ein. Noch mußte er also auf die Lachgasbomben verzichten und sich mit dem unsichtbaren Fisch begnügen.
Dafür schenkte er dem Urmel das URMEL-HAUS.
Und als der Abend kam, schnurrte das große Insekt gen Westen, in die untergehende Sonne hinein. Unter ihm baumelte ein großes, mit Wasser gefülltes Gefäß.
Der Professor und seine Tiere blickten dem König nach, bis der Hubschrauber nicht einmal mehr ein Fleck in der roten Scheibe war.
„Ganz anständig ist das nicht“, murmelte Tibatong.
„Aber wäso, hast du denn gesehen, daß der Fäsch nächt än dem Topf äst?“ fragte Schusch.
Das hatte der Professor natürlich nicht. Unsichtbare Fische können eben überall sein — oder auch nicht!
Wutz brachte das Urmel ins Bett. Wawa bezog seine Muschel, um den Mond über sich hinwegtschiehen tschu lassen. Professor Habakuk Tibatong zündete eine Kerze an, um ein Buch über die Höhle, den leuchtenden See und die Steinorgel zu beginnen.
Tim Tintenklecks schleppte Wutz die Schlummertonne vors Haus. Sie reinigte sie, legte die Matratze an ihren Platz und hängte den mit Rosen bedruckten blauen Vorhang auf.
Dann kroch sie hinein, legte Kopf und Rüssel auf die Vorderklauen und betrachtete dankbar die Sterne, die wieder so friedlich flimmerten.
Ping Pinguin aber schwamm zu Seele-Fant hinaus. Sie saßen nebeneinander im Licht des Vollmonds. Und das Meer rauschte und schäumte.
„So ist alles wieder pfön und gut!“ schnatterte Ping Pinguin leise. „Alles ist herrlich! — Nur eine Mupfel habe ich doch nicht bekommen!“
„Wöllst do ötwa döswögön eun traurögös Löd möt mör söngön?...“ fragte Seele-Fant.
Ping Pinguin nickte. „Ein pfönes, pfrecklich trauriges Lied!“ Aber zu seiner Überraschung brummte Seele-Fant: „Leudör göht ös nöcht! — Öch kann heutö keun traurögös Löd söngön. Öch bön — glücklöch!“ Es klang, als ob er sich deswegen schämte.
„Nanu?“ Ping Pinguin wunderte sich im stillen. „Was hatte Seele-Fant wohl so Schönes erlebt?“
Er kauerte sich neben seinem großen Freund in die eigenen Federn. Sie schwiegen beide und sannen in die Nacht.
Alleine singen mochte Ping Pinguin auch nicht.
Sollte nun etwa er deswegen traurig sein?
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