Urod - Die Quelle (German Edition)
dass die Hülle der Quelle so hart ist, dass sie nicht gesprengt werden kann. Falls sie wirklich aus dem Weltall kommt, ist sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht zerstört worden. Wir haben keine Ahnung, aus welchem Material sie besteht. Das ist Risiko ist einfach zu hoch", erklärte Miles und bemerkte offenbar nicht, dass er von Drago sprach, als sei dieser noch lebendig.
„So wie das Ding aussah, glaube ich das sofort", sagte Thomas. „Es ähnelt einer Riesenmuschel. Die Schale ist garantiert aus einem superharten Material, aber das Innere wirkt glibberig und weich."
„ Ja, so scheint es. Aber was wissen wir schon? Wir können ja immer nur von dem ausgehen, was wir kennen. Ich meine, die Organismen, die wir hier auf der Erde haben, sind vielleicht aus einem ganz anderen Gewebe. Was für uns weich und glibberig aussieht, könnte doch etwas sein, dass irdische Sprengstoffe nicht kleinkriegen. Oder vielleicht schließt die Quelle ihre Schalen, wenn man sie berührt, um sich zu schützen. Das alles ist zu unsicher", gab Enza zu bedenken.
„Das Fries bestätigt doch nur den Plan von Miles und Drago. Damals hat es geklappt. Es war ein glücklicher Zufall, aber es hat die Quelle dreitausend Jahre lang daran gehindert, aktiv zu werden. Wir sollten es genauso machen. Ein Erdbeben simulieren", sagte Viola.
Enza zeichnete die Lage der Quelle und die Felsen, die sie umgaben. Sie zeigte den anderen, wo sie den Sprengstoff deponieren würde, um eine größtmögliche Wirkung zu erreichen.
„ Ich kann für nichts garantieren, ich bin schließlich keine Sprengstoffexpertin, aber statisch betrachtet, wäre das hier der beste Platz, um die Patronen anzubringen."
Sie wies auf eine Stelle hinter dem Gesteinsbrocken. Thomas sah sie nachdenklich an.
„ Würde theoretisch auch eine Patrone reichen, um den Felsbrocken abzusprengen?" fragte er Enza.
Enza zuckte die Schultern.
„ Kann sein. Ich habe keine Ahnung, wie viel Kraft in so einer Patrone steckt", sagte sie. „Warum?"
Da es nur einen Zugang zur Quelle gab, hatte Thomas die Idee, die Urods in den Zugang zu locken und eine Art Sprengfalle für sie zu bauen.
„Sobald sie in dem Gang stecken, zünden wir die andere Patrone und versuchen so viele von ihnen zu erwischen, wie wir können. Wenn wir Glück haben, bleibt vielleicht keiner mehr übrig, oder sie sind nur noch so wenige, dass wir eine reelle Chance haben, sie zu erledigen, falls es zum Kampf kommt."
Enza dachte darüber nach und wägte die Risiken ab.
„Die Idee ist gut, aber ich kann nicht garantieren, dass eine Patrone reicht. Möglich wäre es. Andererseits ist die Aussicht, die Zahl dieser Monster auf einen Schlag zu minimieren, ziemlich erbauend. Was meint ihr?"
„ Ich finde Thomas' Idee genial!" sagte Sebastian und da wusste Thomas, dass er ihm seinen Alleingang von vorhin verziehen hatte.
Auch Miles und Viola wollten es riskieren.
„ Dann lasst uns bitte eine Liste machen mit den Sachen, die wir brauchen. Wer trägt was und wer hat welche Aufgabe. Jeder muss sich genau an seine Pflichten halten, sonst wird es nicht funktionieren.“
Sebastian sah einem nach den anderen an.
„Noch was. Wenn es einen von uns erwischt. Ich meine, so richtig erwischt. Dann müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir ihn zurücklassen. Wer drauf geht, wird Urod-Futter, klar?!“ fügte er hinzu.
Niemand erhob Einspruch.
„ Gut, da das geklärt ist – Miles, wo ist der Schlüssel für den Transporter?“
Miles' Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Den anderen schwante Übles.
„Drago hat ihn. Hatte ihn“, würgte er hervor.
Ungläubiges Stöhnen wurde laut.
„Kann einer von euch ein Auto kurzschließen?“ fragte Thomas hoffnungsvoll in die Runde.
Die anderen schüttelten die Köpfe.
„So schwer wird das ja wohl nicht sein. Wir haben das doch alle schon tausendmal im Fernsehen gesehen“, meinte Enza.
„Ja, klar! Wenn unser, zugegebenermaßen recht wackliger, Plan tatsächlich funktionieren sollte und wir es lebend bis zum Transporter schaffen, werde ich mich wohl kaum darauf verlassen, dass sich vielleicht einer von uns wegen seines häufigen Fernsehkonsums daran erinnert, welche Drähte man genau rausreißen und aneinander halten muss, damit das Auto startet“ brauste Sebastian auf.
„Weißt du was besseres?“ fauchte Enza.
„Wir müssen den Schlüssel holen“, sagte Thomas. „Eine andere Wahl haben wir nicht.“
Die anderen starrten ihn an, als sei er
Weitere Kostenlose Bücher