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Urmel fährt Ballon

Urmel fährt Ballon

Titel: Urmel fährt Ballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Zuschauer. Ich denke, es werden tausende sein. Und
Ihr bräuchtet nicht zu warten. Eine Flugschau wäre morgen schon möglich, wenn
Ihr es wünscht!« Er wandte sich an Schusch und das Urmel: »Das traut ihr euch
doch zu, oder?«
    »Kein
Problem, Professor«, plapperte Schusch. »Steigen, sänken, schweben, gleiten,
Loopängs, trudeln — alles dran, alles drän!«
    »Die
Igester sollen ihr blaues Fliegewunder erlebigen!«, versprach das Urmel.
    Doch
damit war Seine Majestät ganz und gar nicht zufrieden. »Nicht zuguckigen! Wir
wolligen selbst fliegigen!«
    »Ich
auch!«, stimmte ihm die Prinzessin zu. Sie breitete schon die Hände aus, um zu
klatschen, aber diesmal war ihr Vater schneller, griff rasch zu und hielt sie
fest. »Also abgemacht«, sagte er zum Professor. »Du Balloneste bauigen und wir
damit fliegigen-fahrigen. Jetzt aber müdig. Ihr Zimmereste bekommigen in
Schlosseste.«
    »Öfffff!«,
machte Wutz. Es klang wie ein langer Seufzer, denn ihr schwirrte der Kopf von
all den »-este« und »-igen«. Sie grunzte mehrmals heftig hintereinander.



Zimmerverteilung
     
    Der Kaiser blickte
Wutz erstaunt an. »Was du meinigen?«
    »Ja,
öfföff, Majestät. Gestattet mir eine Bemerkung. Eure Sprache klingt für uns
irgendwie lustig und wir können uns natürlich daran gewöhnen, öfföff. Aber ich
finde sie andererseits etwas umständlich, öfföff.«
    »Ich
nicht verstehigen!«
    »Man
könnte — Verzeihung, Majestät — alles viel kürzer und knapper ausdrücken, und
trotzdem deutlicher. Man müsste doch bloß die Endungen weglassen, öfföff, die unnötigen,
öfföff! Dann könntet Ihr in derselben Zeit fast doppelt so viel sagen...«
    »Was
du wolligen? Soll ich sagigen ›öfföff‹ wie du? Was für Vorteileste?«
    Das
Urmel drängte sich vor. Es hatte ja vor nichts Respekt, auch nicht vor einem
Kaiser. »Wutz meint, Ihr könntet einfacher sprechen, Mopsestät, eben ohne ›-ige‹
und ›-este‹. Natürlich auch ohne ›öfföff‹. Ich glaube, Wutz würde Euch gern
Sprechunterricht gebigen..., Verzeihung: geben!«
    »Das
stimmt, öfföff! Eine Sprechschule für Kurzsprechen wäre eine gute Sache. Ich
könnte Lehrer dafür ausbilden. So wie auf der Erde die Kurzschrift gelernt
wird, so sollte hier die Kurzrede eingeführt werden.«
    Der
Kaiser gähnte. Er hielt sich nicht einmal die Hand vor den Mund. Wutz bemerkte
es mit Stirnrunzeln, sagte aber nichts. Das hätte sie nicht höflich gefunden.
    Der
Kaiser murmelte: »Vielleicht darüber sprechigen ein anderes Maleste.« Er winkte
einem Herrn in einer besonders geschmückten roten Livree. Es war der
Haushofmeister.
    Dieser
sorgte dafür, dass unsere Besucher von der Erde im Schloss untergebracht
wurden. Er führte sie durch lange Gänge, deren Wände mit Muscheln und Pflanzen
dekoriert waren, zwischen denen Gemälde in goldenen Rahmen mit Ansichten von
der Stadt hingen.
    Wutz
fand, es sei eine hübsche, alte Stadt, öfföff, mit Denkmälern, Tempelchen,
Brunnen und Mauern voller Efeu. Sie blieb immer wieder vor den Bildern stehen,
um sie sich anzuschauen, und musste von den anderen weitergestupst werden.
    Der
Professor und Tim Tintenklecks bekamen einen großen Raum mit einer reich
verzierten Decke zugewiesen.
    Wutz
bezog eine eigene kleine Stube mit Rosentapete und einem weichen Himmelbett.
    Wawa
und Ping Pinguin wurden zusammen untergebracht und die beiden Flugtiere, das
Urmel und Schusch, erhielten ein Zimmer mit Balkon.
    »Das
ist praktisch!«, bemerkte das Urmel. »Da können wir wegfliegen und wieder
landen. Das Landen auf Fensterbrettern mag ich nämlich nicht besonders. Es ist
so kippelig!«
    Schusch
stakste auf den Balkon. Die spitzen Dächer der Stadt reichten fast zu ihnen
herauf. Hinter der Stadt dehnten sich Wiesen, da blitzte ein Fluss im
Sonnenlicht und ganz weit entfernt mochten Berge sein.
    »Äch
bän sehr zufräden. Eigentläch fehlt mär nur das Meer.«
    »Aber
der Fluss fließt doch ins Meer, hast du gesagt«, erwiderte das Urmel. »Man kann
es nur von hier aus nicht sehen. Wenn wir erst ausfliegen, wer weiß, was wir
dann noch alles entdecken!«
    »Ja,
wer weiß, wer weiß. Nun komm herein. Äch baue mär ein Nest än dem großen roten
Kässen. Und du kannst än dem Hämmelbett schlafen.«
    »Wie
im Schloss von König Futsch, wo ich Wutz als Gespenst erschienen bin!«
    Auch
der Professor und Tim Tintenklecks fanden alles, was sie zu ihrem Wohlbefinden
brauchten. Sogar frische Kleider! Aber in einer Mode, die auf der Erde

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