Urmel taucht ins Meer
rechts herunter
und zuletzt quer hindurch. «So», brummte er und ließ ihr Bein los, «so sieht
das A aus. Nun versuch es selbst!»
Wutz quiekte: «Wie schön! öff!
Ich habe ein A geschrieben. Schau doch mal her, Urmel, schaut mal, Ping
Pinguin, Wawa und Schusch — ich kann ein A schreiben!» Sie war so aufgeregt vor Glück, daß sie den Bleistift
verlor.
Tim Tintenklecks gab ihn ihr
wieder. «Versuch es erst selbst einmal!»
Und Wutz probierte es. Steif
führte sie den Stift über das Papier. Es wurde ein Strich, der so aussah, als
sei eine in Tinte gefallene Ameise aufgeregt über das Papier gekrabbelt.
«Das ist ein Blitsch!» bemerkte
Wawa scharfsinnig.
Wutz versuchte es erneut. Sie
setzte an der anderen Ecke an.
«Und nun äst es ein zweiter
Blätz», sagte Schusch, «wenn Wutz noch weiterschreibt, wärd es ein Gewätter!»
«Schön! Jetzt mal den Donner
und eine große Regenwolke!» rief das Urmel.
Wutz schnaufte bekümmert. «Ich
habe mir so viel Mühe gegeben, öff, aber meine Gelenke sind zu steif!» Tränen
tropften aus ihren Augen — nun regnete es auf ihr Gewitterbild. «Ich werde nie
schreiben lernen! Was für ein Unglück — denn ich bin eine so begabte
Dichterin!»
Besuch kommt mit Geschenken
Der Professor redete Wutz gut
zu. «Noch nie ist ein Meister vom Himmel gefallen. Alle Schulkinder lernen das
Schreiben schwer.» Aber er wurde dabei von einem Geräusch unterbrochen, das sie
alle kannten. Ein Brausen, Brummen und Knattern näherte sich.
Das Urmel spitzte die
Fledermausohren und sauste ans Fenster. Es streckte seinen langen Hals weit
hinaus. «Futsch kommt!» rief es. «Mein Freund Futsch — mit diesem fliegenden
Dingsda...»
Alle liefen aus der Stube. Der
Hubschrauber landete in angemessenem Abstand. König Pumponell von Pumpolonien
stieg aus.
Das war aber eine Überraschung!
Sie begrüßten sich. Und als der König sich den königlichen Schweiß von der
Stirn gewischt hatte, sagte er: «Mein kleiner Diener Sami hat leider Grippe, aber
ich wollte unbedingt wieder einmal sehen, wie es euch allen geht. Außerdem habe
ich Ihnen einen Brief vom Direktor Doktor Zwengelmann mitgebracht, Professor!»
«Na, das wird ein schöner
Unsinn sein!»
Der König lachte, und sie
gingen alle zusammen ins Blockhaus, wo Wutz einen Kaffee kochte. Sie gerieten
ins Plaudern. Der König wollte wissen: «Wie sieht es in der unterirdischen
Höhle aus? Haben Sie das Rätsel der Riesenkrabbe gelöst? Sie ist ein
unheimliches Tier! Sind Sie zu ihr vorgedrungen — und können Sie mir nun etwas
Lachgas in der Flasche mitgeben? Meine Politiker sind so gräßlich humorlos.
Würden sie mehr lachen, stünde vieles besser bei uns.»
Der Professor bekam einen roten
Kopf. Er hatte die Krabbe über seinen neuen Forschungen vollständig vergessen.
Das Urmel wollte ihm helfen und
rief: «Wir konnten uns doch nicht um die olle Krabbe kümmern, weil wir nämlich
inzwischen auf einem anderen Tapeten waren...»
«Planeten!» verbesserte Ping
Pinguin. «In einem wunderpfönen Raumpfiff...» Glücklicherweise mußte der König
hierüber so lachen, daß ihm die Tränen über die Backen kollerten. Sein runder
Bauch hüpfte auf und ab. So merkte er nicht, daß Tim Tintenklecks dem Urmel
einen Rippenstoß versetzte und Wawa empört zischte, denn der Professor hatte
sie angefleht, nichts von diesem Erlebnis zu erzählen. Er wußte ja, daß man ihm
nicht glauben und ihn nur für noch verrückter erklären würde. «Ein köstlicher
Witz!» rief der König endlich. Und dann schnaubte er sich die Nase.
Habakuk Tibatong war froh, daß
der König nicht weiter nachforschte. Deshalb sagte er schnell: «Ich verspreche
Ihnen, in die Höhle einzudringen. Sie sollen das Lachgas bekommen. Ich hoffe,
es verflüssigen und in Flaschen füllen zu können.»
König Pumponell war damit
zufrieden. «Also komme
ich bald noch einmal wieder», sagte er und stand auf, um sich zu verabschieden.
Er faßte in seine linke Rocktasche und gab dem Professor ein verschlossenes
Kuvert. «Der Brief von Zwengelmann!» Danach griff er in die rechte Tasche. «Ein
kleines Geschenk für Wutz! Weil sie so köstlichen Kaffee kocht!» Er öffnete
seine Faust, und darin lag — eine Parfümflasche! Er schraubte sie auf und
tupfte Wutz einen Tropfen hinter jedes Ohr. «So machen es die feinen Damen,
wenn sie auf einen Ball gehen!»
Wutz war überwältigt. «Nein,
wirklich, öfföff —», schnaufte sie. «Wie zauberhaft das duftet! Ich werde es
gewiß
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